Liste der Stolpersteine in Krefeld
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Die Stolpersteine in Krefeld sind Teil eines europaweiten Projekts des Künstlers Gunter Demnig. Die Stolpersteine sind Mahnmale, die an das Schicksal der Menschen erinnern sollen, die in Krefeld gewohnt und von den Nationalsozialisten deportiert und unter anderem in Konzentrationslagern und Vernichtungslagern ermordet wurden. Stolpersteine haben eine aus Messing bestehende Oberfläche von 96 × 96 mm und werden meist vor dem jeweils letzten frei gewählten Wohnhaus des auf dem Stolperstein Genannten niveaugleich in den Gehweg einzementiert.
In Krefeld begann die Verlegung im Dezember 2006. Dem voraus ging ein zähes Ringen auf kommunaler Ebene. Unter anderem äußerte die jüdische Gemeinde Krefeld Bedenken gegenüber dem Projekt, da sie die Würde der Opfer als gefährdet ansah, weil man „auf ihnen herumtrampeln“ würde. Nachdem sich der Stadtrat Anfang November 2005 ebenfalls gegen die Aktion Stolpersteine ausgesprochen hatte, führten Schüler der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule eine Unterschriftenaktion für ein Bürgerbegehren durch und sammelten etwa 14.000 Unterschriften. Ein großes Echo der regionalen und auch überregionalen Presse war die Folge. Noch vor dem Start des eigentlichen Bürgerbegehrens einigten sich die Vertreter auf einen Kompromiss, sodass das Projekt starten konnte.[1]
Am 15. Dezember 2023 fand die 14. Stolpersteinverlegung in Krefeld statt; mittlerweile liegen 242 Stolpersteine in Krefeld. Nahezu alle wurden im Auftrag vom Bildhauer Michael Friedrichs-Friedlaender in Berlin hergestellt und von Gunter Demnig persönlich verlegt.
Deportationen aus dem ganzen Regierungsbezirk Düsseldorf fanden vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf aus statt. Am Abend vor der Abfahrt mussten sich die jüdischen Menschen im Schlachthof an der Rather Straße einfinden, wo sie registriert und mittels Leibesvisitationen ausgeraubt wurden. Am nächsten Tag mussten sie zu den Verladerampen gehen, wo Personenwagen 3. Klasse standen. Die Deportationen starteten in vier Großtransporten mit jeweils ca. 1.000 Menschen: 27. Oktober 1941 ins Ghetto Litzmannstadt (1.003 Menschen); am 10. November 1941 ins Ghetto Minsk (993 Menschen); am 11. Dezember 1941 ins Ghetto Riga (1.007) und am 22. April 1942 ins Ghetto Izbica bei Lublin (1.051).
Weiteres im Artikel Deportation von Juden aus Deutschland.
Friedrich Lewerentz | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE FRIEDRICH LEWERENTZ JG. 1875 VERHAFTET 22.8.1944 GESTAPOHAFT KZ SACHSENHAUSEN 1944 TODESMARSCH TOT 1945 |
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Standort | Hammerschmidtplatz 1 genauer Verlegeort | |
Initiator, Stifter bzw. Auftraggeber | SPD Krefeld | |
Finanzierung | Spenden | |
Datum der Erstverlegung | 18. Dezember 2006 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Friedrich „Fritz“ Lewerentz, geboren am 3. Juli 1878 in Loddin.
Der Sozialdemokrat Friedrich Lewerentz war bis 1933 Mitglied im Krefelder Stadtrat, er wurde von den Nationalsozialisten nach dem Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 im Rahmen der Aktion Gewitter am 22. August 1944 verhaftet und in das Gefängnis Anrath gebracht. Später wurde er in das KZ Sachsenhausen verbracht. Im April 1945 starb er auf einem der Todesmärsche von KZ-Häftlingen.[2] |
Else Müller | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE ELSE MÜLLER GEB. COPPEL JG. 1894 DEPORTIERT 1944 THERESIENSTADT BEFREIT TOT 1.6.1945 |
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Standort | Roßstraße 249 genauer Verlegeort | |
Initiator, Stifter bzw. Auftraggeber | Schüler und Schülerinnen der Kurt Tucholsky Gesamtschule | |
Finanzierung | Spenden | |
Datum der Erstverlegung | 18. Dezember 2006 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Else Müller geb. Koppel, geboren am 1. Juni 1894 in Krefeld.[3]
Else Müller war Jüdin und mit Fritz Müller, der dem christlichen Glauben angehörte, verheiratet. Im September 1944 wurde Else Müller mit dem letzten Transport aus Krefeld gemeinsam mit ihrer Tochter Ilse in ein Arbeitslager der Organisation Todt, einer nationalsozialistischen Bauorganisation für Militärbauten, verschleppt. Anfang 1945 wurde sie in das KZ Theresienstadt deportiert. Am 8. Mai 1945 erreichte die Rote Armee das KZ. Else Müller kümmerte sich um die Lagerinsassen, die an Typhus erkrankt waren, infizierte sich mit Typhus und starb bald darauf.[4] Ihre Tochter Ilse (geb. 1925) ist wohl eine der letzten Überlebenden der 1944 zur Zwangsarbeit Deportierten. Die Familie Müller wurde in ihrem Haus an der Roßstraße ausgebombt und zog in eine Behelfswohnung an die Uerdinger Parkstraße. Ilse Kassel-Müller wurde am 17. September 1944 mit dem letzten Juden-Transport gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer im sechsten Monat schwangeren Schwester Lore und deren Mann Werner Gabelin deportiert. Während Schwester und Schwager ins KZ Theresienstadt gebracht wurden, landete die damals 19-jährige Ilse mit ihrer Mutter zunächst zur Zwangsarbeit in der NS-Organisation Todt in Zeitz in Sachsen-Anhalt. Fritz Kassel blieb mit dem damals zwei Jahre alten Richard Gabelin in Krefeld zurück. Im Februar 1945 wurde auch Else Müller ins KZ Theresienstadt deportiert. Sie traf dort neben ihrer Tochter Lore und deren Mann auch ihren Bruder und ihre Stiefmutter. Lore gebar am 21. Dezember 1944 im KZ einen Jungen, Thomas Gabelin. Ilse Kassel: „Das war ein großes Wunder, denn noch eine Woche vorher wurden Mütter mit Kindern von dort in die Gaskammern ins Vernichtungslager Auschwitz geschickt.