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Ehemalige olympische Disziplin in der Leichtathletik (nur Männer) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
50-km-Gehen (englisch: 50 km race walking) ist ein Leichtathletikwettbewerb für Männer und Frauen, der auf Straßenstrecken ausgetragen wird und von 1932 bis 2021 zum Programm der Olympischen Spiele gehörte (außer 1976). Das 50-km-Gehen war damit die längste olympische Disziplin in der Leichtathletik. Das 50-km-Gehen ist bei Welt- und Europameisterschaften seit 2022 durch das 35-km-Gehen ersetzt worden.
Beim Gehen muss im Unterschied zum Laufen immer Bodenkontakt bestehen, zumindest ohne für das menschliche Auge sichtbare Unterbrechung. Außerdem muss der Geher das vordere Bein vom Aufsetzen auf den Boden bis zum Erreichen der senkrechten Stellung gestreckt halten. Diese Vorschriften werden von Kampfrichtern während des Wettkampfes überwacht. Bei Feststellung eines Verstoßes beantragt der Kampfrichter die Disqualifikation des betroffenen Gehers. Die Anzahlen der für die Teilnehmer gestellten Disqualifikationsanträge (von verschiedenen Kampfrichtern) werden auf einer für Alle sichtbaren Tafel am Rand der Strecke notiert. Wenn für einen Sportler Disqualifikationsanträge von drei (oder mehr) Kampfrichtern gestellt worden sind, wird er disqualifiziert, wovon er durch Zeigen einer roten Kelle informiert wird. Außerdem haben die Kampfrichter beliebig oft die Möglichkeit, einen Sportler durch Zeigen einer gelben Kelle mit einem entsprechenden Symbol (Winkel bei mangelhafter Kniestreckung, Tilde (Welle) bei mangelhaftem Bodenkontakt) auf eine Unsauberkeit in seinem Gehstil, die aber noch nicht groß genug ist für einen Disqualifikationsantrag, hinzuweisen.
Die besten 50-km-Geher erzielen Zeiten um 3:40 Stunden (Weltrekord: 3:32:33 h), das entspricht einer Geschwindigkeit von 3,78 m/s oder 13,63 km/h.
Das 50-km-Gehen war über viele Jahre eine der wenigen Disziplinen der Leichtathletik, die nur von Männern bestritten wurden. 2016 beschloss die IAAF, dass ab 2017 auch Frauenwettbewerbe über diese Distanz durchgeführt werden.[1] So gab es sowohl bei den Weltmeisterschaften 2017 als auch bei den Europameisterschaften 2018 und den Weltmeisterschaften 2019 einen Frauenwettkampf in dieser Disziplin. Austragungen bei den Olympischen Spielen 2020 waren geplant, wurden aber letztendlich nicht durchgeführt. Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 soll das 50-km-Gehen ganz gestrichen und durch einen noch nicht genau definierten „mixed-gender event“ ersetzt werden.[2]
Die gleiche Strecke wird auch als Bahnwettkampf durchgeführt und dann als 50.000-Meter-Gehen bezeichnet.
Jeweils in Bahnrennen erzielt:
Im Straßenrennen erzielt:
Erfolgreichste Deutsche:
* Dem russische Sportler Sergej Kirdjapkin wurde 2016 seine Goldmedaille wegen auffälliger biologischer Werte aberkannt.[3]
Jahr | Goldmedaille | Silbermedaille | Bronzemedaille |
---|---|---|---|
2017 | Inês Henriques | Yin Hang | Yang Shuqing |
2019 | Liang Rui | Li Maocuo | Eleonora Giorgi |
Zeit (h) | Name | Datum | Ort | |
---|---|---|---|---|
4:40:14,3 | Hermann Müller | 7. September 1921 | München | |
4:36:21,7 | Karl Hähnel | 20. September 1924 | Berlin | |
4:34:03,0 | Paul Sievert | 5. Oktober 1924 | München | |
4:30:22 | Romano Vecchietti | 16. September 1928 | Rom | |
4:26:41 | Edgar Bruun | 28. Juni 1936 | Oslo | |
4:24:47 | Viggo Invorsen | 17. August 1941 | Odense | |
4:23:40 | Josef Doležal | 4. August 1946 | Poděbrady | |
4:23:14 | Josef Doležal | 24. August 1952 | Poděbrady | |
4:20:30 | Wladimir Uchow | 29. August 1952 | Leningrad | |
4:16:06 | Josef Doležal | 12. September 1954 | Poděbrady | |
4:07:29 | Anatoli Jegorow | 17. November 1955 | Tiflis | |
4:05:13 | Grigori Klimow | 10. August 1956 | Moskau | |
4:03:53 | Anatoli Wedjakow | 13. August 1959 | Moskau | |
4:03:02 | Abdon Pamich | 16. Oktober 1960 | Ponte San Pietro | |
4:01:39 | Grigori Klimow | 17. August 1961 | Leningrad | |
4:00:50 | Michail Lawrow | 5. September 1961 | Kasan | |
3:55:36 | Gennadi Agapow | 17. Oktober 1965 | Alma-Ata | ungültige Leistung, weil nur 45,5 km, dazu bergab... |
3:52:44,6 | Bernd Kannenberg | 27. Mai 1972 | Bremen | |
3:45:52 | Raúl González | 23. April 1978 | Mixhuca | |
3:41:20 | Raúl González | 11. Juni 1978 | Poděbrady | |
3:40:46 | Josep Marín | 13. März 1983 | Valencia | |
3:38:31 | Ronald Weigel | 20. Juli 1984 | Berlin | |
3:38:17 | Ronald Weigel | 25. Mai 1986 | Potsdam | |
3:37:41 | Andrei Perlow | 5. August 1989 | Leningrad | |
3:37:26 | Waleri Spizyn | 21. Mai 2000 | Moskau | |
3:36:03 | Robert Korzeniowski | 27. August 2003 | Paris, Saint-Denis | |
3:35:47 | Nathan Deakes | 2. Dezember 2006 | Geelong | |
3:34:14 | Denis Nischegorodow | 11. Mai 2008 | Tscheboksary | |
3:32:33 | Yohann Diniz | 15. August 2014 | Zürich |
Anmerkung: IAAF-Bestimmungen gelten nicht nachträglich! Folglich ist zu beachten: 19(45)-1976 1/5 Sekunde, 1977, 1978 ht 1/10 s Straße: seit 1979 ganze Sekunden (aufgerundet)
Alle Geher mit einer Zeit von 3:41:02 Stunden oder schneller. Letzte Veränderung: 11. April 2021
Alle Geherinnen mit einer Leistung von 4:27:13 h Stunden oder schneller. Letzte Veränderung: 31. Mai 2021
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