Kroatien
Staat in Südosteuropa / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Kroatien (kroatisch Hrvatskaⓘ/? [xř̩ʋaːtskaː], amtlich Republik Kroatien, kroatisch Republika Hrvatskaⓘ/?) ist ein Staat in der Übergangszone zwischen Mittel- und Südosteuropa. Kroatien ist Mitglied der Europäischen Union, der NATO, der Welthandelsorganisation, der OSZE und der Vereinten Nationen. Seit dem 1. Januar 2023 ist Kroatien Teil des Schengen-Raumes und der Eurozone. Hauptstadt und größte Stadt ist Zagreb, zu den weiteren Großstädten zählen Split, Rijeka und Osijek.
Republik Kroatien | |||||
Republika Hrvatska | |||||
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Amtssprache | Kroatisch (regional auch Minderheitensprachen) | ||||
Hauptstadt | Zagreb | ||||
Staats- und Regierungsform | parlamentarische Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Zoran Milanović | ||||
Regierungschef | Premierminister Andrej Plenković | ||||
Fläche | 56.594[1][2] km² | ||||
Einwohnerzahl | 3.829.989 (Stand 31. Dezember 2021)[3] | ||||
Bevölkerungsdichte | 68 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungsentwicklung | - 3,7 % (Schätzung für das Jahr 2021)[4] | ||||
Bruttoinlandsprodukt
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2021[5] | ||||
Index der menschlichen Entwicklung | 0,858 (40.) (2021) [6] | ||||
Währung | Euro (EUR) | ||||
Unabhängigkeit | 25. Juni 1991 (von Jugoslawien)[7] | ||||
Nationalhymne | Lijepa naša domovino | ||||
Nationalfeiertag | 30. Mai (Tag der Staatlichkeit)[8] | ||||
Zeitzone | UTC+1 MEZ UTC+2 MESZ (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | HR | ||||
ISO 3166 | HR, HRV, 191 | ||||
Internet-TLD | .hr | ||||
Telefonvorwahl | +385 |
Das Staatsgebiet liegt östlich des Adriatischen Meeres und zum Teil im Südwesten der Pannonischen Tiefebene. Es grenzt im Nordwesten an Slowenien, im Norden an Ungarn, im Nordosten an Serbien, im Osten an Bosnien und Herzegowina und im Südosten an Montenegro. Das Gebiet der einstigen Republik Ragusa (Dubrovačka Republika), das heute den südlichsten Teil des Staates ausmacht, verfügt mit der Pelješac-Brücke erst seit 2022 über eine direkte Verbindung zum übrigen Staatsgebiet, da der wenige Kilometer breite Meereszugang von Bosnien und Herzegowina dazwischen liegt.
Kroatiens Landfläche entspricht mit ca. 56.500 Quadratkilometern etwa der doppelten Größe von Brandenburg. Zur Landfläche gehört ein Teil der Dinariden und der Pannonischen Tiefebene.
Das Land liegt in der Übergangszone von Mittel- bzw. Ostmitteleuropa und Südosteuropa. Der Teil Kroatiens entlang der Adriaküste wird geographisch im Allgemeinen der Balkanhalbinsel oder Südosteuropa zugeordnet. Der Ständige Ausschuss für geographische Namen empfahl 2005 die Zuordnung Kroatiens zu Mitteleuropa auf Grund eines kulturräumlichen Mitteleuropabegriffs. Für einige Kroaten ist die Zuordnung zu Mitteleuropa ein Mittel der Abgrenzung von der negativ konnotierten „Krisenregion“ Balkan.[9] Die kroatischen Gebiete entlang der Adriaküste werden teilweise auch Südeuropa zugeordnet.
Die geringste Entfernung zwischen Italien und Kroatien beträgt 20 Kilometer (durch einen kleinen Landstreifen Sloweniens getrennt), während die südlichste kroatische Halbinsel Prevlaka 69 Kilometer von Albanien entfernt liegt.
Grenzen
Das kroatische Staatsgebiet umfasst 88.073 Quadratkilometer, wovon 56.594 auf Land- und 31.479 auf Seeterritorium entfallen.[10] Es erstreckt sich auf einen kontinentalen Nordteil und einen langen Küstenstreifen, an deren schmaler Nahtstelle südwestlich von Zagreb sich das Territorium extrem verengt. Der südlichste Teil des Küstengebietes (die Region um Dubrovnik bis zur Grenze zu Montenegro) wird auf einer Breite von etwa 7,5 Kilometern durch die zu Bosnien und Herzegowina gehörende Gemeinde Neum vom übrigen Kroatien getrennt. Um das fremde Staatsgebiet in Form dieses Neum-Korridors umfahren zu können, wurde für 420 Mio. Euro die Pelješac-Brücke gebaut.
Die Gesamtlänge der Landgrenzen Kroatiens beträgt 2197 Kilometer. Davon entfallen auf die Grenze zu Slowenien 670, auf die Grenze zu Ungarn 329, auf die Grenze zu Bosnien und Herzegowina 932, auf die Grenze zu Serbien 241 und auf die Grenze zu Montenegro 25 Kilometer. In der Nordadria ist die Seegrenze zu Slowenien umstritten (siehe: Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens). Die Länge der adriatischen Küstenlinie (Festland) beträgt 1778 Kilometer (mit Inseln 6176).