“ Else Müller wurde in Theresienstadt am 8. Mai 1945 von Truppen der Roten Sowjetarmee befreit. Allerdings hatte die Befreiung zur Folge, dass eine grassierende Typhus-Epidemie sich in der Folge rasch über das Lager hinaus ausbreitete. Man rief zu freiwilligen Helfern auf. Auch Else Müller meldete sich zur Pflege der Schwerkranken. Sie infizierte sich dabei und starb an der tückischen Krankheit. Sie starb an ihrem 51. Geburtstag, dem 1. Juni 1945. Ihr Leichnam wurde verbrannt; sie erhielt ein Urnengrab auf dem Ehrenfriedhof der tschechischen Nation in Theresienstadt. Seit Jahren erinnert ihre Tochter Ilse mit einer Traueranzeige in der Zeitung jeweils am 1. Juni an ihre Mutter. Ilse Kassel-Müller wurde in Zeitz am 13. April 1945 von derselben US-Einheit befreit, die auch die Tore des KZ Buchenwald geöffnet hatte. Sie brauchte mehrere Wochen, ehe sie sich per Fahrrad, Motorrad und mit Lkw-Mitfahrgelegenheiten wieder in ihre Heimatstadt durchschlagen konnte. Ihr Vater Fritz Müller wurde nach dem Krieg rehabilitiert und betrieb ein Elektrogeschäft an der Kölner Straße 25. 19 Jahre lang war er als Obermeister für die Elektro-Innung tätig. Ihre Schwester Lore Gabelin und ihr Mann überlebten Theresienstadt. Ilse Müller heiratete 1957 Helmut Kassel, der Beamter bei der Stadtverwaltung war. Im selben Jahr übersiedelte das Paar zum Dahlerdyk, wo Ilse Kassel-Müller noch heute wohnt. Ihr Mann starb 1997.[5] |
Paula Billstein | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE PAULA BILLSTEIN GEB. ROTHE JG. 1877 VERHAFTET 1937 KZ MORINGEN KZ LICHTENBURG TOT 4.7.1938 |
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Standort | „Trampelpfad“ an der ehemaligen Fabrik „Im Brahm“, Ritterstraße 189 genauer Verlegeort | |
Initiator, Stifter bzw. Auftraggeber | Die Grünen, Krefeld | |
Finanzierung | Die Grünen | |
Datum der Erstverlegung | 18. Dezember 2006 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Paula Billstein geb. Rothe, geboren am 2. Oktober 1877 in Krefeld.
Paula Rothe war mit dem Arbeiter Wilhelm Billstein verheiratet. Gemeinsam hatten sie zwei Söhne (Aurel und Wilhelm) und eine Tochter (Josefine). Die Familie lebte in einer Genossenschaftswohnung an der Ritterstraße. Von 1924 bis 1933 war Paula Billstein Stadtverordnete für die KPD in Krefeld. Auch ihr Sohn Aurel war für die KPD politisch aktiv und wollte für den Reichstag beziehungsweise den preußischen Landtag kandidieren. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten endete ihre politische Karriere. Sohn Aurel wurde 1933 in das KZ Sonnenburg gebracht und stand nach seiner Entlassung unter weiterer Beobachtung durch die Gestapo. Aurel Billstein war weiter in der KPD aktiv, wurde denunziert und 1934 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Durch einen vertraulichen Brief an ihren Sohn geriet auch Paula Billstein ins Visier der Gestapo und wurde 1937 verhaftet. Paula Billstein wurde am 19. Januar 1938 in das Frauenkonzentrationslager Moringen deportiert und am 21. März 1938 in das Frauenkonzentrationslager Lichtenburg verlegt. In der KZ-Haft erkrankte Paula Billstein schwer. Am 29. Juni 1938 wurde sie wegen „Krankheit“ entlassen und von ihrer Tochter Josefine dort abgeholt. Paula Billstein starb wenige Tage nach ihrer Entlassung am 4. Juli 1938 in Krefeld. Sohn Aurel leistete noch Kriegsdienst in der Strafdivision 999 und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Er kehrte 1947 nach Krefeld zurück und engagierte sich wieder in der Kommunalpolitik. 1990 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Krefeld ernannt. Er starb am 12. Februar 1996 in Krefeld. Tochter Josefine starb 1945, als Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion versuchten ihr ein Akkordeon zu stehlen.[6] |
Eugen Frank und Luise Frank | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE EUGEN FRANK JG. 1884 DEPORTIERT 1942 IZBICA ??? HIER WOHNTE LUISE FRANK GEB. WALLERSTEIN JG. 1882 DEPORTIERT 1942 IZBICA ??? |
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Standort | Alte Friedrichstraße 11, (heute Friedrichstraße / Ecke St.-Anton-Straße) genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Der Kaufmann Eugen Frank war mit Luise Wallerstein verheiratet, gemeinsam hatten sie zwei Kinder (Helmut und Suse). Eugen Frank lebte mit seiner Familie in Krefeld und war Vorstandsmitglied der jüdischen Kultusvereinigung. Dort oblag ihm 1940 die Betreuung der Kleiderkammer, der auch andere Orte angeschlossen waren. Er und seine Frau wurden am 22. April 1942 in das Ghetto Izbica deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.[9] |
Arthur Daniels, Marta Daniels, Kurt Daniels und Hannelore Daniels | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE ARTUR DANIELS JG. 1881 DEPORTIERT 1941 RIGA ERMORDET 5.1.1942 HIER WOHNTE MARTHA DANIELS GEB. SERVOS JG. 1887 DEPORTIERT 1941 RIGA ??? HIER WOHNTE KURT DANIELS JG. 1914 FLUCHT 1939 ENGLAND ÜBERLEBT HIER WOHNTE HANNELORE DANIELS JG. 1921 DEPORTIERT 1941 RIGA ÜBERLEBT |
