Liste der Baudenkmäler in Dillingen an der Donau
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Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der schwäbischen Großen Kreisstadt Dillingen an der Donau zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]
Ausgangspunkt und Siedlungskern der Stadtanlage auf der Hochterrasse über der Donau ist das Schloss, dessen Dreiecksgestalt im Stadtgrundriss noch heute hervorsticht. Der 973 erstmals genannte feste Platz Dilinga befand sich ursprünglich vermutlich etwas weiter westlich bei der alemannischen Ursiedlung, die später Oberdillingen genannt und im späten Mittelalter aufgelassen wurde. Der Platz war im Hochmittelalter Sitz eines bedeutenden Grafengeschlechtes, das sich nach ihm benannte.
Die Stadtgründung erfolgte im 13. Jahrhundert, zwischen 1220 und 1250, wohl durch den letzten amtierenden Grafen Hartmann IV. Sein Sohn Bischof Hartmann V. übergab 1258 die Burg samt dem zugehörigen Ort, der damals schon Mittelpunktfunktion hatte, an das Hochstift Augsburg. 1356 errichtete Kaiser Karl IV. in Dillingen eine Münzprägestätte und 1432 erhielt die Stadt die Hochgerichtsbarkeit. Der älteste Teil der Stadtanlage zeigt die typischen Merkmale einer Stadtgründung der spätstaufischen Zeit: Die Königstraße als Hauptachse eines regelmäßig strukturierten Rechtecks mit den zwei Seitenparallelen Lammstraße und Klosterstraße. Die Querachse Basilikastraße-Schloßstraße bindet die Anlage rechtwinklig an das Schloss und zeigt als Gegenpol die Pfarrkirche St. Peter (der Vorgängerbau der jetzigen Kirche lag südlich auf dem freien Platz davor, ihre jetzige Südmauer markiert deutlich den Verlauf der ältesten Stadtmauer der Nordseite, auf deren Fundamenten sie steht).
Diese Stadt der Gründungszeit wuchs anscheinend ziemlich rasch. Schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hören wir von Vorstädten (1320). Ein stattliches Viertel, 1343 Neustadt genannt, wird mit leichtem Knick der Hauptachse in der gleichen Richtung gegen Westen angefügt. Im Osten vor dem ehemaligen Untertor (jetzt Mitteltor genannt) bildeten sich die später als „Große Vorstadt“ bezeichneten Siedlungsbereiche am Stadtberg, Fischerberg und Jakobstal; ferner südlich die später „Kleine Vorstadt“ genannten Straßen in der Donauniederung, auch als Donauvorstadt bezeichnet. Die Stadtbefestigung folgte diesen Erweiterungen erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts, unter Bischof Friedrich von Zollern, der im Wesentlichen auf seine Kosten einen erweiterten zweiten Mauerring errichten ließ.
Dies ist auch als erstes Zeichen eines bedeutsamen Wandels im Charakter der Stadt zu werten, der für diese erhebliche Änderungen der Baustruktur mit sich brachte: Die Entwicklung Augsburgs zur Freien Reichsstadt verwies die Bischöfe immer stärker auf die ihnen uneingeschränkt zur Verfügung stehende eigene Stadt, die sich damit zur Residenz entwickelte und Regierungssitz des Fürstbistums wurde. Es folgte ab dem 16. Jahrhundert der Umbau der anfangs genannten mittelalterlichen Burg zum fürstbischöflichen Schloss mit zugehörigem Park und Nebengebäuden. Gegenüber dem vergleichsweise bescheidenen Rathaus der Bürger gab es an der Kreuzung der beiden Hauptachsen ein fürstbischöfliches Regierungsgebäude. Dazu kamen im 17. und 18. Jahrhundert in der ehemaligen „Herrengasse“, der jetzigen Königstraße, die barocken Palais der vornehmen Hofbeamten.
