Klagenfurt am Wörthersee
Stadt in Kärnten, Österreich / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Klagenfurt am Wörthersee (amtlicher Name; bis 2008 und weiter kurz nur Klagenfurt, slowenisch Celovec ob Vrbskem jezeru) ist eine Großstadt im Süden Österreichs sowie die Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Kärnten. Im lokalen bairisch-österreichischen Dialekt wird ihr Name Klognfuat ausgesprochen. Mit 104.332 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2023[1]) ist sie die größte Stadt Kärntens und die sechstgrößte Stadt Österreichs. Das Stadtgebiet liegt im Zentrum des Klagenfurter Beckens und hat derzeit eine Fläche von 120 km².
Statutarstadt Klagenfurt am Wörthersee | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Statutarstadt | |
Kfz-Kennzeichen: | K | |
Fläche: | 120,12 km² | |
Koordinaten: | 46° 38′ N, 14° 18′ O46.6253214.30702446 | |
Höhe: | 446 m ü. A. | |
Einwohner: | 104.332 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 869 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 9010, 9020, 9033, 9061, 9063, 9065, 9073, 9201 | |
Vorwahl: | 0463 | |
Gemeindekennziffer: | 2 01 01 | |
NUTS-Region | AT211 | |
UN/LOCODE | AT KLU | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Neuer Platz 1 9020 Klagenfurt am Wörthersee | |
Website: | klagenfurt.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Christian Scheider (Team Kärnten) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (45 Mitglieder) |
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Lage von Klagenfurt am Wörthersee | ||
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap | ||
Blick über die Innere Stadt mit dem Landhaus im Vordergrund | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Klagenfurt wurde 1192/1199 erstmals urkundlich erwähnt und war bis zur Schenkung der Stadt durch Maximilian I. an die Kärntner Landstände im Jahr 1518 von geringer Relevanz. Diese Schenkung und die darauf folgende protestantische Reformationsbewegung des 16. Jahrhunderts bedeuteten für die Stadt einen steilen Aufstieg: Klagenfurt wurde zur Hauptstadt Kärntens. Zu dieser Zeit wurden zahlreiche, noch heute bedeutende, Bauwerke wie das Landhaus und der Dom errichtet.
Heute ist die Statutarstadt Klagenfurt Sitz u. a. der Kärntner Landesregierung, der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt-Land, der Diözese Gurk, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik, eines internationalen Flughafens und ein Standort der Fachhochschule Kärnten sowie zahlreicher weiterer Unternehmen und Institutionen, auch jener der Kärntner Slowenen. Durch seine attraktive Innenstadt mit Plätzen und Altstadtgebäuden sowie Kulturangebote und die Nähe zum Wörthersee ist Klagenfurt auch touristisch bedeutsam.
Lage
Klagenfurt liegt auf dem Klagenfurter Feld im Zentrum des Klagenfurter Beckens und erstreckt sich über jeweils rund 15 km in nordsüdlicher und ostwestlicher Richtung. Die Stadt umfasst das gesamte Ostufer des Wörthersees, die Gebiete nördlich davon sind Teil des Feldkirchen-Moosburger Hügellandes und des Glantaler Berglandes. Teile des nördlichen Gemeindebezirks Wölfnitz zählen bereits zum Zollfeld, der Süden von Klagenfurt liegt am Fuß des Sattnitz-Höhenzugs.
Das Stadtzentrum liegt in etwa 450 m Seehöhe; der höchste Punkt innerhalb des Gemeindegebiets ist der Ulrichsberg mit 1022 m ü. A., der tiefste die Gurkerbrücke (420 m) an der Ostgrenze der Stadt.
Jeweils etwa ein Drittel des gut 120 km² großen Gemeindegebiets ist als landwirtschaftliche Fläche (33,4 %) bzw. Wald (32,9 %) ausgewiesen. 19,3 % der Fläche von Klagenfurt wird als Bauland genutzt, 2,2 % sind Gewässer und 1,3 % Gartenanlagen. Die übrigen 10,9 % fallen unter „sonstige Benützungsarten“, wozu unter anderem Verkehrswege, Abbauflächen und Ödland zählen.[2]
Die Adria ist nur etwa 150 Kilometer von Klagenfurt entfernt; Triest ist über die Autobahn in etwa zwei Stunden erreichbar.