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Standort | Issumer Straße 7 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Arthur Daniels war mit Marta Servos verheiratet und hatte zwei Kinder (Kurt und Hannelore). Die Familie lebte in Krefeld-Linn als Kaufmann und Viehhändler. Nach einer „Schutzhaft“ im Jahr 1938 erfolgte die Vermögensbeschlagnahme und die anschließende Deportation. Aktenkundig ist weiter, dass „In der Nacht vom 27./28.11.1941 sich eine Frau Platen im Luftschutzkeller geäußert habe: Es ist eine Schande, daß der arme Jude Daniels jetzt Linn verlassen muß. Zum Beispiel hat Daniels 10 Kühe, die werden jetzt verkauft und das Geld stecken die da oben in die Tasche.“ Frau Platen geriet daraufhin ebenfalls in Schwierigkeiten.[12] Arthur und Marta Daniels wurden am 11. Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert. Arthur Daniels starb am 5. Januar 1942 im Lager Salaspils. Das Schicksal von Marta Daniels ist unbekannt. Sie wurde zum 8. Mai 1945 vom Amtsgericht Krefeld, 1946, für tot erklärt. |
Jakob Daniel, Luise Daniel und Hans Daniel | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE JAKOB DANIEL JG. 1885 DEPORTIERT 1941 RIGA ??? HIER WOHNTE LUISE DANIEL JG. 1891 DEPORTIERT 1941 RIGA ERMORDET 10.1.1945 KZ STUTTHOF HIER WOHNTE HANS DANIEL JG. 1922 DEPORTIERT 1941 RIGA ??? |
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Standort | Lindenstraße 9 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Der Kaufmann Jakob Daniel war mit Luise Selig verheiratet, gemeinsam hatten sie zwei Kinder (Lore und Hans). Die Familie lebte in Krefeld und betrieb eine Gewürzhandlung. Jakob Daniel wurden 1936 Devisenvergehen zur Last gelegt, es folgte 1938 der Passentzug und nach der Reichspogromnacht vom 17. November 1938 bis 10. Dezember 1938 „Schutzhaft“ im KZ Dachau. Am 11. Dezember 1941 wurden Jakob, Luise und Hans Daniel in das Ghetto Riga deportiert. Das Vermögen der Familie wurde 1941 mit der Deportation beschlagnahmt.[16] Jakob Daniel starb am 1. Mai 1943 im Ghetto Theresienstadt. Luise Daniel wurde am 9. August 1944 in das KZ Stutthof verbracht und starb dort am 10. Januar 1945. Hans Daniels' weiteres Schicksal ist nicht bekannt, er starb vermutlich 1942 im Lager Riga-Salaspils. |
Karl Henning | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE KARL HENNING JG. 1909 VERHAFTET 1937 KZ BUCHENWALD ERMORDET 27.1.1938 |
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Standort | Oberbruchstraße 49 genauer Verlegeort | |
Initiator, Stifter bzw. Auftraggeber | Zeugen Jehovas | |
Finanzierung | Zeugen Jehovas | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Karl Henning, geboren am 2. April 1909 in Kaldenhausen.
Karl Henning verlor schon als Kind seine Mutter. Sein Vater heiratete ein zweites Mal. Die neue Frau, Maria Henning, bekam noch ein eigenes Kind und die beiden wuchsen als Brüder auf. Nach der Schule machte Karl Henning eine Lehre als Schlosser bei den Büttner-Werken, bis er während der Weltwirtschaftskrise wegen Arbeitsmangel entlassen wurde. Er war längere Zeit arbeitslos und auf wechselnde Jobs angewiesen. 1932/1933 begannen er und seine Mutter sich für die Zeugen Jehovas zu interessieren. Sie intensivierten einen Kontakt und bald betrachteten sie sich als ihnen zugehörig. Das fiel nun unglücklicherweise in die Zeit, als die Zeugen Jehovas verboten wurden. Im Juli 1935 ging Karl Henning auf der Dießemer Straße von Haus zu Haus und erzählte von der Bibel und den Zeugen Jehovas. Dabei wurde er – eventuell auf Grund einer Denunziation – von der Polizei gestellt und durchsucht. Da man nur einen handgeschriebenen Werbezettel bei ihm fand, blieb es anscheinend bei einer Verwarnung. Ein Jahr später – im Juni 1936 – wurde Karl Henning allerdings wegen der Teilnahme an Zusammenkünften der Zeugen Jehovas festgenommen und am 24. August 1936 in einer Verhandlung vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Krefeld zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Am 13. Dezember 1936 wurde er aus der Haft entlassen. Am 20. Juni 1937 beteiligte sich Karl Henning an der Verteilung eines „Offenen Briefes“ der Zeugen Jehovas. Er wurde erneut festgenommen. Aus dem Bericht der Gestapo nach der Aktion: „Trotz der erhaltenen Strafe hat Henning sich nicht zurückgezogen, sondern hat wieder mit seinen Glaubensbrüdern den Verkehr aufgenommen. Man kann bei H. sagen, dass er nach der Verurteilung noch fanatischer geworden ist, als vorher. […] Henning ist ein unverbesserlicher und fanatischer Anhänger und Förderer der illegalen I.B.V. Obschon er schon wegen einer solchen Sache vorbestraft und vorher schon verschiedentlich verwarnt und schon aus der Arbeit entlassen worden ist, betätigt er sich nach wie vor.“ Der neue Prozess fand am 26. August 1937 vor dem Sondergericht in Düsseldorf statt. Diesmal wurde er zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Nach dem Ende der Strafe im September 1938 wurde er zunächst in das Polizeigefängnis Krefeld überführt. Einem Vernehmungsbeamten erklärte Karl Henning: „Wenn ich jetzt aus der Haft entlassen würde, glaube ich weiterhin an die Bibel, jedoch würde ich nichts unternehmen, was irgendwie zum Schaden eines Mitmenschen sein könnte. Wenn ich nun nach meiner Entlassung Soldat werden würde, so würde ich der Pflicht genügen, würde jedoch nicht im Kriegsfall zur Waffe greifen, weil es in der Bibel steht: „Mein ist die Rache.“ Ich will vergelten, oder meinen nächsten lieben wie dich [mich?] selbst.“ Anlässlich der Entlassung von Karl Henning aus der Vollzugsanstalt Wuppertal-Elberfeld schickte der Anstaltsleiter am 10. August 1938 eine negative Stellungnahme an die Gestapo Düsseldorf. Dies war ein Routinevorgang: „Henning hat sich hier hausordnungsmäßig geführt und zufriedenstellend gearbeitet. Der Gesamteindruck seiner Persönlichkeit ist nicht besonders günstig. Künftiges Wohlverhalten kann nicht mit Sicherheit angenommen werden.