Blattpolymorphismus
unterschiedliche Ausgestaltung von Blättern an einer Pflanze / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Als Blattpolymorphismus wird in der Pflanzenkunde die unterschiedliche Ausgestaltung von Blättern an einer Pflanze bezeichnet. Blätter eines einzelnen Pflanzenexemplars können sich hinsichtlich Größe, Form oder Symmetrie, abhängig von ihrer Lage oder Funktion, erheblich voneinander unterscheiden. Ein herausragendes Beispiel für solche Unterschiede der Form und Funktion sind die bereits im Samen angelegten, meist rundlichen Keimblätter der dicotylen Gefäßpflanzen, die sich erheblich von den später im Verlauf des Wachstums der Sprossachse auftretenden Laubblättern unterscheiden.
Blattpolymorphismus „Blattmehrgestaltigkeit“ dient dabei als Oberbegriff für eine Reihe spezifischer Bezeichnungen, mit denen Ausprägungen der Blattvariabilität je nach Art und Bedingungen des Auftretens näher benannt werden: „Blattzweigestaltigkeit“ Blattdimorphismus, „Ungleichblättrigkeit“ Anisophyllie, sowie „Verschiedenblättrigkeit“ Heterophyllie. Bei den meisten Taxa sind die Folgeblätter mehr oder weniger gleich gestaltet „Gleichblättrigkeit“ (Homo-, Isophyllie).
Man unterscheidet modifikatorische oder induzierte, adaptive (von äußeren Einflüssen abhängig) und habituelle, primäre (genetisch determinierte) Formen der Hetero- und Anisophyllie.[1] Auch mimetische Anpassungen sind möglich.[2]
Eine abrupte Änderung von Organform oder Habitus einer Pflanzenart in der Ontogenie wird als Heteroblastie (oder auch heteroblastische Reihe; die Veränderung der Blattform und -größe entlang des wachsenden Sprosses) bezeichnet. Dies ist der Fall, wenn ein Samen keimt, und die ersten jugendlichen Blätter haben zunächst eine andere Form als ihre erwachsenen Nachfolger. Bei der Homoblastie tritt dagegen keine solche Änderung ein.
Bei den Zweikeimblättrigen (Dikotyledonen) gibt es auch die Formen Aniso-, Hetero- und die Synkotylie; die ungleiche Ausbildung oder Verlust eines der beiden Keimblätter. Auch die Bildung einer vermehrten Zahl von Keimblättern Pleiokotylie und Trikotylie; die Ausbildung eines dritten Keimblattes, sowie gespaltenen Schizokotylie ist möglich.