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Bahnstrecke in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bahnstrecke Pressath–Kirchenthumbach ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie zweigt in Pressath von der Bahnstrecke Weiden–Bayreuth ab und führte über Grafenwöhr nach Kirchenthumbach. In Betrieb ist heute nur noch der Abschnitt von Pressath bis Grafenwöhr, wo die Zweigbahn nach Grafenwöhr Lager abzweigt. Beide Strecken dienen heute ausschließlich dem militärischen Transportbedarf des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr.
Pressath–Kirchenthumbach | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 5052 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 845 (1976), 421d (1946, 1944) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 20,7 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | C4 (Pressath–Grafenwöhr) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugbeeinflussung: | PZB (Pressath–Grafenwöhr) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Von der bereits 1863[5] durch die Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen eröffneten Bahnstrecke Weiden–Bayreuth wurde erst nach der Jahrhundertwende das damalige bayerische Bezirksamt Eschenbach an das Schienennetz angeschlossen. Von der Kleinstadt Pressath aus führte eine Lokalbahn in westlicher Richtung über Grafenwöhr nach Eschenbach, die am 20. Juli 1904[6] durch die Bayerische Staatsbahn in Betrieb genommen wurde. Am 7. Dezember 1904[6] erreichte sie nach 21 Kilometern den Endpunkt Kirchenthumbach, damals ein Markt mit wenig mehr als 900 Einwohnern.
Bis zu den 1930er Jahren wurden die Haltepunkte Pressath Stadt und Thomasreuth aufgelassen.[7][8][9]
Die Strecke ab Grafenwöhr wurde abgebaut, nachdem in den Abschnitten Eschenbach–Kirchenthumbach 1969 und Grafenwöhr–Eschenbach 1976 der Verkehr endete.[6]
Die Strecke beginnt in nordwestlichen Bahnhofskopf von Pressath, wo sie von der Bahnstrecke Weiden–Bayreuth abzweigt. Sie quert auf zwei größeren Brücken die Flüsse Haidenaab und Creußen.[6]
Vom Bahnhof Grafenwöhr blieb nicht viel erhalten. Nach dem Dorf Gößenreuth folgte eine Haltestelle bei der Ortschaft Trag. Nach 2,8 Kilometern folgte der Bahnhof Eschenbach. Von diesem ist noch das Empfangsgebäude und eine angebaute Lagerhalle erhalten geblieben. Ebenfalls erhalten ist das ehemalige Bahnhofsrestaurant. Vom Verlauf der Eisenbahntrasse ist im darauffolgenden ehemaligen Bahnhof Stegenthumbach nichts mehr erkennbar, da der Ort bereits 1946 umgesiedelt und das Bahnhofsgelände mit der Fabrik der Firma KERAFOL überbaut wurde. Nach diesem Bahnhof verlief die Strecke nun meist parallel zum Thumbach nach einigen Weihern zum Haltepunkt Metzenhof kam. Dieser bestand lediglich aus einem Ausweichgleis und hatte kein Empfangsgebäude. Drei Kilometer weiter endete die Strecke am Bahnhof Kirchenthumbach, von dem heute nicht mehr viel zu erkennen ist.[6]
Im Personenverkehr setzten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen 1914 täglich drei Personenzugpaare zwischen Pressath und Kirchenthumbach ein, die dafür rund 1:15 h je Richtung benötigten. Zusatzlich verkehrten bis zu fünf Zugpaare Pressath–Grafenwöhr, die Pressath Stadt nicht bedienten.[10]
Im Sommerfahrplan 1939 verkehrten vier Zugpaare Pressath–Kirchenthumbach in rund 40 Minuten Fahrzeit je Zug und zwei Zugpaare Pressath–Grafenwöhr.[9]
In den 1950er Jahren erlebte die Lokalbahn ihre Blütezeit. Täglich verkehrten fünf Zugpaare, davon einige von und bis Weiden. Im Winterfahrplan 1949/50 gab es erstmals zivilen Verkehr auf die Strecke nach Grafenwöhr Lager. Dies war ein Schnellzug für die US-Armee (DUS) mit dem Zusatz: „Nur für Zeitkarteninhaber“, das heißt er führte zusätzliche Wagen für deutsche Reisende mit. Im folgenden Sommerfahrplan 1950 verkehrten zwei Eilzugpaare von Nürnberg über Neukirchen und Weiden nach Grafenwöhr Lager. Von dort gab es Personenzüge nach Kirchenlaibach.
Der Rückgang der Fahrgastzahlen setzte früh ein und führte ab 1. Juli 1962 zur Einstellung des Personenverkehrs zwischen Grafenwöhr und Kirchenthumbach. Auf der Reststrecke gab es nur noch wenige Züge. Bis 23. Mai 1966 fuhren Reisezüge noch in der Relation Pressath–Grafenwöhr Lager, danach endeten sie im Bahnhof Grafenwöhr. Der Abschnitt zwischen Eschenbach und Kirchenthumbach wurde ab dem 1. Juni 1969 nicht mehr im Güterverkehr bedient. Am 30. Mai 1976 wurde auch der Güterverkehr Grafenwöhr–Eschenbach und der verbliebene Reiseverkehr eingestellt.[6]
Auf dem übrig gebliebenen Abschnitt Pressath–Grafenwöhr verblieb der zeitweilig starke Militärverkehr.[11]
Feldbahn Kirchenthumbach | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 1.98 / 2.7 km | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 600 mm (Schmalspur) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Feldbahn bei Kirchenthumbach verband mit einer Spurweite von 600 mm[12] das Kalkwerk mit dem Steinbruch. Sie hatte mit ihren Nebengleisen eine Länge von 2,7 Kilometern. Ihre Hauptstrecke von Kirchenthumbach zum Steinbruch bei Ernstfeld war 1,98 Kilometer lang. Diese gehörte der Firma Prüschenk, einem 1907 gegründeten Unternehmen in der Kalkindustrie.
Mit der Feldbahn wurde der Kalk aus dem Steinbruch (bei Ernstfeld) zu den Kalköfen gebracht (Mittelmühle). Von dort wurde er gebrannt mit der Feldbahn in die Kalkmühle (Kirchenthumbach) transportiert, wo er gemahlen wurden. Der gemahlene Kalk wurde in Säcke abgefüllt oder in Eisenbahnwaggons über die Bahnstrecke Pressath-Kirchenthumbach abtransportiert.[13]
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