Gattung der Familie Korbblütler (Asteraceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Traubenkräuter oder Ambrosien (Ambrosia) bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die über 40 Arten sind überwiegend in den gemäßigten, subtropischen bis tropischen Gebieten der Neuen Welt verbreitet. Drei Arten sind fast weltweit Neophyten.
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Einzelne Arten der Gattung Ambrosia verwildern leicht, breiten sich sehr effizient und invasiv aus und sind schwer auszurotten (daher der Gattungsname). Einige Arten verursachen vielfältige Schäden für Gesundheit, Natur und Wirtschaft.
Vegetative Merkmale
Ambrosia-Arten sind einjährige bis ausdauerndekrautige Pflanzen oder Sträucher, die Wuchshöhen von 10 bis über 400 Zentimeter erreichen. Meist bilden sie Rhizome. Die Stängel sind meist aufrecht, seltener niederliegend, oft sind sie verzweigt. Die Blätter sind sehr vielgestaltig. Die wechsel- oder gegenständigen Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreiten sind einfach bis gefiedert. Die Blattränder sind glatt bis gezähnt.[1]
Generative Merkmale
Ambrosia-Arten sind meist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). In verzweigten Blütenständen stehen viele meist eingeschlechtige, körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Die Körbchenböden sind diskusförmig.
Drei Arten sind fast weltweit Neophyten. In Europa kommen insbesondere das als hochallergen bekannte Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) sowie seltener das Dreiblättrige Traubenkraut (Ambrosia trifida) und das Ausdauernde Traubenkraut (Ambrosia psilostachya) als Neophyten vor. In Europa erfolgt die Ausbreitung meist durch verunreinigtes Vogelfutter, Samenmischungen, Getreide und anderes Saatgut.
Unter den vielen Arten der Pflanzengattung Ambrosia gilt das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) als besonders allergieauslösend. Eine Blüte kann Milliarden Pollen beinhalten, welche bereits bei geringem Körperkontakt bei etwa 10% der Menschen eine Anaphylaxie, wie Hautirritationen oder Asthma, auslösen können. Nicht nur menschliche Unachtsamkeit, sondern auch der Klimawandel begünstigen die Verbreitung der Pflanze; sie stellt daher eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Aufgrund der hochallergenen Wirkung in Verbindung mit der schnellen Ausbreitung dieser Pflanzenart ist in der Schweiz, Italien, Frankreich und Ungarn jeder Bürger gesetzlich dazu verpflichtet, sie zu melden und außerdem zu vernichten. Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafen bedroht.[2]
Die Gattung Ambrosia wurde 1753 durch Carl von Linné aufgestellt. Der botanische Gattungsname Ambrosia ist abgeleitet vom griechischen Wort ambrotos für „unsterblich“, vergleiche Ambrosia– ἀμβροσία, „Speise der Götter“.[1]Synonyme für AmbrosiaL. sind: FranseriaCav., GaertneriaMedik., XanthidiumDelpino, HymenocleaTorr. & A.Gray.[3][4][1]
Die Gattung Ambrosia gehört zu Subtribus Ambrosiinae aus der Tribus Heliantheae in der Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie Asteraceae.
Die (30 bis) über 40 Ambrosia-Arten sind in den gemäßigten, subtropischen bis tropischen Gebieten der Neuen Welt verbreitet. 22 Arten kommen in Nordamerika vor.[1]
Die Gattung Ambrosia umfasst 30 bis über 40 Arten:[5][1][6]
Ambrosia acanthicarpaHook.: Sie kommt im westlichen Kanada und in den westlichen und den zentralen Vereinigten Staaten vor.[3][1]
Ambrosia acuminata(Brandegee) W.W.Payne: Sie kommt im nordwestlichen Mexiko vor.[6]
Ambrosia cheiranthifoliaA.Gray: Sie kommt in Texas und im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas vor.[1]
Ambrosia chenopodiifolia(Benth.) W.W.Payne: Sie kommt in Kalifornien und in Niederkalifornien vor.[1]
Ambrosia confertifloraDC.: Sie kommt ursprünglich in den Vereinigten Staaten und in Mexiko vor und ist in Australien ein Neophyt.[3]