Geologie
Das gesamte Klagenfurter Becken wurde in der Eiszeit durch den Draugletscher ausgefüllt. Nach dem Abschmelzen der Eismassen bildeten Schwemmkegel der Glan den aus eiszeitlichen Schottern bestehenden Untergrund des heutigen nördlichen Stadtgebiets und des Zollfeldes. Gleichzeitig entstand auch der Wörthersee, der noch vor rund 4000 Jahren bis in das heutige Stadtzentrum reichte, wo sich durch allmähliche Verlandung ein großes Moorgebiet bildete.[3] Die Hügel im Norden der Stadt bestehen vorwiegend aus altkristallinen Glimmerschiefern und paläozoischen Phylliten, Grünschiefern und Kalken, der Sattnitz-Höhenzug südlich von Klagenfurt aus Konglomeraten.[4]
Gewässer
Im Norden des Stadtgebiets durchfließt die Glan Klagenfurt in west-östlicher Richtung, im Osten streift die Gurk den Stadtbezirk Hörtendorf, kurz bevor sie in Ebenthal die Glan aufnimmt. In der Innenstadt gibt es zwei im 16. Jahrhundert künstlich angelegte Kanäle: den Lendkanal, der heute noch das Zentrum mit dem Wörthersee verbindet, sowie den Feuerbach, der mittlerweile fast vollständig im unterirdischen Kanalisationssystem der Stadt aufgegangen ist. Durch die südlichen Bezirke fließend, entwässert die 8,8 km lange Glanfurt (im Volksmund „Sattnitz“) den Wörthersee in die Glan. Weitere, kleinere Fließgewässer sind der Kerbach, die Raba sowie Struga-, Wölfnitz- und Viktringer Bach.
Das gesamte Ostufer des Wörthersees gehört zum Stadtgebiet Klagenfurts, das den Namen des Sees seit Mitte 2007 im eigenen Namen führt. Außerdem gibt es in Klagenfurt eine ganze Reihe von Teichen. Die Hallegger Teiche, die in einem Naturschutzgebiet unterhalb des Schlosses Hallegg liegen, zählen darunter zu den größten.
Stadtgliederung
Klagenfurt ist in 15 Gemeindebezirke bzw. Ortschaften unterteilt.[5]
Bis zum Jahr 1848 umfasste das Stadtgebiet lediglich die heutige Innere Stadt, mit der Bildung von politischen Gemeinden in Österreich kamen im Jahr 1850 zunächst die unmittelbar angrenzenden vier Vorstädte (St. Veiter, Völkermarkter, Viktringer und Villacher Vorstadt) zu Klagenfurt. Abgesehen von einer kleineren Stadterweiterung im Jahr 1893 erreichte Klagenfurt erst im 20. Jahrhundert durch Eingemeindungen von bis dahin selbständigen Gemeinden in den Jahren 1938 (Bezirke IX bis XII) und 1973 (Bezirke XIII bis XV) seinen heutigen Umfang.
Die vier Bezirke der Inneren Stadt bilden grob ein Quadrat aus Quadraten, die links oben (im Nordwesteck) beginnend im Uhrzeigersinn durchnummeriert sind. Die nächsten vier Bezirke (5–8) umschließen das Quadrat etwa kreisförmig, die Nummerierung startet oben, im Norden und geht rechtsherum. Analoges gilt für die flächenmäßig größeren Bezirke 9 bis 12, die wiederum einen Gürtel aus Sektoren in den Haupthimmelsrichtungen bilden. Die drei äußersten und jüngsten Bezirke sind wie alle Zonen rechtsherum nummeriert, stehen allerdings diskret flügelartig ab, sind also nicht untereinander verbunden; die Zählung beginnt nun im Süd(südwest)en mit 13, läuft über 14 im Nordwesten zum relativ kleinen 15. Bezirk im Osten.
