Wilhelm Rudeck
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Wilhelm Rudeck (1873 – 1913) war ein deutschsprachiger Autor, der als Arzt in Leipzig wirkte. Er veröffentlichte neben mehreren Büchern über das Verhältnis von Medizin und Recht populäre Sachbücher zum deutschen Sittenleben, darunter eine Geschichte der öffentlichen Sittlichkeit in Deutschland. Da der Struwwelpeter 1894 nicht unter dem Namen des Autors Heinrich Hoffmann veröffentlicht worden war, sondern unter den Pseudonymen „Reimerich Kinderlieb“ und „Heinrich Kinderlieb“, hielt Rudeck das Buch für gemeinfrei und veröffentlichte beim Leipziger Pallas-Verlag 1912 eine günstige Ausgabe, gegen die sich Rütten & Loening juristisch vergeblich zur Wehr setzte. Rudeck suchte daraufhin weitere unter Pseudonym veröffentlichte Werke bekannter Schriftsteller und veröffentlichte 1913 Gustav Freytags Bilder aus der deutschen Vergangenheit neu, die allerdings eine Zusammenstellung zunächst anonym erschienener Artikel Freytags aus Die Grenzboten waren. Unter seinem Pseudonym Rudolf Will gab er die Anthologie Allerlei Humor heraus, die unter anderem Bildergeschichten Wilhelm Buschs enthielt. Auch nach Rudecks Tod 1913 gab es weiterhin Gerichtsprozesse gegen seine Nutzung der Schriften bekannter Autoren.