Das Kugelstoßen der Männer bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 28. und 30. Juli 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. Sechzehn Athleten nahmen teil.

Schnelle Fakten
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SportartLeichtathletik
DisziplinKugelstoßen
GeschlechtMänner
Teilnehmer16 Athleten aus 11 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Luschniki
Wettkampfphase28. Juli 1980 (Qualifikation)
30. Juli 1980 (Finale)
Medaillengewinner
Wladimir Kisseljow (Sowjetunion 1955 URS)
Alexander Baryschnikow (Sowjetunion 1955 URS)
Udo Beyer (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)
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Das Luschniki-Stadion während der Eröffnungsfeier dieser Spiele

Olympiasieger wurde Wladimir Kisseljow aus der Sowjetunion. Er gewann vor seinem Landsmann Alexander Baryschnikow und Udo Beyer aus der DDR.

Für die DDR ging neben dem Medaillengewinner Beyer Hans-Jürgen Jacobi an den Start. Auch er erreichte das Finale und belegte dort Rang sechs.
Jean-Pierre Egger aus der Schweiz kam ebenfalls ins Finale. Er wurde Zwölfter.
Kugelstoßer aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der Bundesrepublik Deutschland waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 22,15 m Udo Beyer (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Göteborg, Schweden 6. Juli 1978[1]
Olympischer Rekord 21,32 m Alexander Baryschnikow (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Qualifikation OS Montreal, Kanada 23. Juli 1976

Rekordverbesserung

Der sowjetische Olympiasieger Wladimir Kisseljow verbesserte den bestehenden olympischen Rekord mit seinem dritten Stoß im Finale am 30. Juli um drei Zentimeter auf 21,35 m. Den Weltrekord verfehlte er damit um achtzig Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Athleten traten am 28. Juli zu einer Qualifikationsrunde an. Da es nur sechzehn Teilnehmer gab, wurde diese Ausscheidung gemeinsam in einer Gruppe durchgeführt. Zwölf Athleten – hellblau unterlegt – übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 19,60 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern erreicht. Diese bestritten das Finale am 30. Juli.

Zeitplan

28. Juli, 10:30 Uhr: Qualifikation
30. Juli, 18:35 Uhr: Finale[2]

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Moskau (UTC+3) angegeben.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

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Bahadur Singh Chouhan – ausgeschieden mit 17,05 m

Datum: 28. Juli 1980, 10:30 Uhr[3]

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Wladimir KisseljowSowjetunion 1955 Sowjetunion20,72 m20,72 m
2Alexander BaryschnikowSowjetunion 1955 Sowjetunion20,58 m20,58 m
3Vladimir MilićJugoslawien Jugoslawien20,56 m20,56 m
4Reijo StåhlbergFinnland Finnland20,53 m20,53 m
5Anatolij JaroschSowjetunion 1955 Sowjetunion20,19 m20,19 m
6Udo BeyerDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR19,94 m19,94 m
7Hans-Jürgen JacobiDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR19,15 m19,57 m19,92 m19,92 m
8Geoff CapesIOCIOC Großbritannien19,75 m19,75 m
9Hreinn HalldórssonIsland Island19,29 m19,74 m19,74 m
10Jaromír VlkTschechoslowakei Tschechoslowakei19,58 m19,69 m19,69 m
11Óskar JakobssonIsland Island19,30 mx19,66 m19,66 m
12Jean-Pierre EggerIOCIOC Schweiz19,61 m19,61 m
13Nikola HristowBulgarien 1971 Bulgarien17,82 m18,94 m19,01 m19,01 m
14Mohamed al-ZinkawiKuwait Kuwait17,15 mx17,03 m17,15 m
15Bahadur Singh ChouhanIndien Indien17,05 m16,91 m16,72 m17,05 m
NMWaltscho StojewBulgarien 1971 BulgarienxxxogV
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Finale

Datum: 30. Juli 1980, 18:35 Uhr[3]

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultatAnmerkung
1Wladimir KisseljowSowjetunion 1955 Sowjetunion21,10 m20,86 m21,35 m OR21,03 m21,00 mx21,35 mOR
2Alexander BaryschnikowSowjetunion 1955 Sowjetunion20,20 m21,08 m20,66 m20,39 mxx21,08 m
3Udo BeyerDeutschland Demokratische Republik 1949 DDRx20,70 m21,06 m20,98 mxx21,06 m
4Reijo StåhlbergFinnland Finnland19,83 mx20,20 m19,63 m20,82 m20,58 m20,82 m
5Geoff CapesIOCIOC Großbritannien20,50 mx19,47 mx19,69 m19,23 m20,50 m
6Hans-Jürgen JacobiDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR20,32 mx19,80 m19,50 mx20,00 m20,32 m
7Jaromír VlkTschechoslowakei Tschechoslowakei20,24 mx19,77 m19,62 m19,84 m20,01 m20,24 m
8Vladimir MilićJugoslawien Jugoslawien20,07 mx19,69 mx20,06 mx20,07 m
9Anatolij JaroschSowjetunion 1955 Sowjetunion19,63 m19,93 mxnicht im Finale der
besten acht Athleten
19,93 m
10Hreinn HalldórssonIsland Island19,55 m18,99 m19,16 m19,55 m
11Óskar JakobssonIsland Island19,07 mxx19,07 m
12Jean-Pierre EggerIOCIOC Schweiz18,25 m18,26 m18,90 m18,90 m
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Als Favorit galt der Olympiasieger von 1976 Udo Beyer, gleichzeitig Inhaber des Weltrekords und Europameister 1978. Als stärkster Konkurrent galt der Silbermedaillengewinner von Montreal Alexander Baryschnikow. Die US-amerikanische Elite fehlte zwar, aber ihre Athleten waren in diesen Jahren nicht so stark, dass sie zum engsten Kreis der Medaillenanwärter hätten zählen können.

Der sowjetische Athlet Wladimir Kisseljow, der schon in der Qualifikation die größte Weite gestoßen hatte, ging in der ersten Runde mit 21,10 m in Führung. Hinter ihm lag der Brite Geoff Capes, gefolgt von Hans-Jürgen Jacobi aus der DDR. Baryschnikow schob sich im zweiten Versuch mit 21,08 m auf Platz zwei, Beyer folgte auf Rang drei. Im dritten Versuch kam Beyer bis auf zwei Zentimeter an Baryschnikow heran, während Kisseljow die Kugel auf die neue Olympiarekordweite von 21,35 m stieß. Im vierten Durchgang änderte sich nichts, im fünften zog der Finne Reijo Ståhlberg an Capes vorbei auf Platz vier. Auch in der letzten Versuchsreihe änderte sich dann nichts mehr. Damit wurde Wladimir Kisseljow überraschend Olympiasieger vor den eigentlichen Favoriten Alexander Baryschnikow – Silber – und Udo Beyer – Bronze.[4]

Wladimir Kisseljow wurde erster sowjetischer Olympiasieger im Kugelstoßen.

Einzelnachweise

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