EyeTap
Head-Mounted Display / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Ein EyeTap (engl. „Augenanzapfung“) ist ein dem Monokel ähnliches Head-Mounted Display, das vor dem Auge getragen wird und die Funktionen einer Kamera und eines Displays vereint. Das EyeTap blendet computergenerierte Bilder in die vom Benutzer wahrgenommene Szene ein.
Das EyeTap setzt erweiterte Realität um, das heißt, es ergänzt die Sinneswahrnehmungen des Trägers um rechnergestützte Informationen. Anders als bei virtueller Realität, wo geschlossene VR-Helme den Träger von seiner Umwelt abschotten, nimmt der Benutzer des EyeTap seine Umgebung weiterhin wahr.
EyeTaps fangen einen Teil der einfallenden Lichtstrahlen vor dem Auge ab, um das, was das Auge sieht, möglichst genau aufzunehmen. Eine Kamera digitalisiert das abgefangene Bild der Szene und schickt es an einen Computer, der es nach Verarbeitung an einen Projektor weitergibt. Der Projektor spiegelt das bearbeitete Bild an derselben Stelle, wo es vorher entnommen wurde, wieder in das Augenlicht ein und überlagert damit die ursprüngliche Szene. In das Auge fallen letztendlich also sowohl Lichtstrahlen, die das EyeTap ungeändert passieren, als auch künstlich erzeugte Lichtstrahlen. Dadurch ergibt sich eine saubere, transparente Überlagerung des realen und des computererzeugten Bildes. Stereo-EyeTaps verändern die Sicht beider Augen gleichermaßen, die meisten Prototypen zapfen der Einfachheit halber aber nur das Licht eines der Augen an.
EyeTap ist auch der Name eines Unternehmens, das vom EyeTap-Erfinder Steve Mann gegründet wurde. Steve Mann ist ein bekannter Visionär der Cyborg-Technologie, Förderer des Wearable Computing und Kritiker staatlicher Überwachung (vgl. Sousveillance).