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Hohenzollernprinz, Komponist und Dirigent Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm Friedrich Karl Ernst Joachim Albrecht Prinz von Preußen (* 27. September 1876 in Hannover; † 24. Oktober 1939 in Berlin)[1] war ein preußischer Offizier, Komponist und Angehöriger des Hauses Hohenzollern.
Joachim Albrecht war der mittlere von drei Söhnen des preußischen Prinzen Albrecht von Preußen (1837–1906) und dessen Frau Marie von Sachsen-Altenburg (1854–1898) und wuchs im Prinz-Albrecht-Palais in Berlin auf.[2] Er studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaften. 1895 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[3] Nach dem Studium schlug er die Offizierslaufbahn ein. 1902 war er Hauptmann und Kompaniechef im Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4.
Im Ersten Weltkrieg wurde er als Oberstleutnant schwer verwundet. Seitdem konzentrierte er sich als Komponist vollkommen auf Musik, nachdem er bereits in früheren Jahren komponiert, gemalt und gedichtet hatte. Er gab zahlreiche Konzerte seiner Kompositionen in Deutschland, bei denen er dirigierte. Auch nahm er 1926 die Einladung zu einer Konzertreise für wohltätige Zwecke durch die USA an, trat dann aber nach seiner Ankunft 1928 bei den Konzerten nicht auf.[4][5]
Bereits während seiner Militärzeit zeigte sich, dass der Prinz einen Hang zur Leichtlebigkeit und amourösen Abenteuern hatte. Sein damaliger Adjutant Robert von Zedlitz-Trützschler, später Hofmarschall des Kaisers, beklagte sich über endlose Liebesabenteuer. Im September 1906 erfuhr die deutsche Botschaft in London von Gerüchten, dass Prinz Joachim Albrecht plane, die Wienerin Marie Blich-Sulzer (1872–1919) zu heiraten, die sich nach einer Scheinehe nun Baronin Liebenberg nannte. Wilhelm II. versetzte den Prinzen daraufhin zur Schutztruppe nach Deutsch-Südwestafrika. Joachim Albrecht ließ sich aber von seinem Vorhaben nicht abbringen und zeigte laut Berichten seines Adjutanten Brandenstein eine „Wandlung in den geistigen Funktionen“. Er plante, von Südwest aus inkognito in die Schweiz zu reisen, um seine verheiratete Geliebte zu treffen. Das Militärkabinett befasste sich nun mit dem Fall um einen Presseskandal zu vermeiden. Ein militärärztliches Gutachten leitete man dem Psychiater Theodor Ziehen zu, der eine Defektpsychose, ausgelöst durch Dementia praecox oder Dementia paralytica diagnostizierte. Er riet zur Entmündigung des Prinzen oder zur Einsetzung einer Pflegschaft.[6]
Am 25. Februar 1908 bat Kaiser Wilhelm II. den Prinzen mit Allerhöchster Kabinetts-Ordre um die Einreichung des Abschieds aus der Armee, dem Joachim Albrecht nachkam. Der Einsetzung einer Pflegschaft stimmte er aber nicht zu. Er wurde einige Tage darauf aus der Armee verabschiedet und ihm ausdrücklich untersagt, zukünftig eine militärische Uniform zu tragen.[7]
Joachim Albrecht heiratete 1919 in Österreich Marie Blich-Sulzer (1872–1919). Die Ehe wurde jedoch von seiner Familie nicht anerkannt und wieder aufgelöst. Blich-Sulzer verstarb schon wenige Wochen nach der Hochzeit. Die 1920 geschlossene Ehe mit Karoline Kornelia Stockhammer (1891–1952) wurde 1936 geschieden.[8]
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