Atriumseptumdefekt
Fehlbildung des Herzes / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Der Atriumseptumdefekt (ASD), Vorhofseptumdefekt (unübliche Abkürzung VSD[1][2]) oder Vorhofscheidewanddefekt ist ein Loch in der Herzscheidewand zwischen den beiden Vorhöfen des Herzens (Septum interatriale). Er ist mit ca. 7,5 % aller angeborenen Herzfehler die dritthäufigste angeborene Herzfehlbildung. Ein Atriumseptumdefekt tritt auch, außer den hier beschriebenen singulären Formen, im Zusammenhang mit anderen Herzfehlern auf und ist dann in seiner Auswirkung anders zu bewerten.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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Q21.1 | Vorhofseptumdefekt |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Behandlungsbedürftigkeit (Intervention) ist abhängig von den Symptomen, von der Lage, von der Öffnungsfläche (Defektgröße), vom Shunt-Minutenvolumen (Shuntvolumen, Durchflussrate, Volumenstrom, Volumenfluss, Shuntzeitvolumen, Volumen pro Zeitspanne, oft angegeben als Prozentanteil vom Schlagvolumen, vom Herzzeitvolumen[3] oder vom Kleinkreislaufminutenvolumen[4] [=Lungenzeitvolumen]), von der Strömungsrichtung (Rechts-links-Shunt oder Links-rechts-Shunt) und von den Begleiterkrankungen. Die Übergänge zwischen Operationsindikation und abwartendem Verhalten sind fließend. Es gilt die grundlegende Formel Herzzeitvolumen plus Links-rechts-Shunt-Volumenfluss gleich Lungenzeitvolumen plus Rechts-links-Shunt-Volumenfluss.[5]
Ein Atriumseptumdefekt ist ein Loch in der Herzscheidewand auf Vorhofebene. Ein entsprechendes Loch auf Kammerebene heißt Kammerseptumdefekt oder Ventrikelseptumdefekt mit der Abkürzung VSD (nicht zu verwechseln mit der Abkürzung VSD für den Vorhofseptumdefekt).
Möglicherweise sind beide Septumdefekte auch Risikofaktoren für Hirnblutungen.[6]
Alle Septumdefekte vergrößern die Wahrscheinlichkeit für zerebrale Embolien aller Art, weil sie gekreuzte (= paradoxe) Embolien ermöglichen. Ohne Septumdefekt werden alle venösen Emboli in den Lungenarterien abgefangen. Das gilt nicht nur für Blutembolien, sondern auch zum Beispiel für Luftembolien, Fettembolien und Fruchtwasserembolien.