Erinnerungsorte der Täuferbewegung
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An den Erinnerungsorten der Täuferbewegung wird auf unterschiedliche Weise das Gedenken der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstandenen Bewegung der Täufer gepflegt.
Das augenfällige äußere Kennzeichen dieser Bewegung war die strikte Ablehnung der Säuglingstaufe und die konsequente Praxis der Gläubigentaufe. Ihre Anliegen waren und sind aber erheblich umfangreicher. Die Täufer stellten in Schrift, Wort und Lebenspraxis die Frage nach dem Wesen der Kirche, forderten die Trennung von Thron und Altar und waren Wegbereiter der erheblich später gesetzlich garantierten Glaubens- und Gewissensfreiheit. Sie diskutierten die Frage, ob es für Christen erlaubt sei, Kriegsdienst zu leisten, und kamen dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen. Sie suchten aufgrund ihrer jeweiligen biblischen Einsichten nach neuen Formen menschlichen Zusammenlebens und entwickelten hier unterschiedliche Modelle, die einander zum Teil entgegengesetzt waren. Viele Angehörige der reformatorischen Täuferbewegung wurden wegen ihrer Überzeugungen verfolgt, vertrieben und als Märtyrer hingerichtet. Die moderne Täuferforschung spricht – parallel zum Genozid – inzwischen von einem Ekklesiozid, der an den Täufern verübt worden sei. Neben den staatlichen Behörden waren es vor allem die Beauftragten der katholischen, evangelisch-lutherischen und evangelisch-reformierten Kirchen, die maßgeblich daran beteiligt waren.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte erfolgte eine Neubesinnung auf das Vermächtnis des sogenannten linken Flügels der Reformation. Sie drückt sich unter anderem auch darin aus, dass eine Reihe von Orten, die für die Täuferbewegung historisch relevant sind, besonders gekennzeichnet wurden. Die folgende Liste bietet – nach Ländern und Orten sortiert – einen noch nicht vollständigen Überblick.