Liste der Kernreaktoren in Japan
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Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima wurden bis Anfang Mai 2012 und ab September 2013 alle japanischen Atomkraftwerke heruntergefahren, was praktisch einem Atomausstieg gleichkam. Insgesamt waren bis vor der Katastrophe 54 Reaktoren in den 17 Atomkraftwerken in Betrieb. Die erneute Inbetriebnahme der abgeschalteten Reaktoren verläuft sehr schleppend, sodass im September 2020 nur sechs Reaktoren in Betrieb waren. Zahlreiche der ursprünglich nur vorübergehend abgeschalteten Kraftwerke sind mittlerweile dauerhaft stillgelegt. Langfristig will Japan aus der Kernkraft aussteigen, mittelfristig wollte die liberaldemokratische Regierung Japans die Kernenergie jedoch auf einem reduzierten Niveau weiter nutzen.[1][2] Umweltminister Shinjirō Koizumi hat 2020 eine Kehrtwende eingeleitet und will künftig aktiv auf die Schließung von Atomkraftwerken hinarbeiten.[3]
Bisher gibt es in Japan noch keine konkreten Pläne für ein Endlager für den radioaktiven Abfall. Die abgebrannten Brennelemente werden zur Wiederaufarbeitung nach Frankreich (La Hague) und Großbritannien (Sellafield) gebracht. Der radioaktive Abfall, der dabei anfällt, wird in Rokkasho zwischengelagert. Durch Kernenergie wurde 2010 mehr als ein Drittel des Strombedarfes gedeckt. In der Folge des Tōhoku-Erdbebens am 11. März 2011 mussten mehrere Kernkraftwerke abgeschaltet werden und es kam im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zu einer Reihe von katastrophalen Unfällen und zu einer Kernschmelze in den Blöcken 1, 2 und 3. Dies veränderte das Bild über die Nutzung der Kernenergie in der öffentlichen Meinung. So sprachen sich im Jahr dieser Vorfälle 70 % der Japaner für einen Atomausstieg aus.[4] In der Folge beschloss Japan, den Energiesektor umzubauen (Energiewende) und langfristig aus der Kernkraft auszusteigen, ohne jedoch ein Enddatum festzulegen.[2][1]
Seit den Kernschmelzen in Fukushima wurden einschließlich der zerstörten Reaktoren 21 endgültig stillgelegt, damit wäre theoretisch der Weiterbetrieb von 33 Reaktoren möglich, zuzüglich zweier im Bau befindlicher Reaktoren, deren Zukunft in der Schwebe steht. Mit Sendai 1 und 2 (2015), Ikata 3 (2016), Takahama 3 und 4 (2016), Genkai 3 und 4 (2018) sowie Oi 3 und 4 (2018) wurden in den Jahren 2015 bis 2018 neun Reaktoren wiederangefahren. Im September 2020 waren allerdings nur sechs Reaktoren in Betrieb, dabei handelte es sich ausnahmslos um Druckwasserreaktoren von Mitsubishi. Die Wiederinbetriebnahme einiger Anlagen ist mit hohen Rechtsrisiken verbunden, so wurde der Weiterbetrieb der Reaktoren Takahama 3 und 4 sowie Oi 3 und 4 zwischenzeitlich gerichtlich untersagt, ehe die Betriebsverbote in höherer Instanz gekippt wurden. Der Reaktor Ikata 3 ist nach einem zweiten gerichtlichen Betriebsverbot seit Januar 2020 vom Netz, der Betreiber erklärte daraufhin, gegen das Urteil vorerst keinen Einspruch einzulegen. In den Jahren 2019 und 2020 wurden keine weiteren Reaktoren mehr aufgefahren, für das Jahr 2021 stehen ebenfalls keine Wiederanfahrtermine fest. Es gilt nach Einschätzung der Nachrichtenagentur Reuters als unwahrscheinlich, dass in den kommenden Jahren eine größere Zahl weiterer Reaktoren ans Netz gehen wird.