Graz
Landeshauptstadt der Steiermark, Österreich / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Liebe Wikiwand-AI, fassen wir uns kurz, indem wir einfach diese Schlüsselfragen beantworten:
Können Sie die wichtigsten Fakten und Statistiken dazu auflisten Graz?
Fass diesen Artikel für einen 10-Jährigen zusammen
Graz (früher auch Gratz oder (Bayrisch-/Bairisch-)Grätz) ist die Landeshauptstadt der Steiermark und mit 298.479 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2023) die zweitgrößte Stadt der Republik Österreich.[1] Die Stadt liegt an beiden Seiten der Mur, am Austritt der Mur aus den Alpen (bzw. dem Steirischen Randgebirge) in das geologisch jüngere Vorland[2], im Grazer Becken. Die Metropolregion Graz ist mit 660.238 Einwohnern (Stand 2024)[3] nach den Metropolregionen Wien und Linz die drittgrößte Metropolregion Österreichs. Der Großraum Graz war in den letzten zehn Jahren der am schnellsten wachsende Ballungsraum Österreichs.
Statutarstadt Graz | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Statutarstadt | |
Kfz-Kennzeichen: | G | |
Fläche: | 127,57 km² | |
Koordinaten: | 47° 4′ N, 15° 26′ O47.0710315.43811353 | |
Höhe: | 353 m ü. A. | |
Einwohner: | 298.479 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 2340 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 801x, 802x, 803x, 804x, 805x, 8073, 8074 | |
Vorwahlen: | 0316 (international: +43 316) | |
Gemeindekennziffer: | 6 01 01 | |
NUTS-Region | AT221 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 8011 Graz | |
Website: | www.graz.at | |
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Elke Kahr (KPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (48 Mitglieder) |
||
Lage von Graz | ||
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap | ||
Grazer Rathaus | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Stadt Graz – Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg | |
---|---|
UNESCO-Welterbe | |
Vertragsstaat(en): | Osterreich Österreich |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | ii, iv |
Referenz-Nr.: | 931 |
UNESCO-Region: | Europa und Nordamerika |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 1999 (Sitzung 23) |
Erweiterung: | 2010 |
Das Grazer Feld war in der römischen Kaiserzeit eine dicht besiedelte Agrarlandschaft. Im 6. Jahrhundert wurde hier eine Burg errichtet, von der sich der Name Graz ableitet (slowenisch gradec bedeutet kleine Burg).[4] Das Stadtwappen erhielt Graz 1245. Von 1379 bis 1619 war die Stadt habsburgische Residenzstadt und widerstand in diesem Zeitraum mehreren osmanischen Angriffen. 2003 war Graz Kulturhauptstadt Europas; 2015 wurde es Reformationsstadt Europas.[5]
Graz hat sich zu einer Universitätsstadt mit insgesamt 63.000 Studenten (Stand: 10. Juni 2023) entwickelt.[6] Sie wurde zur Menschenrechtsstadt erkoren und ist Trägerin des Europapreises. Die Altstadt von Graz und das Schloss Eggenberg gehören seit 1999 bzw. 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Graz ist Bischofssitz der Diözese Graz-Seckau. Seit März 2011 ist Graz als UNESCO City of Design Teil des Creative Cities Network.[7]
Lage und Stadtgliederung
Graz liegt rund 150 km südwestlich von Wien, an beiden Seiten der Mur, wo diese ihren Durchbruch durch das Grazer Bergland beendet und in das Grazer Becken eintritt. Die Stadt füllt den nördlichen Teil des Grazer Beckens von Westen bis Osten fast vollständig aus und ist an drei Seiten von Bergen umschlossen, die das bebaute Stadtgebiet um bis zu 400 m überragen. Nach Süden öffnet sich das Stadtgebiet ins Grazer Feld.
Der höchste Punkt in Graz ist der Plabutsch mit 754 m ü. A. im Nordwesten der Stadt, die tiefste Stelle, mit etwa 330 m ü. A., befindet sich dort, wo die Mur die Stadt im Süden verlässt. Innerhalb von Graz gibt es zwei markante Erhebungen, den Grazer Schloßberg mit dem gut sichtbaren Grazer Uhrturm und den Austein mit dem Kalvarienberg.
