Liste der Kernreaktoren in Österreich
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Die Liste der Kernreaktoren in Österreich beinhaltet alle Kernkraftwerke und alle Forschungsreaktoren. Forschungsreaktoren sind in Österreich seit 1960 in Betrieb, Kernkraftwerke gingen allerdings nie in Betrieb, es wurde in zwei Fällen deren Planung und Bau aufgegeben.
Österreich war bis zum Staatsvertrag 1955 jede Tätigkeit auf dem Gebiet der Kernenergie untersagt. 1956 wurde von der Bundesregierung die „Österreichische Studiengesellschaft für Kernenergie GmbH“ gegründet und mit dem Bau eines „Leistungsreaktors als Lernmodell“ beauftragt. Mit Unterstützung der Kernenergiekommission der USA wurde bis 1960 das Kernreaktorzentrum bei Seibersdorf südöstlich von Wien errichtet.
1972 bis 1977 erfolgte der Bau des Kernkraftwerkes Zwentendorf mit einer geplanten Leistung von 730 MW. Der Energieplan des Jahres 1976 sah den Bau von insgesamt drei Kernkraftwerken mit einer Leistung von 3.300 MW in Österreich vor. Die zweite Kernkraftanlage war für St. Pantaleon-Erla in Niederösterreich vorgesehen. Als Standort des dritten Kraftwerks war St. Andrä in Kärnten geplant.
Eine am 5. November 1978 abgehaltene Volksabstimmung verhinderte bei einer hauchdünnen Mehrheit von 50,47 % gegen den Betrieb die Inbetriebnahme des bereits fertiggestellten Kernkraftwerks Zwentendorf.
Seit dem 5. Dezember 1978 schloss das Atomsperrgesetz die Nutzung der Kernenergie in Österreich aus. Nachfolgende Bemühungen zur Inbetriebnahme von Zwentendorf wurden nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (26. April 1986) eingestellt; 1999 wurde das Atomsperrgesetz in den Verfassungsrang erhoben. Seitdem trägt es die Bezeichnung Bundesverfassungsgesetz für ein atomfreies Österreich.