Churrätien
geschichtliche Landschaft in den heutigen Staaten Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Italien / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Churrätien ist ab dem Frühmittelalter bis in die frühe Neuzeit eine Bezeichnung für denjenigen Teil der spätrömischen früheren römischen Provinz Raetia prima, der in der Zeit der Völkerwanderung seinen sprachlichen und kulturellen Charakter erhalten konnte und weiterhin von Curia Raetorum (Chur) aus verwaltet wurde. Die Raetia prima hiess bereits in der Römerzeit auch nach ihrer Hauptstadt Raetia Curiensis. «Churrätien» ist also zunächst nichts anderes als die deutsche Übersetzung der lateinischen Bezeichnung. Verwendet wird dieser deutsche Name aber üblicherweise nur für den zentralen und südlichen Teil der früheren Provinz, nachdem in der Völkerwanderungszeit, wohl zwischen 400 und 600, der nördliche Teil zwischen Konstanz und Bregenz unter völliger Verdrängung bzw. Assimilation der romanisierten Bevölkerung alamannisch besiedelt wurde. Dagegen blieb im Bereich Churrätiens die romanische Kultur und Sprache noch bis tief ins Mittelalter und teilweise bis heute erhalten, weshalb es auch als «Churwalchen» oder «Churwahlen» bezeichnet wurde – wobei „walch“ oder „welsch“ aus deutscher Sicht die romanische Sprache und Kultur bezeichnet.