Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie
von Wilhelm Heinrich Roscher begründetes Nachschlagewerk zur antiken Mythologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Ausführliche Lexikon der griechischen und römischen Mythologie ist ein mehrbändiges Nachschlagwerk zur antiken Mythologie. Es wurde 1884 von dem Altphilologen und Gymnasiallehrer Wilhelm Heinrich Roscher begründet und unter Hinzuziehung zahlreicher Fachwissenschaftler in sechs Bänden ausgeführt. Das Ziel des Projektes war, die griechisch-römischen Mythen und Kulte unter Berücksichtigung der Monumente möglichst objektiv und vollständig darzustellen. Die Artikel des Lexikons wurden überwiegend von im Schuldienst stehenden Altphilologen verfasst, hinzu kamen eine Reihe an Universitäten tätige Gelehrte.
Einen Ersatz fand das Werk erst durch das Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (1981–1999), ist jedoch für philologische und forschungsgeschichtliche Fragen noch immer ein wertvolles Nachschlagewerk.
Das Werk erschien in 6 Bänden, von denen Band 1 bis 3 jeweils in zwei Teilbände (Abteilungen) unterteilt sind. Die Bände erschienen in Lieferungen zwischen 1884 und 1937 im B. G. Teubner Verlag in Leipzig. Erschienen die Lieferungen zunächst in rascher Folge, zum Teil bis zu fünf Lieferungen pro Jahr, reduzierte sich dies später auf ein bis zwei Lieferungen. Der Fortgang war oft durch die verspätete oder gar nicht erfolgte Ablieferung von Artikeln verzögert, aus diesem Grund erschien etwa Lieferung 69 nie. Auch der Erste Weltkrieg brachte den Fortgang nicht zum Erliegen, erst mit dem Tode von Roscher 1923 kam das Lexikon zunächst zum Erliegen, bis Konrat Ziegler die Redaktion von Band 6 übernahm. 1937 konnte das Lexikon endlich zum Abschluss gebracht werden.
Jesse Benedict Carter: Epitheta deorum quae apud poetas latinos leguntur. Leipzig 1902
Ernst Hugo Berger: Mythische Kosmographie der Griechen. Leipzig 1904
Otto Gruppe: Geschichte der Klassischen Mythologie und Religionsgeschichte. Leipzig 1921
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen mit Genehmigung des Teubner-Verlags drei reprografische Nachdrucke von Roschers Lexikon im Georg Olms Verlag in den Jahren 1965, 1977/1978 und 1992/1993.
Eine vollständige Liste aller Mitarbeiter wurde nie publiziert. Lediglich im ersten Band findet sich auf S. VI eine Aufzählung der Mitarbeiter an diesem Band.[82]
Titelblatt (seitengenaue URL nicht ermittelt, zum Titelblatt zwei Seiten hinunterscrollen). Rezension: Edmund Veckenstedt, Zeitschrift für Volkskunde 3, 1890/91, S. 154–155 (Digitalisat).
Der Schluss des Bandes in Lieferung 70 erschien am 12. Januar 1915, zu diesem Zeitpunkt war die Lieferung 69 noch nicht erschienen (s. Sokrates. Zeitschrift für das Gymnasialwesen N.F. 5 = 71, 1917, S. 380), und erschien auch nie. Das Titelblatt, auf dem Eduard Thrämer († 1916), Otto Crusius († 1918) und Otto Höfer († 4. Dezember 1919) auf dem Titelblatt als verstorben gekennzeichnet sind, wurde erst mit Lieferung 80/81 am 10. Februar 1921 ausgegeben, s. Umschlag Lieferung 80/81.
Umschlag Lieferung 80/81: Lieferung 69 fällt also aus. Vorgesehen war Boll, Sternbilder und Sternglaube, Band 4, Sp. 1500: „Sternbilder (griechische) und Sternglauben bei Griechen und Römern. Der Artikel muß im Hinblick auf neue Funde und Erkenntnisse noch zurückgestellt werden und wird daher am Ende des Buchstabens S erscheinen.“ Erschienen ist er jedoch erst in den Nachträgen in Band 6 als Boll/Gundel, Sternbilder, Sternglaube und Sternsymbolik bei Griechen und Römern.
14. Oktober 1847 in Leipzig; † 30. Mai 1905 in Grimma; Promotion Leipzig 1870: De primordiis Graeci accusativi cum infinitivo ac peculiari eius usu Homerico (Digitalisat). DNB1019017600
8. Oktober 1855; † 25. September 1899, Dissertation Leipzig 1881: De Varronianae doctrinae apud Plutarchum vestigiis (Digitalisat); Alfred Baldamus: Das König-Albert-Gymnasium in Leipzig während der ersten fünfundzwanzig Jahre seines Bestehens. Leipzig 1905, S. 17 (Digitalisat).