“ Dieses Zeugnis wurde von Düsseldorf nach Krefeld geschickt. Krefeld beantragte am 20. September 1938 die Schutzhaft. Der Gefängnisarzt in Wuppertal hatte auf Wunsch bereits die Haft- und Lagerfähigkeit bescheinigt, obwohl Karl Henning an einem Herzklappenfehler litt. Deswegen war er „Nicht geeignet für schwere Arbeiten.“ Ein Gestapo-Sachbearbeiter in Düsseldorf beantragte die Inschutzhaftnahme von Karl Henning beim Gestapa in Berlin. In dem Begleitschreiben an die „Kommandantur des staatlichen Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar“ vom 8. November 1938 wurde die dortige Verwaltung von der Krefelder Gestapo auf den Neuzugang mit der Auflistung seiner bisherigen Strafen eingestimmt. Als Prognose führten die Beamten aus: „Da bei ihm nach seiner Entlassung wieder mit den gleichen Straftaten zu rechnen ist, erscheint eine längere Unterbringung im Lager eine Notwendigkeit, die vielleicht geeignet ist, ihn von seinen staatsfeindlichen Ideen zu heilen“. Lagerkommandant Karl Otto Koch schickte am 27. Dezember 1938, sieben Wochen später, ein Telegramm folgenden Wortlautes an die Gestapo in Düsseldorf: „H. ist am 27.12.38 um P 0.05 Uhr an Lungenoedem verstorben. Falls innerhalb 24 Stunden nicht ein Antrag auf Überführung der Leiche hier eingeht, wird die Leiche in Weimar eingeäschert. Auf einen an die Friedhofsverwaltung in Weimar zu richtenden Antrag können die Angehörigen die Asche an die Verwaltung des Heimatfriedhofes übersenden lassen. Die Sterbeurkunde ist beim Standesamt in Weimar zu beantragen.“ Frau Henning wurde von dem Krefelder Gestapo-Beamten Schommer noch am selben Tag vom Tod ihres Stiefsohnes benachrichtigt. Sie verzichtete auf die Überführung der Asche.[17] |
Willi Jans | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE WILLI JANS JG. 1919 VERHAFTET 1941 KZ DACHAU ERMORDET 26.10.1943 |
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Standort | Prinz-Ferdinand-Straße 5 (Ecke Frankenring) genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Willi Jans, geboren am 12. November 1919.
Der Lebensweg von Willi Jans ist ohne den Familienhintergrund kaum zu verstehen. Willi Jans, geboren am 12. November 1919, war der Sohn der gelernten Textilarbeiterin Magdalena „Lenchen“ Jans geb. Roß und des Fabrikarbeiters Peter Jans. Willi hatte einen älteren Bruder Joseph. Die Eltern waren beide überzeugte KPD-Anhänger. Als der Vater 1928 seinen Arbeitsplatz verlor, eröffnete er einen kleinen Obst- und Gemüseladen. 1933 musste sich Peter Jans zeitweise verstecken, weil eine sogenannte Inschutzhaftnahme zu befürchten war. Natürlich war das nicht gut für das Geschäft und 1935 musste der Laden endgültig aufgegeben werden. Willi war inzwischen aus der Schule gekommen und hatte begonnen, als Textilarbeiter Geld zu verdienen. Als der Bürgerkrieg in Spanien begann, meldete sich Peter Jans als Kämpfer für die Sache der Republik in einer Internationalen Brigade. Die Lage Magdalena Jans in Deutschland wurde dadurch noch schwieriger. Man drohte ihr, den noch nicht volljährigen Willi in Fürsorgeerziehung zu stecken. Magdalena Jans floh 1937 mit ihren beiden Söhnen über Brüssel und Paris nach Spanien. Damit sich Willi Jans den Internationalen Brigaden anschließen konnte, fälschte er seine Papiere, denn als unter 18-Jährigen hätte man ihn nicht akzeptiert. Willi Jans erhielt eine militärische Ausbildung und nahm an mehreren Schlachten (u. a. an der Ebroschlacht) teil. Der Familie Jans wurde derweil die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. Nachdem die Faschisten auch in Spanien gesiegt hatten, mussten die Mitglieder der Internationalen Brigaden das Land verlassen. Die Familie Jans wurde auf verschiedene Internierungslager und Arbeitskommandos in Frankreich (Argelès, Gurs, Bellac) verteilt. Während sich die anderen Familienmitglieder in Frankreich halten konnten und sich dort dem Widerstand zugehörig fühlen, kehrte Willi Jans nach Deutschland zurück, um bei seiner Großmutter zu leben. Da jedoch alle „Rotspanienkämpfer“ routinemäßig verhaftet wurden, erlitt Willi Jans nun auch noch dieses Schicksal. Die Gestapo ließ ihn 1941 in ein Konzentrationslager einweisen „zumindest für die Dauer des Krieges“. Willi Jans starb am 26. Oktober 1943 im KZ Dachau. Er wurde gerade 23 Jahre alt. Magdalena Jans kehrte übrigens aus Spanien zurück. 1968 trat sie in die DKP ein. 1998 starb die immer noch überzeugte Kommunistin in Venlo im Alter von fast 100 Jahren.[17] |
Ruth Alexander, Olga Alexander und Ilse Alexander | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE RUTH ALEXANDER JG. 1925 DEPORTIERT 1942 IZBICA ??? HIER WOHNTE OLGA ALEXANDER GEB. SIMON JG. 1897 DEPORTIERT 1942 IZBICA ??? HIER WOHNTE ILSE ALEXANDER JG. 1927 DEPORTIERT 1942 IZBICA ??? |
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Standort | Rheinbabenstraße 106 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Olga Alexander wurde am 22. April 1942 gemeinsam mit ihren Töchtern Ilse und Ruth in das Ghetto Izbica deportiert. Sie war verheiratet mit Alex Alexander, einem Viehhändler, der am 16. Januar 1941 in Krefeld starb. Bereits in der Nacht vom 10./11. November 1938 drangen 8 Personen in die Wohnung der Familie Alexander in Krefeld-Linn ein und raubten Geld und eine Armbanduhr. Alex Alexander wurde vom 10. bis 23. November 1938 in „Schutzhaft“ genommen.[21] |
Paul Prison | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE PAUL PRISON JG. 1912 VERHAFTET 1938 KZ GROSS ROSEN ERMORDET 1.4.1942 |
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Standort | Ritterstraße 221 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Paul Prison, geboren am 24. April 1912 in Süchteln.