Klima
Im Landesinneren bzw. Nordosten Kroatiens herrscht vor allem kontinentales Klima vor. Die mittlere Tageshöchsttemperatur im Sommer beträgt im Tiefland um 28 °C, im Winter um 5 °C. Die durchschnittlichen Tiefsttemperaturen liegen im Winter unter 0 °C. Der Jahresniederschlag beträgt etwa 750 Millimeter.[11]
Das Klima an der adriatischen Küste hingegen ist wesentlich feuchter und es herrscht mediterranes Klima vor. Die Sommer sind also meist sonnig und trocken mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen um 30 °C, während die Winter regenreich und mild sind (durchschnittliche Tageshöchstwerte um 10 °C). Im nördlichen Küstenabschnitt kommen Nachtfröste im Winter gehäuft vor, während dies im Südteil nur an wenigen Tagen der Fall ist. Der Jahresniederschlag direkt an der Küste ist mit rund 1000 Millimetern etwas höher als im Landesinneren. Die jährlichen Niederschlagssummen im kroatischen Teil des dinarischen Gebirges belaufen sich auf Werte zwischen 1000 und 2000 Millimetern.[12][13]
Ein besonderes Wetterphänomen sind die gelegentlich in der Küstenregion auftretenden kalten Fallwinde Bora, die zu den stärksten der Welt zählen.
Landschaftszonen
Nach Reliefformen und Klimazonen lässt sich Kroatien in drei Landschaftszonen einteilen.
Die pannonische Tiefebene
Die pannonische Tiefebene besteht überwiegend aus Flachland, unterbrochen von einigen Mittelgebirgen, und wird über die Save und Drau und deren Nebenflüsse zur Donau hin entwässert. In diesem Teil des Landes herrscht gemäßigtes Kontinentalklima. Diese Landschaftszone lässt sich untergliedern in Nordkroatien und Slawonien. Nordkroatien umfasst das ostmitteleuropäisch geprägte Gebiet von der Kupa bis zur ungarischen Grenze: das Flachland längs der Save und Kupa um die Städte Zagreb, Karlovac und Sisak, das heute demografisch und wirtschaftlich das Zentrum des Landes bildet, das Gebirgsland des Zagorje (auf Deutsch auch: Zagorien) nördlich der Hauptstadt Zagreb und das Međimurje im nördlichsten Zipfel des Landes zwischen Drau und Mur. Slawonien ist das Flachland entlang der Flüsse Save (Sava) und Drau (Drava) bis zur Donau (Dunav) im Osten. Zu diesem werden oft auch die Baranja (nördlich des Unterlaufes der Drau) und West-Syrmien (Zapadni Srijem) (der Ostzipfel Kroatiens zwischen Donau und unterer Save) gezählt.
Die dinarische Gebirgsregion
Die dinarische Gebirgsregion (auch Mittleres Kroatien oder Kroatisches Hügelland genannt) wird von Mittel- und einzelnen Hochgebirgen geprägt, welche die Wasserscheide zwischen Donau und Adria bilden, wobei einzelne Täler auch vollständig abflusslos sind. Hier herrscht Gebirgsklima. Zu dieser Landschaftszone gehören das Gebirgsland des Gorski kotar zwischen Rijeka und Karlovac, die Hochtäler Lika und Krbava zwischen dem entlang der Küste verlaufenden Gebirgszug des Velebit und dem Grenzgebiet zu Westbosnien sowie ein Teil des Hinterlandes Dalmatiens (Zagora, Biokovo-Gebirge).
Die adriatische Küstenregion
Die adriatische Küstenregion besteht zu großen Teilen aus verkarsteten Flächen. Sie ist von mediterranen Einflüssen geprägt. Die Breite des Küstenstreifens variiert stark. Während er an einigen Stellen (unterhalb des Velebit und des Biokovo-Gebirges) nur wenige Kilometer breit ist, reicht er an anderen Stellen weiter ins Landesinnere. Die Mehrzahl der in Kroatien in die Adria mündenden Flüsse ist jedoch relativ kurz; lediglich der Einzugsbereich der aus Bosnien und Herzegowina kommenden Neretva erstreckt sich weiter ins Landesinnere. Die adriatische Küstenregion lässt sich von Norden nach Süden untergliedern in die historischen Regionen:
- Istrien – die Halbinsel im Nordwesten der kroatischen Küste.
- Hrvatsko Primorje (Kroatisches Küstenland) um Rijeka und Senj mit den Inseln der Kvarner-Bucht
- Dalmatien – die zerklüftete Adria-Küste südwärts ab etwa Zadar einschließlich der vorgelagerten Inseln und des gebirgigen Hinterlandes mit historisch bedeutsamen Städten wie Dubrovnik (Ragusa) und Split
Größte Inseln
Zu Kroatien gehören insgesamt 1246 Inseln, von denen 47 dauerhaft bewohnt sind.