Die nächste Stadt mit überregionaler Bedeutung ist Maribor (Marburg an der Drau) in Slowenien, rund 60 km südlich von Graz gelegen. Die beiden Städte verbinden immer enger werdende kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen. Die Europaregion Graz-Maribor ist ein Beispiel dafür.
Bezirke und Stadtteile
Für die ausführliche Beschreibung der Stadtbezirke siehe den
Stadtbezirk | Einw. (1. Jän. 2024) | Fläche (km²) | Dichte (Ew/km²) |
---|---|---|---|
1., Innere Stadt | 3.256 | 1,16 | 2.807 |
2., St. Leonhard | 14.734 | 1,83 | 8.051 |
3., Geidorf | 23.853 | 5,50 | 4.337 |
4., Lend | 33.886 | 3,70 | 9.158 |
5., Gries | 30.506 | 5,05 | 6.041 |
6., Jakomini | 31.677 | 4,06 | 7.802 |
7., Liebenau | 16.223 | 7,99 | 2.030 |
8., St. Peter | 16.606 | 8,86 | 1.874 |
9., Waltendorf | 12.373 | 4,48 | 2.762 |
10., Ries | 6.143 | 10,16 | 605 |
11., Mariatrost | 10.176 | 13,99 | 727 |
12., Andritz | 19.502 | 18,47 | 1.056 |
13., Gösting | 11.340 | 10,83 | 1.047 |
14., Eggenberg | 24.883 | 7,79 | 3.194 |
15., Wetzelsdorf | 16.794 | 5,77 | 2.911 |
16., Straßgang | 20.679 | 11,75 | 1.760 |
17., Puntigam | 10.639 | 6,18 | 1.722 |
Das Stadtgebiet von Graz ist in 17 Stadtbezirke und weiters in Stadtteile (Stt) gegliedert. Östlich der Mur liegt in der Altstadt der
- 1. Bezirk Innere Stadt (Stt), rundherum reihen sich entgegen dem Uhrzeigersinn
- 2. St. Leonhard (Stt),
- 3. Geidorf (Stt) mit Landeskrankenhaus Graz,
- 4. Lend (Stt),
- 5. Gries (Stt) und
- 6. Jakomini (Stt).
Abgesehen von der Altstadt sind fünf der sechs Kernbezirke historisch gewachsen. Innerstädtische Zentren, von denen das Wachstum ausging, waren der Murplatz, heute Südtiroler Platz in der ehemaligen Murvorstadt, der Jakominiplatz, die ehemals eigenständige Vorstadt Geidorf, die sich um die Leechkirche gebildet hatte, und der Guntarn-Hof, ein historischer Hof auf dem Areal der Leonhardkirche, der als zweites Grazer Siedlungsgebiet gilt. In der Murvorstadt entwickelten sich die Bezirke Gries um den Griesplatz und Lend um den Lendplatz.
Die restlichen Bezirke bilden den äußeren Ring von Graz:
- 7. Liebenau (Stt) mit Engelsdorf (Stt), Murfeld (Stt), Neudorf (Stt) und Thondorf (Stt)
- 8. Sankt Peter (Stt) mit Hofstatt, Messendorf (Stt), Messendorfberg, Petersbergen, Peterstal und Tiefental
- 9. Waltendorf (Stt) mit Ruckerlberg
- 10. Ries (Stt) mit Innere Ragnitz (Stt), Rohrbach, Stifting (Stt) und Zach
- 11. Mariatrost (Stt) mit Fölling (Stt), Grafenhofsiedlung, Kroisbach, Mariagrün, Neusitz, Rettenbach, Teichhof und Wenisbuch
- 12. Andritz (Stt) mit Neustift, Sankt Gotthard und Schirmleiten
- 13. Gösting (Stt) mit Raach
- 14. Eggenberg (Stt) mit Algersdorf (Stt) und Baierdorf (Stt)
- 15. Wetzelsdorf (Stt) mit Krottendorf
- 16. Straßgang (Stt) mit Am Katzelbach, Hart (Stt), Kehlberg, Landes-Sonderkrankenhaus/Psychiatrie und Webling (Stt)
- 17. Puntigam (Stt) mit Rudersdorf (Stt)
Der gesamte äußere Ring der Vorstadtgemeinden wurde 1938 in Stadtbezirke umgewandelt. Es kam zur Bildung von „Groß-Graz“ und zu einem dadurch bedingten Bevölkerungsanstieg;[8] die Abspaltung Puntigams von Straßgang erfolgte 1988.