Die Familie Prison scheint nicht sesshaft gewesen zu sein (Jenische). Paul Prison besuchte jedenfalls keine Schule. Er blieb Analphabet und arbeitete als Korbflechter. Ein Foto von Paul Prison konnte bislang nicht gefunden werden. Er muss aber ein relativ auffälliges Äußeres gehabt haben, denn bei einer Schlägerei hatte er ein Auge eingebüßt. Unter anderem wegen dieser Schlägerei war Paul Prison der Polizei bekannt. Den nach 1933 an nationalsozialistischen Normen orientierten Behörden ist er spätestens 1936 aufgefallen, wo er vom Gesundheitsamt untersucht wurde. Der Bericht des Arztes fiel ungünstig aus. Dabei spielte auch die Lebensweise der Familie eine Rolle. Als „nach Zigeunerart umherziehend“ passte sie nicht in das von den Nationalsozialisten vorgegebenen Bild des deutschen Volkes. Der Grund für unangepasstes Verhalten wurde in vorgeblich rassischer Minderwertigkeit gesehen. Paul Prison wurde in den Krefelder Krankenanstalten nach Maßgabe des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses zwangssterilisiert. Als 1938 die Kriminalpolizei von der Reichsregierung angewiesen wurde, alle im NS-Staat sozial unerwünschten Menschen festzusetzen, wurde auch Paul Prison verhaftet. Bis zum März 1941 befand er sich im KZ Buchenwald unter der Häftlingskategorie Asozial. Von Weimar aus wurde Paul Prison in das wenig bekannte KZ Groß-Rosen überstellt. Dort kam er 1942 ums Leben. Über die näheren Umstände ist nichts bekannt.[17] |
Hans Kreuels | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE HANS KREUELS JG. 1930 DEPORTIERT 1943 ERMORDET 3.8.1943 'HEILANSTALT' AM STEINHOF/WIEN |
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Standort | Uerdinger Straße 739 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 16. Februar 2007 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Hans Kreuels, geboren am 18. September 1930.
Hans Kreuels war das jüngste von sieben Geschwistern. Bei seiner Geburt im Jahr 1930 hatte es Komplikationen gegeben. Die Wehen waren zu schwach. Also musste mit einer Geburtszange geholfen werden. Unglücklicherweise wurde das Gehirn des Säuglings dabei verletzt. Der Junge nahm dauerhaften Schaden. Er lernte nie richtig laufen und konnte auch nur wenige Worte sprechen. Nach einer ärztlichen Untersuchung in den städtischen Krankenanstalten im April 1934 beantragte der untersuchende Chefarzt die Aufnahme des Kindes in eine geeignete Anstalt. Im Dezember 1934 wurde Hans K. in die Rheinische Provinzial-Kinderanstalt für seelisch Abnorme in Bonn aufgenommen. Mit dem Vermerk, dass das Kind an Idiotie leide, unruhig sowie unreinlich sei und weiterer Pflege in einer Schwachsinnigen-Pflegeanstalt bedürfe, kam es im Mai 1935 in das St. Josefshaus in Hardt bei Mönchengladbach. Für die Verwandten war es so etwas einfacher Kontakt zu dem Jungen halten. Regelmäßig holten sie ihn zur Weihnachtszeit nach Hause. Offensichtlich fiel es der Familie trotz der Pflegebedürftigkeit des Jungen schwer, ihn wieder in die Anstalt zu geben. Wiederholt bedurfte es der ausdrücklichen Aufforderung durch die Schwester Oberin, dass der Patient zurückgebracht wurde. Vielleicht ahnte die Mutter, dass sich ihr Jüngster im St.-Josefshaus nicht in Sicherheit befand. Auch die konfessionell gebundenen Heil- und Pflegeanstalten wurden in der NS-Zeit Teil des im Wortsinne mörderischen Gesundheitssystems. Kuriert wurde nicht mehr der einzelne Kranke, sondern ein imaginärer „Volkskörper“. Dessen Gesundheit konnte der Tod von Kranken durchaus dienlich sein, besonders wenn man sie für erblich belastet und unheilbar hielt. Körperlich und geistig Behinderte galten als minderwertig. Schon die Schulkinder lernten, wie teuer die Pflege dieser „Ballastexistenzen“ sei und dass man das Geld doch besser für gesunde, arische Familien ausgeben solle. In der Konsequenz gab es immer weniger Geld für Pflege, selbst an Nahrungsmitteln wurde schließlich gespart. In der „Euthanasie-Aktion“ zwischen 1940/1941 wurden zehntausende Kranke ermordet. Nach öffentlichen Protesten ging das Regime in späteren Jahren verdeckt zu Werke. Angeblich wegen der Kriegssituation mussten Pflegeanstalten geräumt, die Kranken „in Sicherheit“ gebracht werden. Im Rahmen dieser „Aktion Brandt“ fanden Transporte über weite Strecken so auch von Mönchengladbach nach Wien statt. Die damalige Kinderklinik Am Spiegelgrund in Wien, damals Teil Nazi-Deutschlands, wurde ein Ort des Verbrechens. Seit 1940 war die Klinik zuständig für die „Betreuung“ behinderter Jugendlicher vorwiegend aus dem annektierten Österreich. 1943 wurden auch kranke Kinder aus Hamburg, Bad Kreuznach und Mönchengladbach nach Wien gebracht. Die Gruppe von 144 kleinen Patienten aus Mönchengladbach, die nach einer zweitägigen Fahrt am 20. Mai 1943 eintraf, stammte aus der Heil- und Pflegeanstalt Josefhaus. Dass es den Kindern auch in Mönchengladbach nicht besonders gut gegangen war, lässt sich aus einem Bericht des Wiener Stadtrates für das Gesundheitswesen Prof. Max Gundel an das Reichsministerium des Inneren schließen. Danach trafen die Kinder bereits in stark verwahrlostem Zustand in Wien ein. Offensichtlich waren sie völlig verdreckt, und das nicht nur wegen der langen Reise. Zunächst wurde der Krefelder Hans K. in die Wagner von Jaureggsche Heil- und Pflegeanstalt, Pavillon 22 bzw. 18, eingewiesen. Hans K.s zweite Adresse in Wien war ab dem 16. Juli 1943 die Wiener städtische Nervenklinik für Kinder, Pavillon 15, auf demselben Gelände. Dieser Pavillon war eigentlich die Säuglingsabteilung, faktisch war es aber die Sektion, in der die Euthanasiemorde an Kindern und „debilen, bildungsunfähigen Jugendlichen“ vorgenommen wurden. Zwölf Tage nach der Überstellung von Hans K. schickten die Ärzte ein negatives Gutachten über ihren