Birkenhof (fränkisch: Birga-huhf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neuendettelsau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Birkenhof liegt in der Gemarkung Aich.
Schnelle Fakten Gemeinde Neuendettelsau ...
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Südwestlich des Weilers liegt der Geichsenbuck (440 m ü. NHN). Der Watzendorfer Bach, ein rechter Zufluss der Aurach, entspringt 0,7 km südlich. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Neuendettelsau zur Kreisstraße AN 14 (1 km südwestlich) bzw. die Staatsstraße 2410 kreuzend nach Geichsenhof (1 km nordwestlich).[4]
Der Hof wurde wahrscheinlich erst nach 1608 gegründet, da er im sogenannten 16-Punkte-Bericht des Amtes Windsbach (1608), in dem jeder Ort dieser Gegend beschrieben wird, keine Erwähnung findet. Auch auf einer Karte aus dem Jahr 1617 wird ein solcher Hof nicht verzeichnet; es gibt lediglich ein Wald- bzw. Flurgebiet mit dem Namen „Birckig“. Einen eindeutigen Beleg für den Weiler mit dem Namen „Birkach“, dann „Birkachhof“, und schließlich „Birkenhof“ gibt es erst seit 1703.[5] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist die Birke. Wie auch das Flurgebiet Birckig deutlich macht, gab es zu dieser Zeit dort einen Birkenwald.[6]
Im Jahr 1793 ordnete die preußische Verwaltung Birkenhof der Gemeinde Neuendettelsau zu. Die zwei Halbhöfe erhielten bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 76 und 77. Die zwei Anwesen hatten beide das brandenburg-ansbachische Klosterverwalteramt Heilsbronn als Grundherrn. Das Hochgericht übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus.[7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[8] Die Zahl der Anwesen blieb unverändert.[9][10]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Birkenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Aich und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Aich zugeordnet.[11] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Neuendettelsau eingemeindet.
Bau- und Bodendenkmäler
- Bauernhaus Nr. 76: eingeschossiger Fachwerkbau, bezeichnet „1747“, mit zweigeschossigem Giebel und einseitigem Krüppelwalm (nicht mehr vorhanden).[12]
- Silexabschlag aus vorgeschichtlicher Zeit.
Einwohnerentwicklung
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
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Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Michael (Weißenbronn) gepfarrt,[7] seit 1808 ist die Pfarrei St. Nikolai (Neuendettelsau) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Vitus (Veitsaurach) gepfarrt,[23] später war die Pfarrei Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) zuständig, seit 1992 ist es die Pfarrei St. Franziskus (Neuendettelsau).[27]
- Johann Kaspar Bundschuh: Birkenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 393 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 51.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 83.
- Georg Paul Hönn: Birckhof. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 318 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. Dissertation. Erlangen 2009, DNB 998940933, S. 373–374 (PDF; 11,1 MB).
Gemeindeverwaltung Neuendettelsau (Hrsg.): Neuendettelsau. Informationen, Behördenwegweiser. Neuendettelsau 2014, S. 7.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 51. Dort folgendermaßen transkribiert: „birgəhṹf“.
Vgl. M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 374. Anders E. Fechter, die wohl fälschlicherweise einen Beleg aus dem 15. Jahrhundert („Pirckenhof“) mit diesem Ort in Verbindung bringt. Gemeint ist jedoch der Haubenhof (Kammerstein), der zu dieser Zeit auch Birkenhof genannt wurde.
Siehe dazu Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 27–28.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 51.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 840.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 975.
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 393.
Johann Bernhard Fischer: Birckenhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 405 (Digitalisat).
Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 85. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen, ursprüngliche Hausnummerierung.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1836 und von 1885 bis 1987 als Wohngebäude.