Kannibalismus
Verzehr eines Individuums der eigenen Spezies / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Als Kannibalismus wird das Verzehren von Artgenossen oder Teilen derselben bezeichnet. Insbesondere versteht man darunter den Verzehr von Menschenfleisch durch Menschen (Anthropophagie), aber auch im Tierreich gibt es Kannibalismus. Die Bezeichnungen Kannibalismus und Anthropophagie werden unabhängig davon verwendet, ob dem Verspeisen eine Tötung vorausging oder nicht. Biologen verwenden bei Tieren die genaueren Bezeichnungen aktiver und passiver Kannibalismus, um die beiden Fälle zu unterscheiden.
In fast allen menschlichen Gesellschaften ist Kannibalismus mit einem Nahrungstabu belegt. Anthropophagie in Extremsituationen (aus Nahrungsmangel) ist zu unterscheiden von rituell bzw. religiös geprägten Erscheinungsformen. Der Glaube an eine medizinische Wirksamkeit des Verzehrs von Leichenteilen war in Europa bis ins 18. Jahrhundert verbreitet. Einzelne Fälle von Kannibalismus tauchen auch im sexuellen oder psychiatrischen Kontext auf.