Schützling an den „Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung erb- und anlagebedingter schwerer Leiden“ in Berlin. Der kommissarische Anstaltsleiter Ernst Illing attestierte, dass eine Besserung der körperlichen und geistigen Leiden „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen“ wären. Dieses Attest war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Todesurteil für den Patienten. Die weitere „Betreuung“ wurde von Marianne Türk übernommen. Ob die Ärztin bereits ohne Reaktion des Reichsausschusses – diese trafen in der Regel sechs bis acht Wochen nach dem Posteingang in Berlin ein – daranging, Hans K. langsam mit Luminal zu vergiften, ist nicht nachzuweisen. Tatsache ist, dass sich der Zustand des Patienten rapide verschlechterte, seitdem er in ihrer Obhut war. Am 3. August 1943 teilte Türk der Familie mit, dass der Zustand ihres Sohnes sich besorgniserregend verschlechtert hatte. Dies entsprach dem üblichen Verfahren. Am Abend desselben Tages, um 18 Uhr, starb Hans K. Die Untersuchung der Leiche ergab, dass der Junge bei einer Körpergröße von 132 cm ganze 20 kg wog. Als Zusammenfassung des Befundes wurde stomatitis ichorosa – auf Deutsch schrieb die Ärztin Dr. Uiberrak: „jauchige Mundschleimhautentzündung“ – und marasmus universalis – „allgemeine Mangelernährung“ – angegeben. Auch eine eitrige Bronchitis und Veränderungen an der Magenschleimhaut wiesen darauf hin, dass man Hans K. zumindest nicht ausreichend versorgt hatte. Das Hirn wurde entnommen (Gewicht 1170 gr.) und in einer Lösung mit 4 % Formaldehyd eingelegt. Die Mutter von Hans K., Maria K., forderte von der Klinik eine Erklärung, an welcher Krankheit denn das Kind so schnell gestorben wäre. Das Misstrauen dürfte dadurch verstärkt worden sein, dass man Maria K. noch Ende Juni mitgeteilt hatte, dass sich der Junge in die neue Umgebung gut eingelebt habe. Man teilte ihr mit: „... das Essen mundet ihm anscheinend sehr“. Die Ärztin verwies auf die Grunderkrankung, eine zusätzliche Bronchitis und eine schwere Entzündung der Mundschleimhaut. Die Stellungnahme von Frau Türk offenbart ihre persönliche Überzeugung: „Für das Kind konnte der Tod nur eine Erlösung bedeuten, da das Leiden unheilbar war.“ So war die Krankheit nur durch den Tod des Patienten zu kurieren. Das präparierte Gehirn von Hans K. wurde wiederholt für medizinische Untersuchungen in Anspruch genommen. Erst spät entwickelte sich das Bewusstsein, dass die Nutzung der Hirne von Opfern des NS-Krankenmordes nicht mehr dem aktuellen Verständnis medizinischer Ethik entspricht. Eine symbolreiche Bestattung der Präparate fand am 28. April 2002 auf dem Wiener Zentralfriedhof statt.[17] |
Josef Dannenberg, Else Dannenberg und Ursula Dannenberg | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE JOSEF DANNENBERG JG. 1894 DEPORTIERT 1942 IZBICA ERMORDET HIER WOHNTE ELSE DANNENBERG GEB. KANTHAL JG. 1897 DEPORTIERT 1942 IZBICA ERMORDET HIER WOHNTE URSULA DANNENBERG JG. 1923 FLUCHT 1939 ENGLAND ÜBERLEBT |
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Standort | St.-Anton-Straße 97 (vor Hinterhof) genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Josef und Else Dannenberg wurden am 22. April 1942 in das Ghetto Izbica deportiert, dort verliert sich ihre Spur. Tochter Ursula konnte am 26. Mai 1939 nach England emigrieren. Ursula Dannenberg überlebte den Holocaust. |
Berta Davids | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE BERTA DAVIDS GEB. WINTER JG. 1875 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TREBLINKA ERMORDET 1942 |
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Standort | Klever Straße 3 (direkt am Haus) genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Berta Davids geb. Winter, geboren am 7. November 1875 in Hüls bei Krefeld.[24]
Berta Winter heiratete in Hüls den Klempner Josef Davids, der einen Laden für Haushaltsgeräte unterhielt und Vorbeter der jüdischen Gemeinde war. Am 25. Juli 1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert und am 26. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka transportiert. Sie wurde zum 8. Mai 1945 für tot erklärt. Der Ehemann Josef Davids starb am 24. April 1939 in Hüls. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Krefeld-Hüls.[25] |
Valentin Davids und Hedwig Davids | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE VALENTIN DAVIDS JG. 1868 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 2.12.1942 HIER WOHNTE HEDWIG DAVIDS GEB. KIEFER JG. 1876 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 15.5.1943 |
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Standort | Kölner Straße 544 genauer Verlegeort | |
Initiator, Stifter bzw. Auftraggeber | Schüler und Schülerinnen des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums | |
Finanzierung | Spenden | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Valentin Davids wurde am 15. August 1868 in Hüls geboren. Sein Vater Gerson war dort als Viehhändler tätig. In den 1890er Jahren ließ sich Valentin Davids in Fischeln ebenfalls als Viehhändler nieder und heiratete die am 10. August 1876 in Osterath geborene Hedwig Kiefer, die auch aus einer Viehhändlerfamilie stammte. Das Ehepaar bekam vier Kinder, den 1898 geborenen Sohn Walter, den 1901 geborenen Sohn Erich, die 1904 geborene Tochter Alice sowie die 1910 geborene Tochter Hilde (Hilde verstarb bereits im Jahre 1914). Nach Aufgabe seines Geschäfts zogen Valentin Davids und seine Frau im Mai 1939 in das Haus Lohstraße 109 in Krefeld. Am 5. Juni 1942 mussten sie dann noch einmal umziehen, in ein sogenanntes Judenhaus, Inrather Str. 22. Von dort aus wurden die beiden am 25. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Es ist ein Brief erhalten, mit dem sich Hedwig Daniels vor der Deportation von ihren Kindern verabschiedete mit den Worten: „Wenn Ihr diesen Brief erhaltet, bin ich nicht mehr.“ Valentin Davids starb am 2. Dezember 1942 in Theresienstadt, als letzter Wohnort ist angegeben: „Theresienstadt G116, Zimmer 031“. Seine Ehefrau verstarb ebenfalls in Theresienstadt, am 5. Mai 1943. Quelle: NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld / Ostrowski |
