Die Hochschule für Musik Saar (HfM Saar) in Saarbrücken wurde 1947 nach dem Vorbild des Conservatoire de Paris als „Staatliches Konservatorium Saarbrücken“ (Conservatoire de Sarrebruck) gegründet. Der erste Standort war die Villa Lambert im Saarbrücker Stadtteil Rotenbühl. Nach der Einrichtung der Institute für katholische Kirchenmusik (1951) und Schulmusik (1952) wurde das Konservatorium nach der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland 1957 in den Kreis der westdeutschen Musikhochschulen und als neuntes Mitglied in die Rektorenkonferenz aufgenommen.
1971 wurde die Saarbrücker Hochschule für Musik in die Trägerschaft des Saarlandes überführt und zog in einen Neubau in der Bismarckstraße in der Saarbrücker Innenstadt um. 1974 wurde im Konzertsaal der Hochschule für Musik eine Orgel von Johannes Klais (Bonn) eingeweiht.[2] 1987 wird der Hochschule die Nutzung der Saarbrücker Schlosskirche übertragen. Ein Jahr später wurde der Erweiterungsbau der Hochschule (nach einem Entwurf des Architekten Karl Hanus) an der Bismarckstraße fertiggestellt.
Nach der Einrichtung eines neuen Studiengangs „Schauspiel“ 1990 wurde der Name der Hochschule 1994 als „Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater“ festgelegt.[3] 1995 wurde in der Stiftskirche St. Arnual eine neue Orgel von Kuhn (Männedorf) eingeweiht, die seitdem auch von der Hochschule genutzt wird. Nach der aufgrund eines Senatsbeschlusses der Hochschule vom 25. Oktober 2000 erfolgten Schließung des Studiengangs Schauspiel[4] wurde die Hochschule 2002 in „Hochschule für Musik Saar“ (University of Music) umbenannt.[5] Im Herbst 2007 wurde der Hochschule die Nutzung der ehemaligen Schillerschule (Karlstraße 1/Bismarckstraße) übertragen.[6]
Die derzeit etwa 450 Studierenden der Hochschule werden von 150 national und international renommierten Lehrkräften unterrichtet. Von Alter Musik bis zur Avantgarde bietet die Hochschule für Musik Saar ein breites Ausbildungsspektrum für die wichtigsten künstlerischen und künstlerisch-pädagogischen Musikberufe. Neben den „klassischen“ Studiengängen wurden in den letzten Jahren die Studienangebote unter anderem auch in den Bereichen Elementare Musikpädagogik sowie Jazz und Aktuelle Musik erweitert. Die HfM Saar offeriert ihren Studierenden eine Fülle von Stipendien- und Fördermöglichkeiten sowie hochschuleigene Wettbewerbe.
Die Hochschule ist auf verschiedene Standorte in der Saarbrücker Innenstadt verteilt:
Die Konzerte der HfM Saar sind ein fester Bestandteil des saarländischen Kulturlebens. Solisten, Ensembles, Jazz-Bands, Chöre und Orchester spielen innerhalb der Hochschule und bei ihren zahlreichen Gastspielen ein breites musikalisches Spektrum von Mittelalter bis Moderne, von Klassik bis Jazz. Zusätzlich findet seit 2016 in jedem Sommer die HFM Saar Summer School statt, die der Nachwuchs- und Talentförderung junger Musiker dient.[7]
Die „Vereinigung der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar“ (FuF) wurde 1959 von einem kleinen Kreis von Musikliebhabern gegründet. Gegenwärtig zählt sie rund 900 Mitglieder. Die FuF unterstützt die Hochschule mit vielfältigen Maßnahmen; vor allem die Studierenden der HfM Saar profitieren von den Angeboten der Freundesvereinigung.
Leitung
Hans Peter Hofmann, Rektor
Matthias Handschick, Prorektor für Studium und Forschung
Dieter Torkewitz, Professor für Musiktheorie an der Folkwang Hochschule Essen 1980–2003 und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien 2003–2009
Zur Geschichte der Hochschule siehe: Vom Konservatorium Saarbrücken zur Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater. 50 Jahre Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater, herausgegeben vom Rektorat der HMT Saarbrücken (1997).
Thomas Wolter: 60 Jahre Hochschule für Musik Saar. Eine Chronik der HFM von 1997 bis heute. Alla breve – Magazin der Hochschule für Musik Saar 12, Nr. 2 (Oktober 2007), S. 14–17.