Neben den nobel gegliederten, doch nicht übermäßig betonten barocken Fassaden der Kirchen und öffentlichen Gebäude behaupten sich in der Königstraße, aber auch in den einfacheren Seitenstraßen der Handwerkerviertel viele Bürgerhäuser mit gegliederten Schweifgiebelfassaden in typisch schwäbischer Eigenart. Sie zeugen von der reichen handwerklichen Tradition, die sich durch die vielfältigen Aufgaben in der Residenzstadt entwickeln und halten konnte. Vielleicht noch bedeutsamer war eine weitere Entwicklungslinie, die das Besondere der Stadt erst begründete. Die mittelalterliche Bürgerstadt hatte in ihren Mauern nur zwei Klöster aufgenommen (Franziskanerinnen und Dominikanerinnen), Spital und Siechenhaus lagen nach der Gewohnheit außerhalb.
Im Jahr 1549 gründete Kardinal Otto Truchseß von Waldburg eine Hohe Schule, die Papst Julius III. 1551 zur Universität erhob. Durch die Berufung der Jesuiten in die Stadt, die ein bedeutendes Kolleg begründeten und 1564 auch die Leitung der Universität übertragen bekamen, entwickelte sich Dillingen zu einem Zentrum der Gegenreformation. Die barocken Bauten von Jesuitenkolleg und Universität bilden neben dem Schloss den stattlichsten Gebäudekomplex. Der Bau der zugehörigen Studienkirche ist als frühbarocke Wandpfeileranlage wegen ihrer typenprägenden Vorbildlichkeit im ganzen süddeutschen Raum von besonderer Bedeutung. Dazu kamen noch weitere Bildungsanstalten, wie das Gymnasium und das Priesterseminar (Konvikt), die sich bis auf das ehemalige Gymnasium (heute Studienbibliothek) alle in der Nordhälfte der Stadt befinden, und deren erhaltene Bauten die Blütezeit der Stadt dokumentieren. Neben diesen Schwerpunkten nimmt sich der Komplex der Alten Kaserne aus dem frühen 18. Jahrhundert mehr als eine Randerscheinung aus.
Aktennummer: E-7-73-125-1
Lage | Objekt | Beschreibung | Akten-Nr. | Bild |
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(Standort) | Stadtbefestigung | Reste von Füllmauerwerk mit Buckelquadern, im Norden in Teilen, im Bereich der östlichen Vorstadt weitgehend sowie im Südwesten mit Zwingerausbildung erhalten, 12. Jahrhundert, 14. Jahrhundert, 15./16. Jahrhundert und 17. Jahrhundert | D-7-73-125-1 Wikidata |
BW |
Folgende Mauertürme sind erhalten:
Lage | Objekt | Beschreibung | Akten-Nr. | Bild |
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Kapuzinerstraße 4 (Standort) |
Mauerturm der Stadtbefestigung | nördlicher Eckturm, 15./16. Jahrhundert | D-7-73-125-1 Wikidata |
BW |
Nähe Waisenhausgäßchen (Standort) |
Mauerturm der Stadtbefestigung | nordöstlicher Eckturm, später Mälzerei der ehemaligen Lamm-Brauerei, im Kern 15. Jahrhundert | D-7-73-125-1 Wikidata |
BW |
Auf der Leiten 11 (Standort) |
Mauerturm der Stadtbefestigung | Ehemaliges Leitentor, später Wasserturm, 15. Jahrhundert, unter Fürstbischof Heinrich von Knörringen wohl 1602 umgebaut | D-7-73-125-1 Wikidata |
weitere Bilder |
Jakobstal 36 (Standort) |
Mauerturm der Stadtbefestigung | südöstlicher Eckturm, um 1500 | D-7-73-125-1 Wikidata |
|
Am Stadtberg 18 (Standort) |
Mauerturm der Stadtbefestigung | südlicher Eckturm | D-7-73-125-1 Wikidata |
BW |
Weberstraße 14 (Standort) |
Mauerturm der Stadtbefestigung | südwestlicher Eckturm, 15. Jahrhundert | D-7-73-125-1 Wikidata |
BW |
Erzbischof-Stimpfle-Straße (Standort) |
Mauerturm der Stadtbefestigung | nordwestlicher Turm, im Kern 15. Jahrhundert | D-7-73-125-1 Wikidata |
BW |