Clementine Frank | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE CLEMENTINE FRANK JG. 1859 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 29.12.1942 |
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Standort | Breite Straße 5 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Clementine Frank, geboren am 24. August 1859 in Krefeld.[28]
Clementine Frank kam am 25. August 1859 als jüngste Tochter des Metzgers Jakob Frank und seiner zweiten Ehefrau Henriette geb. Hertz in Krefeld zur Welt. Nach dem Tod der Eltern lebte Clementine Frank mit ihren beiden ebenfalls unverheirateten Schwestern Julie und Johanna (sie starben 1924 bzw. 1933) im elterlichen Haus Breite Straße 5. Einem Beruf ist Clementine wohl nicht nachgegangen. Ab September 1939 wurde das Haus Breite Straße 5 als „Judenhaus“ benutzt. 1941 wurde Clementine Frank enteignet, sie musste das Haus veräußern. Sie selbst zog nun am 18. Juli 1941 in ein weiteres „Judenhaus“, Schlageterallee (Friedrich-Ebert-Str.) 41. Im April 1942 musste die alte Dame noch einmal umziehen, in ein weiteres „Judenhaus“, Südwall 11. Von dort aus wurde sie dann am 25. Juli 1942 deportiert. Über Düsseldorf-Derendorf kam sie in das Lager Theresienstadt. Dort verstarb Clementine Frank am 29. Dezember 1942. Quelle: NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld / Ostrowski |
Klara Heymann | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE KLARA HEYMANN GEB. MEYER JG. 1888 DEPORTIERT 1943 THERESIENSTADT AUSCHWITZ ERMORDET 1944 |
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Standort | Angerhausenstraße 14 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Klara Heymann geb. Meyer, geboren am 22. März 1888 in Krefeld.[29]
Klara Heymann entstammt einer jüdischen Metzgerfamilie. Sie heiratete in erster Ehe einen Nicht-Juden, der im Ersten Weltkrieg fiel. Aus dieser Ehe entstammte eine Tochter. Klara Heymann genoss als Kriegerwitwe und Mutter einer „halbjüdischen“ Tochter zunächst einen gewissen Schutz. In zweiter Ehe heiratete sie einen Juden und bekam weitere Kinder. Als ihr Sohn Werner die Stadtgrenzen Krefelds unerlaubt verließ, wurde er sofort verhaftet, was zur Deportation von Mutter und Sohn führte. Klara Heymann wurde am 25. Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt und am 4. Oktober 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort starb Klara Heymann. Sohn Werner Heymann überlebte den Holocaust und schrieb später ein Buch über seine Erinnerungen.[30] |
Max Hirsch und Johanna Hirsch | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE MAX HIRSCH JG. 1873 FLUCHT 1939 HOLLAND DEPORTIERT AUSCHWITZ ERMORDET 22.10.1942 HIER WOHNTE JOHANNA HIRSCH GEB. LEVY JG. 1874 FLUCHT 1939 HOLLAND DEPORTIERT AUSCHWITZ ERMORDET 22.10.1942 |
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Standort | Hochstraße 62 (Ecke Marktstraße) genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Max Hirsch wurde am 8. Februar 1873 in Rommerskirchen geboren. Sein Vater Moses Hirsch war von Beruf Manufakturwarenhändler und kam 1897 mit seiner Familie, Ehefrau Adelheid geb. Levy sowie fünf Söhnen und zwei Töchtern, nach Krefeld. Die Familie wohnte zunächst im Haus Evertsstraße 36, wo der Sohn Nathan und die Tochter Elise ein Manufakturwarengeschäft eröffneten. Moses und Nathan Hirsch sowie der größere Teil der Familie verließen Krefeld zu Beginn des 20. Jahrhunderts, danach übernahm Max Hirsch die Firmenanteile seines Bruders. Im Jahre 1901 heiratete Max Hirsch die am 8. Dezember 1874 in Breyell geborene Johanna Levy. 1902 kam die Tochter Else zur Welt. Die Familie zog 1914 in das Haus Hochstraße 62. Dort befand sich dann das Manufakturwarengeschäft Hirsch und Co, das mittlerweile um eine Konfektionsabteilung erweitert worden war. Das Manufakturwarengeschäft im Haus Evertsstraße 36 führte Max Hirsch als alleiniger Inhaber noch eine kurze Zeit weiter. 1924 hatte der aus Gelsenkirchen stammende Textilkaufmann Walter Cohen Else Hirsch geheiratet. Eigentlich sollte Walter Cohen auch das Geschäft Hirsch und Co übernehmen, aber er, seine Frau und die zwei Töchter planten ihre Auswanderung. Während des Novemberpogroms wurde das Geschäft so stark verwüstet, dass es weit unter Wert verkauft werden musste. Walter Cohen wurde verhaftet und kam nach Dachau. Nach seiner Entlassung ging die Familie am 13. Januar 1939 über Scheveningen und Rotterdam in die USA. Max Hirsch und seine Frau zogen im Februar 1939 in das Haus Grenzstraße 59, ein „Judenhaus“. Am 21. August 1939 emigrierten sie, wohl mit dem Ziel London, so zumindest ist es auf der Meldekarte eingetragen. Max und Johanna Hirsch mussten aber, wahrscheinlich bedingt durch den Kriegsausbruch, in den Niederlanden bleiben. 1940 stellten sie von Scheveningen aus beim Höheren SS- und Polizeiführer in Den Haag einen Antrag auf Erteilung eines Passes. Im Sommer 1942 wurden Max und Johanna Hirsch jedoch verhaftet und über das Lager Westerbork nach Auschwitz deportiert, wo sie im Oktober 1942 ermordet wurden. Quelle: NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld / Ostrowski |
Meta Hirsch und Rudolf Hirsch | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE META HIRSCH GEB. SAMSON JG. 1880 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT AUSCHWITZ ERMORDET 1944 HIER WOHNTE RUDOLF HIRSCH JG. 1907 FLUCHT 1939 PALÄSTINA ÜBERLEBT |