Katastralgemeinden
Für die Fläche der Katastralgemeinden siehe den
Graz ist in 28 Katastralgemeinden[9] aufgeteilt: Die Bezirke Innere Stadt, St. Leonhard, Geidorf, Lend, Gries, Jakomini, Wetzelsdorf, Gösting sowie Waltendorf bilden je eine Katastralgemeinde.
Einige äußere Bezirke bestehen aus Katastralgemeinden, die mit dem jeweiligen Bezirk nicht deckungsgleich sind. Diese sind Engelsdorf, Messendorf (teilweise), Thondorf, Liebenau, Murfeld und Neudorf in Liebenau; Stifting und Ragnitz in Ries; Wenisbuch und Fölling in Mariatrost; Andritz, St. Veit ob Graz und Weinitzen in Andritz; Algersdorf und Baierdorf in Eggenberg; Straßgang (teilweise) und Webling (teilweise) in Straßgang; sowie Gries (teilweise), Rudersdorf, Straßgang (teilweise) und Webling (teilweise) in Puntigam.
In einigen Katastralgemeindenamen ist der Hinweis auf die alte, dörfliche Struktur erhalten geblieben. Drei Beispiele: Algersdorf war ein eigenständiges Dorf außerhalb des Stadtgebietes, so wie Thondorf im heutigen Liebenau oder Wenisbuch in Mariatrost. Andere Dörfer und Orte wie St. Johann oder Kroisbach im Bezirk Mariatrost, die vor der Eingemeindung einen geschlossenen Siedlungskern bildeten, werden nicht als Katastralgemeinden geführt.
Nachbargemeinden
Graz ist umgeben vom Bezirk Graz-Umgebung, in dem sich alle benachbarten Gemeinden befinden:
Gratkorn Gratwein-Straßengel |
Stattegg | Weinitzen Kainbach bei Graz |
Thal | Hart bei Graz | |
Hitzendorf Seiersberg-Pirka |
Feldkirchen bei Graz | Gössendorf Raaba-Grambach |
Klima
Graz liegt im Bereich der illyrischen Klimazone. Die Lage am südöstlichen Alpenrand bewirkt eine gute Abschirmung gegenüber den in Mitteleuropa vorherrschenden Westwetterlagen. Größere Niederschlagsmengen dringen daher vorwiegend aus dem mediterranen Bereich ein.
Die Durchschnittstemperaturen betragen am Flughafen Graz–Thalerhof 8,7 °C[10] und bei der Universität Graz 9,4 °C.[11] Der mittlere Jahresniederschlag ergibt bei durchschnittlich 92,1 Niederschlagstagen (Messpunkt Universität Graz) eine Gesamtmenge von 818,9 mm.
Die geschützte Lage hat ein mildes Klima zur Folge, sodass in den Parkanlagen und auf dem Schloßberg Pflanzenarten gedeihen, die sonst erst in Südeuropa anzutreffen sind. Der mediterrane Einfluss zeigt sich in mehr als 2100 Sonnenstunden jährlich[12] und einer durchschnittlichen Julitemperatur von 21,3 °C im 30-jährigen und 22 °C im zehnjährigen Mittel.[13] Die Beckenlage hat vor allem in den Wintermonaten klimatische Nachteile: Im Winter entsteht gelegentlich eine Inversionswetterlage, die einen Luftaustausch im Grazer Becken erschwert und zu Überschreitungen des zugelassenen Grenzwerts für Feinstaub führen kann. Graz wurde 2021 zur Klima-Innovationsstadt ausgezeichnet.[14]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Graz 1994–2013
|
Geologie
Das Gebirgsland nördlich von Graz auf beiden Seiten des engen Murtals ist geologisch zweigeteilt: Unmittelbar südlich der Längstalfurche von Mur- und Mürztal befinden sich die letzten östlichen Ausläufer der zentralalpinen Ketten, die sanft gerundeten Berge der Stub-, Glein- und Koralpe westlich und der Fischbacher Alpen östlich des Murquertals, das von Bruck an der Mur als Durchbruchstal nach Süden zieht. Südlich davon und unmittelbar nördlich des Grazer Beckens befindet sich das eigentliche Grazer Bergland, das überwiegend aus Kalk besteht und mit der Lurgrotte und anderen Höhlen alte Karst-Phänomene zeigt. Eingelagert in diese Kalkzone ist beispielsweise die Kristallin-Insel von St. Radegund und dem dort angrenzenden Grazer Hausberg, dem Schöckl. Die zentralalpinen Ausläufer aus kristallinen Schiefern, die die Mur-Mürz-Längstalfurche begleiten, gehören zur mittelostalpinen Einheit (MOA).
