Geoökonomie
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Geoökonomie (auch: Geo-Ökonomie) kann als die staatliche Anwendung wirtschaftlicher Macht zur Erreichung globaler geopolitischer Interessen verstanden werden. Eine einheitlich anerkannte Definition existiert jedoch noch nicht, da es sich um einen neueren Begriff aus den Internationalen Beziehungen und der Politischen Ökonomie handelt.[1]
Geoökonomische Mittel des Staates zur Erreichung globaler Machtambitionen sind vielfältig und reichen von Handels- und Investitionsmaßnahmen, über die Kontrolle der Finanz- und Währungspolitik oder den Zugang zu Energie und Ressourcen bis hin zur Bereitstellung von Entwicklungshilfe oder digitaler Infrastruktur.
Geoökonomische Ansätze werden häufig zur Analyse von außenpolitischen Strategien mächtiger Staaten genutzt. So kann beispielsweise der 1974 geschlossene Vertrag zwischen Saudi-Arabien und den USA zur Etablierung des sogenannten „Petrodollars“ als zentrale geoökonomische Säule der US-Hegemonie im globalen Finanz- und Währungssystem angesehen werden. China gilt ebenso als relevanter geoökonomischer Akteur, insbesondere seit Beginn des globalen Infrastrukturprojektes „Neue Seidenstraße“ und dem Einstieg in die weltweite Hafen- und Transportindustrie. Auch die Debatte rund um die Beteiligung von Huawei am Ausbau der 5G-Netze in europäischen Staaten ist geoökonomischer Natur.[2]