Gemeindebezirke mit Einwohnerzahlen Stand 1. Jänner 2023[6] | |||||
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I | Innere Stadt | 447 | |||
II | Innere Stadt | 698 | |||
III | Innere Stadt | 854 | |||
IV | Innere Stadt | 694 | |||
V | St. Veiter Vorstadt | 4.289 | |||
VI | Völkermarkter Vorstadt | 5.260 | |||
VII | Viktringer Vorstadt | 3.354 | |||
VIII | Villacher Vorstadt | 8.458 | |||
IX | Annabichl | 11.464 | |||
X | St. Peter | 20.830 | |||
XI | St. Ruprecht | 7.428 | |||
XII | St. Martin | 22.130 | |||
XIII | Viktring | 10.070 | |||
XIV | Wölfnitz | 5.740 | |||
XV | Hörtendorf | 2.616 |
Die Stadt besteht aus insgesamt 25 Katastralgemeinden, in Klammern die nicht-amtlichen slowenischen Bezeichnungen sowie die Flächen in Hektar (Stand 31. Dezember 2021[7]):
- Blasendorf (Blažnja vas, 241,49 ha)
- Ehrenthal (548,85 ha)
- Goritschitzen (Goričica, 571,21 ha)
- Großbuch (446,46 ha)
- Großponfeld (664,94 ha)
- Gurlitsch I* (632,51 ha)
- Hallegg (Helek, 425,55 ha)
- Hörtendorf (Trdnja vas, 946,61 ha)
- Klagenfurt (629,53 ha)
- Kleinbuch (220,95 ha)
- Lendorf (Dhovše, 579,55 ha)
- Marolla (977,91 ha)
- Nagra (201,44 ha)
- Neudorf (Nova vas, 658,90 ha)
- St. Martin bei Klagenfurt (349,02 ha)
- St. Peter am Karlsberg (353,84 ha)
- St. Peter bei Ebenthal (358,99 ha)
- St. Peter bei Tentschach (246,63 ha)
- St. Ruprecht bei Klagenfurt (653,30 ha)
- Stein (Zakamen, 267,30 ha)
- Tentschach (222,56 ha)
- Viktring (Vetrinj, 369,22 ha)
- Waidmannsdorf (Otoče, 422,75 ha)
- Waltendorf (Vapoča vas, 442,94 ha)
- Welzenegg (579,38 ha)
- *(Gurlitsch II ist eine Katastralgemeinde in der angrenzenden Gemeinde Krumpendorf.)
Klima
In Klagenfurt herrscht gemäßigt kontinentales Klima mit relativ großen Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten. Durch die im Klagenfurter Becken vorherrschende Inversionswetterlage ist eine überdurchschnittlich häufige und oft lang anhaltende Dunst- und Nebelbildung für dieses Gebiet typisch. Im Früh- und Mittelherbst handelt es sich hierbei überwiegend um Bodennebel, während im Spätherbst und Winter meist Hochnebel auftreten. Kennzeichnend ist auch eine allgemeine Windarmut. Die im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt kalten Winter können zeitweise vom Föhn durch die südlich liegenden Karawanken gemildert werden.
Die langjährige mittlere Jahrestemperatur (ermittelt in den Jahren 1961 bis 1990) beträgt 7,7 °C. Der Temperaturmittelwert im Jahr 2007 betrug in Klagenfurt 9,7 °C.[2]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Klagenfurt
Quelle: [8] |
Klimatabelle für den Zeitraum vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2013; es zeigt sich die Temperaturveränderung nach oben, die Jahresdurchschnittstemperatur ist im Vergleich zur Messperiode vom Jahr 1971 bis zum Jahr 1990 um 1,9 °C auf 9,9 °C gestiegen. Auch gab es seit dem Jahr 2000 elf Jahre mit mehr als 2000 Sonnenstunden. Im Schnitt ist die Sonnenscheindauer auf 5,8 Stunden pro Tag gestiegen
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Klagenfurt Flughafen
Quelle: [9] |