Nr. | Insel | Fläche [km²] | Einwohner |
---|---|---|---|
1. | Cres | 405,78 | 3.184 |
2. | Krk | 405,78 | 17.860 |
3. | Brač | 395,44 | 14.031 |
4. | Hvar | 299,66 | 11.103 |
5. | Pag | 284,56 | 8.398 |
6. | Korčula | 276,03 | 16.182 |
7. | Dugi Otok | 114,44 | 1.772 |
8. | Mljet | 100,41 | 1.111 |
9. | Rab | 90,84 | 9.480 |
10. | Vis | 90,26 | 3.617 |
11. | Lošinj | 74,68 | 7.771 |
12. | Pašman | 60,11 | 2.711 |
13. | Šolta | 58,17 | 1.479 |
14. | Ugljan | 51,04 | 6.182 |
15. | Lastovo | 40,82 | 835 |
Höchste Berge
Nr. | Name | Höhe [m] | Gebirge |
---|---|---|---|
1. | Dinara (Sinjal) | 1831 | im Dinara-Gebirge |
2. | Sveti Jure (St. Georg) | 1761 | im Biokovo-Massiv |
3. | Vaganski Vrh | 1751 | im Velebit-Gebirge |
4. | Ozeblin | 1657 | im Plješevica-Gebirge |
5. | Bjelolasica-Kula | 1533 | im Velika-Kapela-Gebirge |
6. | Risnjak | 1528 | im Risnjak-Gebirge |
7. | Svilaja | 1508 | im Svilaja-Gebirge |
8. | Snježnik | 1506 | im Snježnik-Gebirge |
Gewässer
Kroatien gehört laut Analyse der FAO zu den 30 wasserreichsten Staaten der Welt und nimmt europaweit den dritten Platz mit insgesamt 32.818 Kubikmetern an erneuerbaren Wasserreserven pro Kopf und Jahr ein.[15] Der Weltwasserentwicklungsbericht 2005 (World Water Development Report) der Vereinten Nationen spricht von 23.890 Kubikmetern an jährlich erneuerbaren Wasserreserven pro Kopf und Jahr.[16] Kroatien liegt im Blauen Herz Europas.[17]
Kroatien gehört zu den wenigen Staaten mit organisierter Wasserordnungspolitik. Schon 1891 verabschiedete der Sabor ein Wasserrechtsgesetz des Königreiches von Kroatien und Slawonien, das gesetzliche Regelungen für Gewässer, Flussbette, die Küste, die Wassernutzung, die Regulierung von Wasserflüssen, wie auch den Flutschutz, Wasserschutz, Wasserschutzvereinigungen und vieles weiteres vorsieht. Die kroatische Adria war nach einer ADAC-Untersuchung aus dem Jahr 2006
der sauberste Teil des Mittelmeeres.
Im Environmental Sustainability Index der Yale University, der die Lage des Umweltschutzes in einem Staat in seiner Gesamtheit betrachtet, belegte Kroatien 2005 weltweit den 19. Platz.[18]
Seen
Die vier größten Seen Kroatiens sind:
Nr. | Name | Fläche | Hinweis |
---|---|---|---|
1. | Vransko jezero | 30,7 km² | |
2. | Dubravsko jezero | 17,1 km² | |
3. | Peruća-See | 13,0 km² | am Cetina-Fluss, kroat. Peručko jezero |
4. | Prokljansko jezero | 11,1 km² |
Die bekanntesten Seen sind die Plitvicer Seen.
Flüsse
Die Mehrzahl der Flüsse entwässert in das Schwarze Meer (Donau, Save, Drau, Mur, Kupa und Una), die restlichen in die Adria (Zrmanja, Krka, Cetina und Neretva). Die Flüsse im Norden sind sehr verschmutzt, am stärksten davon die Save zwischen Zagreb und Sisak.
Die längsten Flüsse, die durch Kroatien fließen, sind die Save (kroat.: Sava, 562 Kilometer) sowie die Drau (kroat.: Drava, 505 Kilometer). Diese Flüsse bilden zu großen Teilen die Grenzen zu Bosnien-Herzegowina bzw. zu Ungarn. Beide Flüsse fließen zur Donau, dabei ist die Save der wasserreichste, die Drau der viertwasserreichste Nebenfluss der Donau. Die Donau trennt Kroatien von der serbischen Provinz Vojvodina. Der kroatische Anteil an der Donau ist 188 Kilometer lang, zudem grenzt Kroatien fast ausschließlich an die rechte Donauseite.
Die Kupa (slowenisch: Kolpa, 269 Kilometer) bildet einen Großteil der Grenze zu Slowenien. Sie mündet in Sisak in die Save, die ab dort schiffbar ist. Weitere Flüsse sind die Korana, Krapina, Lonja, Mur sowie die Vuka.
Die Flüsse aus den Dinariden zur Adria sind relativ kurz, einzig die in der Herzegovina entspringende Neretva stellt einen bedeutenden Fluss in die Adria dar.