Benutzer:Daniel Musiklexikon/Entwurf3
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Die Sinfonie in es-Moll op. 23 ist die sechste Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.
6. Sinfonie | |
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Untertitel | mit Schlusschor ad libitum |
Tonart | es-Moll |
Opus | 23 |
Satzbezeichnungen |
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Gesamtdauer | ca. 65 Minuten |
Komponiert | 1921 bis 1923, überarbeitet 1947 |
Besetzung | Sinfonieorchester (3333/6661/Pk/Schl/Hrf/Cel/Str), gemischter Chor (SATB) |
Uraufführung | Am 4. Mai 1924 am Moskauer Bolschoi-Theater unter der Leitung von Nikolai S. Golowanow |
The Symphony in e flat minor op. 23 is the sixth symphony written by the composer Nikolai Myaskovsky.
After finishing the fourth and the fifth symphony Myaskovsky first worked on the opera The Idiot (After Fyodor Dostoyevsky). In 1918 the political situation was too dangerous and with the transferring of the government to Moscow Myaskovsky moved there, too. In this year different strokes of fate overtook him: First his father died and then Dr. Rewidzew, who had been a close friend and fought with Myaskovsky in First World War.
In Moscow Myaskowsky first lived in the house of the Derschanovsky's. J. Derschanovskaya later said that, during a visit by the painter Lopatinsky, Myaskovsky thought of a new symphony the first time. Lopatinsky also recited two songs of the French Revolution to Myaskovsky, the Carmagnole and Ah! Ça ira which he later used in the sixth symphony. In January 1919 he was able to afford an own apartment. In that time the political and social situation in Russia was strained and there was a deficit of almost everything and Myaskovsky felt the effects directly: There was hardly enough paper to compose and a music culture in fact didn't exist. So Myaskovsky bothered to build such and became teacher for composition at the Moscow Conservatory in 1921. He had this position during the next 30 years and it brought him fame as an excellent pedagogue. In Moscow he was not able to finish his opera at last, so he started a new project in 1921: The sixth symphony.
The first mention of the symphony dates earlier: In 1914 Myaskovsky wrote in a note about plans of a "grandiose" symphony. This work should have the title "Cosmogony", what the sixth symphony doesn't. If this plans really were for the sixth symphony can't be said, because the First World War forced a break in Myaskovsky's producing. In this symphony the composer didn't handle his experiences of the war anymore, even tough this affected his music strongly
In der Sinfonie verarbeitete Mjaskowski nicht mehr direkt die Erlebnisse des Krieges, auch wenn diese seine Persönlichkeit und seine Musik nachhaltig beeinflusst hatten. Vielmehr widmete er sich der Verarbeitung der Oktoberrevolution und der damit verbundenen Leiden des russischen Volkes. Anfang 1921 waren die Skizzen der Sinfonie größtenteils fertig, aber Mjaskowski war nicht zufrieden mit seiner Arbeit und legte die Sinfonie zunächst beiseite, um sich der Überarbeitung der ersten Sinfonie und Skizzen für eine siebte Sinfonie zu widmen. Zu diesem Zeitpunkt erreichte ihn die Nachricht eines weiteren persönlichen Schicksalsschlags: Seine Tante Jelikonida Konstantinowna, die nach dem frühen Tod seiner Mutter diese praktisch ersetzt hatte, war in den schweren Tagen der Hungersnot in Sankt Petersburg gestorben. Diese Nachricht löste auf der einen Seite große Bestürzung bei Mjaskowski aus, auf der anderen Seite schrieb er am 30. Dezember 1921, als er zur Beerdigung in Sankt Petersburg weilte: „Nachts, in der eiskalten Wohnung, kamen mir die Klangbilder für die Mittelsätze der 6. Sinfonie in den Sinn“.
Die Instrumentierung der Sinfonie nahm Mjaskowski im Sommer 1922 vor, als er sich zusammen mit Pawel Lamm, einem Pianisten und Direktor des Musiksektors des Staatsverlags, und dessen Familie in Klin aufhielt. Der Direktor des Tschaikowski-Museums hatte die Musiker zu diesem Ort eingeladen, an dem Tschaikowski ebenfalls seine 6. Sinfonie komponiert hatte. Die Pathétique hatte Mjaskowski als 13jähriger das erste Mal gehört, daraufhin war in ihm der Entschluss gereift, selbst Musiker zu werden. Ein weiterer Einfluss auf das Werk war das Drama Les Aubes von Émile Verhaeren, das Mjaskowski in Moskau gelesen hatte, sowie Mjaskowskis Faszination für das Thema Tod, die sich auch in der Verwendung des Dies irae widerspiegelt.
Mit der Verwendung der französischen Revolutionslieder erfüllte Mjaskowski eine Forderung nach Massenliedern, die in der noch jungen Sowjetunion sowohl von Seiten der Partei, als auch vom einfachen Volk an die zeitgenössischen Musiker gestellt worden war. Die radikale Einstellung, man solle das Erbe der Klassiker vergessen und ablehnen, teilte Mjaskowksi aber nicht. Noch vor der Uraufführung trat Mjaskowski der neu gegründeten ASM (Assoziation für zeitgenössische Musik) bei, dem Gegenpol zum RAPM (Russischer Verband der proletarischen Musiker). Dadurch änderte sich seine Einstellung zur modernen Musik und sein eigener Stil. Erste Zeichen zeigen sich schon in der sechsten Sinfonie, auch wenn hier noch deutliche Einflüsse der russischen Klassiker wie beispielsweise die Verwendung von Motiven aus Boris Godunow zu sehen sind. In der Folgezeit wurden Mjaskowskis Werke immer atonaler und „sperriger“, bevor er um 1932 wieder auf die Forderungen des Sozialistischen Realismus einging.