Im ganzen Grazer Bergland überwiegen ehemalige paläozoische Sedimente und Vulkanite, die bei der variszischen und alpinen Gebirgsbildung unter mehreren Kilobar Druck und einigen Hundert Grad Celsius zu metamorphen Gesteinen wurden. So entstand aus fossilführenden Kalken fossilfreier Marmor, aus sandig-tonigen Sedimenten Glimmerschiefer oder Paragneis und aus einem basischen Vulkanit ein Amphibolit.[18]
Im Stadtgebiet von Graz selbst bilden die jüngsten Sedimente (des Holozäns) die Flussaue der Mur, ihnen schließt sich westlich und östlich die Niederterrasse aus Ablagerungen der letzten Kaltzeiten (Pleistozän) an, die nacheiszeitlich durch lineare Erosion zerschnitten wurde; diese Niederterrasse ist im Westen breiter ausgebildet als im Osten. Reste einer altpleistozänen Hochterrasse finden sich nur in einem schmalen Saum östlich oberhalb der Niederterrasse. Westlich und östlich fortschreitend, am Rande des Grazer Beckens erscheinen ältere Gesteine, darunter sind sowohl Fest- als auch Lockergesteine; im westlichen Stadtgebiet überwiegen dabei Gesteine aus den Schichten des Neogen, im östlichen Stadtgebiet stehen dagegen eher Gesteine des Paläozoikums an.[2][19]
Hydrologie
Das Stadtgebiet von Graz wird von der Mur auf 15,87 km Länge durchflossen. Neben diesem gibt es noch eine Reihe von Fließgewässern. Siehe Liste der Fließgewässer in Graz.
Bevölkerungsentwicklung
|
|
|
|
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Obenstehende Daten finden sich in der Grafik |
Die Bevölkerungszahl von Graz überschritt etwa im Jahr 1870, in der sogenannten Gründerzeit, die 100.000er-Marke. In der Folge stieg die Einwohnerzahl bis in die 1970er Jahre stetig an – teilweise durch natürlichen Zuwachs und Zuwanderung, teilweise durch Eingemeindung von Nachbarorten im Jahre 1938 nach dem Anschluss Österreichs durch die Nationalsozialisten. Von Ende der 1970er Jahre bis 2001 verringerte sich die Zahl wieder, da viele Grazer in die Umlandgemeinden zogen.
Obwohl in diesen Jahren die Zahl der Bewohner mit Hauptwohnsitz abnahm, gab es zeitgleich eine Zunahme an Bewohnern mit Zweitwohnsitz und seit 2001 wieder eine Zunahme von Einwohnern mit Hauptwohnsitz. Hinzu kommen in Graz wohnende jüngere Werktätige, die ihren Hauptwohnsitz bei den Eltern außerhalb von Graz haben. Das stellt Graz vor finanzielle Probleme, da die Stadt die Infrastruktur für alle in und um Graz wohnenden Menschen bereitstellen muss, vom Bund jedoch nur Geld für die Bewohner mit Hauptwohnsitz erhält. Andererseits profitieren der Wirtschaftsstandort und die Bauwirtschaft von den meist jüngeren Leuten, die in Graz ihren Zweitwohnsitz haben. Graz ist somit die am schnellsten wachsende Stadt Österreichs.[33] Es gibt zirka 110.000 Haushalte mit einem Frauenanteil von 52 Prozent.
