10.000-Meter-Lauf
Olympische Disziplin in der Leichtathletik / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Der 10.000-Meter-Lauf ist eine Laufdisziplin der Leichtathletik – die zweitlängste Distanz von drei olympischen Disziplinen auf der Langstrecke. Zu laufen sind 25 Stadionrunden; der Start erfolgt von der Startevolvente an der Ziellinie.
Der 10.000-Meter-Lauf ist Bestandteil der im Sommer ausgetragenen Deutschen Meisterschaften, wird aber – wie einige andere Disziplinen auch – derzeit nicht im Rahmen der zentralen Wettkämpfe ausgetragen, sondern örtlich und zeitlich vom Hauptort getrennt durchgeführt und Deutsche Meisterschaften im 10.000-Meter-Lauf bezeichnet.
Die schnellsten Männer erreichen Zeiten um 27 Minuten, das entspricht 6,2 m/s oder 22 km/h.
Die schnellsten Frauen erreichen Zeiten um 30 Minuten, das entspricht 5,6 m/s oder 20 km/h.
Bei Olympischen Spielen steht der 10.000-Meter-Lauf für Männer seit 1912 im Programm, für Frauen seit 1988.
In der Frühzeit der modernen Leichtathletik wurden in Großbritannien Rennen über 6 Meilen (9656 Meter) oder 10 Meilen (16.094 Meter) ausgetragen. Die erste registrierte 10.000-Meter-Bestzeit stammt aus dem Jahre 1847 und wurde als Zwischenzeit eines 10-Meilen-Laufes ermittelt.
Als erster Langstreckenlauf kam bei den Olympischen Zwischenspielen 1906 ein 5-Meilen-Lauf (8047 Meter) ins Programm, der ebenso bei den Olympischen Spielen 1908 ausgetragen wurde. Seit 1912 werden von den Männern die 10.000 Meter ebenso wie die 5000 Meter bei Olympischen Spielen gelaufen.
In Deutschland waren bis zum Ersten Weltkrieg weder der 5000- noch der 10.000-Meter-Lauf verbreitet, stattdessen wurde die deutsche Meile mit einer Länge von 7500 Metern gelaufen (letzter deutscher Rekord: 22:43,2 min im Jahre 1939 durch Max Syring). Ins Programm der Deutschen Meisterschaften kam der 5000-Meter-Lauf erstmals am 23./24. August 1919.
Die ersten Frauenrennen auf Langstrecken wurden 1953 in Großbritannien über eine Länge von 3000 Metern ausgetragen. Die 10.000-Meter-Strecke wird für Frauen seit 1987 bei Weltmeisterschaften und seit 1988 bei Olympischen Spielen ausgetragen.
Die 10.000-Meter-Läufe sind seit den 1920er Jahren von den Trainingsmethoden der dominierenden Läufer geprägt: Der Finne Paavo Nurmi lief zweimal täglich lange Strecken, im Winter auf Skiern, ergänzt durch Wiederholungsläufe über Kurzstrecken. Der Schwede Gunder Hägg erfand in den 1940er Jahren das Fahrtspiel (fartlek), das aus Geländeläufen mit wechselndem Tempo bestand. Er stellte damit Weltrekorde im 1500-Meter-Lauf und im 5000-Meter-Lauf auf. Emil Zátopek war Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre mit seiner Intervallmethode erfolgreich, bei der er z. B. 60-mal 400 Meter lief. In den 1960er Jahren begann sich das Ausdauertraining auf den Langstrecken durchzusetzen, nachdem Murray Halberg (Neuseeland) bei den Olympischen Spielen 1960 überraschend den 5000-Meter-Lauf gewann und Ron Clarke (Australien) den 10.000-Meter-Weltrekord 1963 bis 1965 um 39 Sekunden verbesserte.
Männer
- Erste registrierte Zeit: 32:35 min, Vereinigtes Konigreich William Jackson, 5. April 1847 in Peckham (Zwischenzeit für 10.186 Meter während eines 10-Meilen-Laufes)
- Erster offizieller Weltrekord: 30:58,8 min, Frankreich Jean Bouin, 16. November 1911
- Erste Zeit unter 30 Minuten: 29:52,6 min, Finnland Taisto Mäki, 17. September 1939
- Erste Zeit unter 29 Minuten: 28:54,2 min, Tschechoslowakei Emil Zátopek, 1. Juni 1954
- Erste Zeit unter 28 Minuten: 27:39,4 min, Australien Ron Clarke, 14. Juli 1965
- Erste Zeit unter 27 Minuten: 26:58,38 min, Kenia Yobes Ondieki, 10. Juli 1993
Frauen
- Erste registrierte Zeit: 38:06,4 min, Irland Anne O’Brien, 26. März 1967 in Gormanstown
- Erster offizieller Weltrekord: 32:17,20 min, Sowjetunion Jelena Sipatowa, 19. September 1981
- Erste Zeit unter 32 Minuten: 31:35,3 min, Vereinigte Staaten Mary Decker, 16. Juli 1982
- Erste Zeit unter 31 Minuten: 30:59,42 min, Norwegen Ingrid Kristiansen, 27. Juli 1985
- Erste Zeit unter 30 Minuten: 29:31,78 min, China Volksrepublik Wang Junxia, 8. September 1993
- Zwei Olympiasiege
- Finnland Paavo Nurmi, 1920 und 1928
- Tschechoslowakei Emil Zátopek, 1948 und 1952
- Finnland Lasse Virén, 1972 und 1976
- Athiopien 1996 Derartu Tulu, 1992 und 2000 sowie Olympiadritte 2004; außerdem Weltmeisterin 2001 und Weltmeisterschaftszweite 1995
- Athiopien 1996 Haile Gebrselassie, 1996 und 2000; außerdem Weltmeister 1993, 1995, 1997 und 1999 sowie Weltmeisterschaftszweiter 2003 und -dritter 2001
- Athiopien 1996 Kenenisa Bekele, 2004 und 2008; außerdem Weltmeister 2003, 2005, 2007 und 2009
- Athiopien Tirunesh Dibaba, 2008 und 2012, außerdem Weltmeisterin 2005, 2007 und 2013 sowie Weltmeisterschaftszweite 2017
- Vereinigtes Konigreich Mo Farah, 2012 und 2016; außerdem Weltmeister 2013, 2015 und 2017 sowie Weltmeisterschaftszweiter 2011
- Je einmal Olympiagold und -silber:
- Finnland Ville Ritola, Gold 1924, Silber 1928
- Je einmal Olympiagold und -bronze:
- Athiopien 1975 Miruts Yifter, Gold 1980, Bronze 1972
- Portugal Fernanda Ribeiro, Gold 1996, Bronze 2000; außerdem Weltmeisterin 1995 und Weltmeisterschaftszweite 1997
- Erfolgreichste Deutsche
- Deutschland Demokratische Republik 1949 Hans Grodotzki, Olympiazweiter 1960
- Deutschland Demokratische Republik 1949 Jürgen Haase (Leichtathlet), Europameister 1966 und 1969
- Deutschland Demokratische Republik 1949 Werner Schildhauer, Weltmeisterschaftszweiter 1983, Europameisterschaftszweiter 1982
- Deutschland Demokratische Republik 1949 Hansjörg Kunze, Weltmeisterschaftsdritter 1983 und 1987
- Deutschland Demokratische Republik 1949 Kathrin Ullrich, Weltmeisterschaftsdritte 1987
- Deutschland Dieter Baumann, aktueller deutscher Rekord 1998
- Deutschland Jan Fitschen, Europameister 2006