Ambrosia cordifolia(A.Gray) W.W.Payne: Sie kommt in Arizona und in den mexikanischen Bundesstaaten Sinaloa und Sonora vor.[1]
Ambrosia cumanensisKunth (Syn.: Ambrosia artemisiifolia var. trinitensisGriseb., Ambrosia orobanchiferaMeyen, Ambrosia paniculata var. cumanensis(Kunth) O.E.Schulz, Ambrosia paniculata var. peruviana(Willd.) O.E.Schulz, Ambrosia peruvianaWilld., Ambrosia psilostachyaDC.): Sie ist in der Neotropis weitverbreitet.[7]
Ambrosia deltoidea(Torr.) W.W.Payne: Sie kommt in Arizona und in Mexiko vor.[1]
Ambrosia dentata(Cabrera) M.O.Dillon: Sie kommt in Peru vor.[6]
Ambrosia divaricata(Brandegee) Payne: Sie kommt im nordwestlichen Mexiko vor.[6]
Ambrosia dumosa(A.Gray) W.W.Payne: Sie kommt in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Arizona, Utah bis zum nordwestlichen Mexiko vor.[1]
Ambrosia eriocentra(A.Gray) W.W.Payne: Sie gedeiht in Höhenlagen von 700 bis 1700 Metern in den US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Nevada sowie Utah.[1]
Ambrosia flexuosa(A.Gray) W.W.Payne: Sie kommt im nordwestlichen Mexiko vor.[6]
Ambrosia johnstoniorumHenrickson: Sie kommt im mexikanischen Bundesstaat Coahuila vor.[6]
Ambrosia linearis(Rydb.) W.W.Payne: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 2000 bis 2100 Metern nur in Colorado.[3]
Ambrosia magdalenae(Brandegee) W.W.Payne: Sie kommt im nordwestlichen Mexiko vor.[6]
Ambrosia maritimaL.: Sie kommt ursprünglich in Südeuropa, Ägypten, Westasien und Zypern vor und ist auf den Kapverden und im tropischen Afrika ein Neophyt.[3]
Ambrosia monogyra(Torr. & A.Gray) Strother & B.G.Baldwin: Sie kommt in Texas, New Mexico, Arizona, Kalifornien und in Mexiko vor.[3]
Ambrosia nivea(B.L.Rob. & Fernald) W.W.Payne: Sie kommt im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua vor.[6]
Ambrosia pannosaW.W.Payne: Sie kommt in Peru vor.[6]
Ambrosia ×platyspina(Seaman) Strother & B.G.Baldwin: Sie kommt nur in Baja California Norte vor.[6]
Ambrosia polystachyaDC.: Sie kommt im östlichen und südlichen Brasilien vor.[6]
Ausdauerndes Traubenkraut (Ambrosia psilostachyaDC., Syn.: Ambrosia coronopifoliaTorr. & A. Gray): Sie ist von Kanada über die USA bis Mexiko weitverbreitet. Sie kommt in Europa, Afrika, Australien, Brasilien und in Neukaledonien ein Neophyt.[3]
Ambrosia pumila(Nutt.) A.Gray: Sie kommt in Kalifornien und in Niederkalifornien vor.[1]
Ambrosia salsola(Torr. & A.Gray) Strother & B.G.Baldwin: Sie kommt in drei Varietäten in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Nevada, Utah und in Mexiko vor.[1]
Ambrosia scabraHook. & Arn.: Sie kommt vom südlichen Brasilien bis Argentinien vor.[6]
Ambrosia tenuifoliaSpreng.: Sie kommt ursprünglich in Bolivien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien vor und ist in Südeuropa, in der Türkei, im südlichen Afrika, in Mauritius, Réunion und in Australien ein Neophyt.[3]
Ambrosia tomentosaNutt.: Sie kommt in den westlichen und in den zentralen Vereinigten Staaten vor.[3]
Dreispaltiges Traubenkraut (Ambrosia trifidaL.): Sie ist in Nordamerika von Alaska über Kanada bis zu den USA weitverbreitet und kommt im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua vor.[1] Sie ist in Eurasien ein Neophyt.[3]
Ambrosia velutinaO.E.Schulz: Sie kommt in Kuba und auf Hispaniola vor.[6]
John L. Strother: Ambrosia Linnaeus., S. 10 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 21 – Magnoliophyta: Asteridae (in part): Asteraceae, part 3, Oxford University Press, New York und Oxford, 2006, ISBN 0-19-530565-5. (Abschnitt Beschreibung)
J. F. Pruski, H. E. Robinson: Asteraceae. In: G. Davidse, M. Sousa Sánchez, S. Knapp & F. Chiang Cabrera (Hrsg.): Flora Mesoamericana, 5, 2, Missouri Botanical Garden, St. Louis, 2018. Ambrosia bei Tropicos.org.In: Flora Mesoamericana.Missouri Botanical Garden, St. Louis