Am 1. Jänner 2021 hatten 294.236 Personen ihren Hauptwohnsitz in Graz. Inklusive Nebenwohnsitze kommt man auf 331.264 Einwohner. Nicht in den Zahlen enthalten sind die 298 gemeldeten Obdachlosen in der Stadt.[32]
Am 1. Jänner 2023 hatte Graz nur mehr 298.623 Einwohner, nachdem Graz im Oktober zuvor erstmals die Marke von 300.000 Einwohnern überschritten hatte und somit fast so bevölkerungsreich ist wie das Burgenland.[34]
Prognose
|
|
Bevölkerungsstruktur nach Geschlecht, Alter und Nationalität
Am 1. Jänner 2021 waren:
- 50,64 % der Grazer Frauen,[36]
- 16,23 % der Grazer unter 20 Jahre alt
- 68,72 % zwischen 20 und 65
- 15,04 % über 65 Jahre alt[37]
219.738 der Menschen (74,68 %) mit Hauptwohnsitz in Graz sind österreichische Staatsbürger, 37.226 sonstige EU-Bürger (12,65 %) und 37.272 Nicht-EU-Bürger (12,67 %).[32] Von den Nicht-EU-Bürgern stammen:
- 16.740 aus Asien
- 02.959 aus Afrika
- 02.330 aus Russland
- 01.760 aus Nord- oder Südamerika
- 00.104 aus Australien und Ozeanien
und insgesamt 25.356 aus Nicht-EU-Staaten Europas. 728 Grazer sind staatenlos.[38]
Am 1. Jänner 2021 lebten jeweils mindestens 500 Menschen aus folgenden Staaten in Graz:
- Rumänien (10.267)
- Kroatien (9320)
- Deutschland (8984)
- Bosnien und Herzegowina (7386)
- Türkei (5581)
- Ungarn (4683)
- Slowenien (3245)
- Afghanistan (2995)
- Syrien (2748)
- Italien (2612)
- Russland (2330)
- Kosovo (1869)
- Serbien (1791)
- Slowakei (1746)
- Bulgarien (1122)
- Polen (1084)
- Nigeria (922)
- Iran (919)
- Volksrepublik und Republik China (Taiwan) (911)
- Nordmazedonien (830)
- Ägypten (824)
- Spanien (812)
- Irak (692)
- Frankreich (655)
- Griechenland (639)
- Indien (629)
- Ukraine (591)
- Vereinigtes Königreich (560)
- Vereinigte Staaten (553)[39]
Erste Besiedlungen des Gebiets sind bereits für die Zeit um 3000 v. Chr. belegt. Die erste gesicherte Erwähnung von Graz stammt aus dem Jahre 1140, als Udalrich von Graz eine Schenkung bezeugte. In die Zeit um 1160 fällt die Gründung des großen Grazer Marktes auf dem Boden des heutigen Hauptplatzes. 1379 wurde Graz eine Residenz der Habsburger. Graz widerstand im 16. und 17. Jahrhundert mehreren osmanischen Angriffen.[5] 1585 wurde die erste Universität von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich gegründet.[40] Die Reformation wurde mit der Vertreibung der evangelischen Prediger 1598 und der Schließung der evangelischen Schulen 1599 zurückgedrängt. 1619 übersiedelte der gesamte Habsburger Hofstaat in die Wiener Hofburg. Graz blieb aber Hauptort des Herzogtums und späteren Kronlandes Steiermark. Graz wurde während der Napoleonischen Kriege mehrfach von den Franzosen besetzt. Nach deren Abzug prägten kulturelles Leben, wirtschaftliche Initiativen und neue technische Errungenschaften die schnelle Entwicklung der Stadt bis zum Ende der Monarchie 1918.
Um 1850 wurde Graz Statutarstadt. Mit dem Friedensvertrag von Saint-Germain-en-Laye wurde Graz nach 1918 jedoch faktisch von einer Binnenstadt eines Großstaates zur Grenzstadt eines Kleinstaates herabgestuft. Am 7. Juni 1920 entlud sich eine „Kirschenrummel“ genannte Hungerrevolte. Im Zuge des „Anschlusses“ 1938 übernahmen die lokalen Nationalsozialisten bereits vor dem Eintreffen der deutschen Truppen die Kontrolle in der Stadt. Von allen österreichischen Städten verzeichnete Graz im Zweiten Weltkrieg die meisten Luftangriffe – insgesamt 56.[41] 1945 zogen sowjetische Truppen, später britische Truppen in Graz ein, die bis zum Abschluss des Staatsvertrags 1955 blieben. 2003 war Graz Kulturhauptstadt Europas. 2015 wurde Graz Reformationsstadt Europas.