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US-amerikanischer Archäologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hershel Shanks (geboren 8. März 1930 in Sharon (Pennsylvania), Vereinigte Staaten; gestorben 5. Februar 2021 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Jurist, Amateur-Archäologe und Herausgeber.[1][2][3]
Shanks wuchs in der amerikanischen Kleinstadt Sharon auf, wo sein Vater ein Schuhgeschäft betrieb. Hier arbeitete Shanks schon als Kind mit. Shanks Vater war aus Kiew in der Ukraine nach Amerika ausgewandert.[4]
Shanks studierte am Haverford College Englische Sprache, an der Columbia University Soziologie und an der Harvard Law School Rechtswissenschaft. 1952 machte er seinen Bachelor für Englisch am Haverford College, und 1953 seinen Master in Soziologie an der Columbia University. 1956 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaft an der Harvard Law School ab.[4]
Dann arbeitete er drei Jahre am Justizministerium der Vereinigten Staaten. Danach arbeitete er fast 30 Jahre als Rechtsanwalt bei der Anwaltskanzlei Glassie, Pewett, Dudley, Beebe and Shanks, die auf Immobilienrecht spezialisiert war. 1968 veröffentlichte er eine Sammlung von Meinungen und Urteilen des Richters Learned Hand The Art and Craft of Judging.[4] Außerdem schrieb er während dieser Zeit einen Artikel für The Jewish Quarterly Review mit dem Titel Is the Title ‘Rabbi’ Anachronistic in the Gospels? (deutsch: Ist der Titel Rabbi in den Evangelien anachronistisch?) Dabei ließ er sich von William Foxwell Albright beraten.
Von 1972 bis 1973 ging Shanks mit seiner Familie nach Jerusalem. Ursprünglich wollte er hier eine Erzählung über Saul schreiben. Er ließ dieses Vorhaben jedoch fallen, weil er in Jerusalem sein Interesse für Archäologie entdeckte. Für einen Tag nahm er an Ausgrabungen in Gezer⊙ teil, fand daran jedoch kein Vergnügen.
Zurück in den USA gab Shanks mehrere Archäologische Magazine heraus:
Shanks Anliegen war es, die Archäologie für breite Bevölkerungskreise zugänglich zu machen. Seine Artikel waren in leicht verständlicher Sprache geschrieben und hatten spannende Titel, die die Aufmerksamkeit auch von Laien erregten. Er berichtete über Kontroversen in den Kreisen der Archäologen. Als er mit seinen Publikationen begann, war es üblich, dass auch wichtige archäologische Entdeckungen nur im Geheimen vom kleinen Kreis ihrer Entdecker bearbeitet wurden. Die Entdeckungen und die dazu gehörigen Fotos wurden erst viel später und manchmal gar nicht publiziert.
Shanks stand auf dem Standpunkt, dass die archäologischen Funde der Allgemeinheit gehören und dieser zugänglich gemacht werden müssen. Zu diesem Zweck gründete er das Magazin Biblical Archaeology Review, wo er diese Anliegen verfolgte. Er hatte damit großen Erfolg.
Seinen ersten großen Durchbruch erlebte Shanks mit der Publikation der Schriftrollen vom Toten Meer. Dabei veröffentlichte er im Vorwort ein Manuskript von Elisha Qimron, der 11 Jahre an diesem Thema gearbeitet hatte. Dafür wurde er im Jahr 2000 wegen Urheberrechtsverletzung zu ungefähr 50.000 Dollar Strafe verurteilt. Shanks Einspruch gegen das Urteil wurde abgewiesen.[4]
1975 gründete Shanks das Magazin Biblical Archaeology Review (BAR) und war dessen Herausgeber bis zu seinem Rückzug in den Ruhestand 2017. Es erschien zunächst vierteljährlich, dann alle zwei Monate. Das Magazin wurde zu einem großen Erfolg. Im Jahr 2000 hatte es mehr als 250.000 Abonnenten. Dieses Magazin hatte eine breite Leserschaft, die von evangelikalen Christen bis zu zionistischen Juden reichte. Anliegen des Magazins war es, Informationen über archäologische Entdeckungen und Diskussionen in Israel und Umgebung für eine breite Öffentlichkeit leicht zugänglich zu machen. Dabei legte Shanks Wert auf dramatische Überschriften und gute Fotos. Die erste Ausgabe schrieb er ganz und gar selbst. Dann suchte und fand er Gelehrte, die Artikel für sein Magazin schrieben.[4][6]
Shanks veröffentlichte in seinem Magazin Biblical Archaeology Review (BAR) die Diskussionen über die Echtheit von Antiquitäten[7] darunter: die Berekhyahu Bullae[8][9], der Elfenbein-Granatapfel[10], das Jakobus-Ossuar[11], die Joasch-Inschrift, das Siegel der Maadana[12]. An den Diskussionen nahmen bekannte Archäologen und Epigraphiker teil, darunter: Gabriel Barkay, Aaron Demsky, Robert Deutsch, André Lemaire, Régine Hunziker-Rodewald, Alan Ralph Millard, Ada Yardeni, Yuval Goren. Die Diskussionen wurden sehr hitzig geführt und teilweise wurden die Diskussionspartner als Komplizen der Fälscher verdächtigt.[13]
Yuval Goren untersuchte die Stücke mit Hilfe der Röntgenfluoreszenzanalyse. Seine Untersuchungen legten den Verdacht von Fälschungen nahe. Shanks selber tendierte dazu, die Stücke als echt zu betrachten, ließ aber beide Seiten zu Wort kommen.[14]
Shanks war verheiratet und hatte zwei Töchter und zwei Enkelkinder.[4]
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