Benutzer:Baiofs/Hannibal
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Hannibal Barkas (in punischer Schrift: , transliteriert: ḥnbʿl brq; * um 247 v. Chr. in Karthago; † 183 v. Chr. in Bithynien) war ein karthagischer Stratege und Heerführer, der als einer der größten Feldherren der Antike gilt. Während des Zweiten Punischen Krieges (218–201 v. Chr.) fügte er dem Römischen Reich mehrere schwere Niederlagen zu und brachte Rom 216 v. Chr. in der Schlacht von Cannae an den Rand des Untergangs. Der erste Teil seines Namens, der Personenname Hannibal, bedeutet wörtlich „Baal ist gnädig“; der zweite Teil („Blitz“) ist ein Beiname, den schon sein Vater trug.
Hannibals Vater, Hamilkar Barkas, war ein führender karthagischer General während des Ersten Punischen Krieges. Seine jüngeren Brüder waren Mago und Hasdrubal und sein Schwager Hasdrubal der Schöne, der während des Krieges andere karthagische Armeen befehligte. Hannibal lebte in einer Zeit großer Spannungen im Mittelmeerraum, die durch den Aufstieg der Römischen Republik zur Großmacht infolge ihres vorherigen Sieges gegen Karthago ausgelöst wurden. Insbesondere wegen des demütigenden Lutatius-Friedensvertrages herrschte in der kathargischen Bevölkerung der Wunsch nach Revanchismus. Auch Hannibal gab seinem Vater das Versprechen, „niemals ein Freund Roms“ zu werden.
Im Jahr 218 v. Chr. griff Hannibal mit der hispanischen Stadt Sagunt einen Verbündeten Roms an und löste damit den Zweiten Punischen Krieg aus. Hannibal drang durch eine taktische und logistische Meisterleistung der Kriegskunst überraschend in Italien ein, indem er mit nordafrikanischen Kriegselefanten die Alpen überquerte (Hannibals Alpenüberquerung). In seinen ersten Jahren in Italien errang er eine lange, ungebrochene Reihe von Siegen und fügte brachte die Römer bis an den Rand einer Niederlage. Die bedeutendsten Schlachten waren die an der Trebia, am Trasimenischen See und um Cannae. Hannibal zeichnete sich durch seine außerordentliche Begabung aus, sowohl seine eigenen als auch die Stärken und Schwächen des Gegners zu erkennen und selbst vermeintlich hoffnungslose Schlachten entsprechend zu planen. Durch seine Strategien und sein rhetorisches Geschickt konnte er nicht nur mehrere italienische Städte erobern, sondern sich sogar mit ihnen verbünden, obwohl sie zuvor mit Rom im Bund waren. Über 15 Jahre lang besetzte Hannibal den größten Teil Süditaliens. Die Römer, angeführt von Fabius Maximus, vermieden nach ihren Niederlagen direkte Konfrontation mit ihm und setzten stattdessen auf Zermürbung. Hannibals Plan, Rom durch weitere Verstärkung und einen radikalen Vormarsch entscheidend zu besiegen, scheiterte infolge mehrerer karthagischer Niederlagen in Hispanien. Eine Gegeninvasion in Nordafrika unter der Führung des römischen Generals Scipio Africanus zwang ihn zur Rückkehr nach Karthago. Noch bevor ihm dies gelang, wurde Hannibal in der Schlacht von Zama besiegt und der Rom entschied den Krieg für sich.
Nach dem Krieg wurde Hannibal in das Amt des Sufeten gewählt. In dieser Rolle führte er politische und finanzielle Reformen durch, um die Zahlung der im neuen Friedensvertrag auferlegten Kriegsentschädigung zu ermöglichen. Die Reformen stießen sowohl bei den Mitgliedern der karthagischen Aristokratie als auch im römischen Senat auf Widerstand und zwangen ihn 195 v. Chr. dazu, ins Exil zu fliehen. Während dieser Zeit lebte Hannibal am Hof der Seleukiden und fungierte als militärischer Berater von Antiochos III. in dessen Krieg gegen Rom fungierte. Antiochus erlitt in der Schlacht bei Magnesia die vernichtende Niederlage und sah sich gezwungen, Roms Friedensbedingungen zu akzeptieren. Dies veranlasste Hannibal zu einer erneuten Flucht, dieses Mal in das Königreich Armenien. Am Hof von Bithynien wurde er schließlich an die Römer verraten und starb durch Suizid mit Gift.
Hannibal gilt neben Philipp von Makedonien, Alexander dem Großen, Julius Cäsar, Scipio Africanus und Pyrrhos I. als der größte Feldherr der Antike. Einer Erzählung des griechischen Schriftstellers Plutarch antworte Hannibal auf Scipios Frage, wer der größte Feldherr sei: „Entweder Alexander oder Pyrrhos, danach Ich.“