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Standort | Wilhelmshofallee 74 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Meta Hirsch wurde am 21. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt und von dort aus am 9. Oktober 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Ihr Sohn Rudolf Hirsch betrieb ein kleines Schuhgeschäft, das Schuhhaus Hirsch zunächst am Neumarkt Ecke Hochstraße, später zog das Geschäft um. Als Kommunist und Jude war er früh den Repressalien der Nationalsozialisten ausgesetzt. 1938 emigrierte er nach Palästina. Das Schuhhaus Hirsch wurde zwangsarisiert und von einem Angestellten, der der NSDAP angehörte, übernommen. Auch nach 1945 bekam Rudolf Hirsch sein Geschäft nicht zurück, ihm wurde sogar die Einreise in die Britische Besatzungszone verweigert. Der neue Eigentümer des Schuhgeschäfts Grüterich behauptete vor Gericht, das Schuhhaus sei „übertragen“ worden, weil der Inhaber es „heruntergewirtschaftet“ habe. Im Gedenken an Rudolf Hirsch wurde die Hirschgasse zwischen Königstraße und Lohstraße nach Rudolf Hirsch benannt.[34] |
Dr. Kurt Hirschfelder | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE DR. KURT HIRSCHFELDER GEDEMÜTIGT/ENTRECHTET FLUCHT IN DEN TOD 29.10.1941 |
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Standort | Ostwall 148 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 / 1. Neuverlegung 11. Juni 2015 / 2. Neuverlegung 29. Oktober 2021 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Dr. Kurt Isidor Hirschfelder, geboren am 11. März 1878 in Rexingen.[35]
Kurt Hirschfelder studierte an den Universitäten in Freiburg, München und Berlin Medizin. 1906 ließ er sich als erster Kinderarzt in Krefeld nieder und richtete dort eine Mütterberatungsstelle ein. Er wohnte und praktizierte im Haus Ostwall 148 und sorgte 1914 für die Eröffnung eines Säuglingsheimes des Krefelder Frauenvereins im Haus Petersstraße 71. Während des Ersten Weltkrieges war er Sanitätsoffizier. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ihm im April 1933 die Kassenzulassung entzogen und im Dezember 1933 musste er die Leitung des Säuglingsheimes abgeben. Nach der Pogromnacht wurde Hirschfelder gezwungen, sein Automobil abzugeben und musste in das Haus Hohenzollernstraße 46 umziehen. Im August 1941 zog er in das Haus Westwall 50. Vor seiner Deportation in den Osten setzte Kurt Hirschfelder seinem Leben am 29. Oktober 1941 ein Ende.[36] Der ursprünglich am 19. November 2008 verlegte Stolperstein wurde bei Bauarbeiten am Ostwall versehentlich vernichtet. Am 11. Juni 2015 wurde am Ostwall ein neuer Stolperstein im Gedenken an Kurt Hirschfelder verlegt.[37] Wegen erneuter Bauarbeiten am Ostwall 148 wurde der Stolperstein von der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld (Villa Merländer) eingelagert. Im Herbst 2021 erfolgte dann die erneute Verlegung. |
Dr. Hugo Kaufmann, Georg Kaufmann und Erna Kaufmann | ||
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Inschriften | HIER WOHNTE DR. HUGO KAUFMANN JG. 1873 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT TOT 17.2.1942 HIER WOHNTE GEORG KAUFMANN JG. 1921 FLUCHT 1939 ENGLAND ÜBERLEBT HIER WOHNTE ERNA KAUFMANN GEB. KOOPMANN JG. 1882 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT AUSCHWITZ ERMORDET 1944 |
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Standort | Nordwall 75 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Die Stolpersteine erinnern an:
Hugo Kaufmann wurde am 27. September 1873 in Krefeld als Sohn des Seidenfabrikanten Isaac Kaufmann geboren. Er studierte in Köln und Bonn Jura und ließ sich als Fachanwalt für Staats- und Verwaltungsrecht in Krefeld nieder. Zunächst im Haus Südwall 2 ansässig, zog er im Oktober 1904 in das Haus Nordwall 75, wo sich dann auch seine Kanzlei befand. Im November des Jahres 1904 heiratete Hugo Kaufmann Erna Koopmann, die Tochter des Krefelder Seidenwarenfabrikanten Emil Koopmann und seiner Frau Gertrud Leon. 1921 wurde das einzige Kind, der Sohn Georg, geboren. Hugo Kaufmann engagierte sich schon früh in der Bürgerschaft und wurde 1913 Stadtverordneter für die liberale Partei. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und erhielt, noch im Krieg, den Titel „Preußischer Justizrat“. Nach Beginn der NS-Diktatur musste Hugo Kaufmann wie auch die anderen Juristen jüdischer Herkunft erhebliche Ein- und Beschränkungen seiner Tätigkeit hinnehmen. Ab September 1938 war Juden der Beruf des Rechtsanwalts verschlossen. Jüdische Anwälte durften sich nur noch Rechtskonsulent nennen. Zunehmend engagierte sich Hugo Kaufmann in der Jüdischen Gemeinde. Nach der Emigration des bisherigen Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde Krefelds, Kurt Alexander, und des Oberrabbiners Bluhm im Frühjahr 1939 übernahm er deren Leitung. Georg Kaufmann hatte das Gymnasium am Moltkeplatz bis zu seinem Verweis 1938 besucht. Versuche, eine Ausbildung in einer Weberei oder in der Krefelder Webschule zu beginnen, wurden vereitelt, weil er Jude war. Am 11. Februar 1939 verließ Georg Kaufmann Krefeld und emigrierte zunächst nach England, später nach Australien. Kaufmann kümmerte sich um die Geschicke der noch in Krefeld verbliebenen Jüdinnen und Juden, bis er und seine Frau am 22. Juli 1942 mit dem Rest der Gemeinde nach Theresienstadt deportiert wurden. Dort starb er am 17. Februar 1943. Seine Frau Erna wurde noch im Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt, wo sie wahrscheinlich kurz nach der Ankunft ermordet wurde. Quelle: NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld/ Ostrowski |
Hermann Koppel | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE HERMANN KOPPEL JG. 1856 EINGEWIESEN 'HEILANSTALT' BENDORF-SAYN DEPORTIERT 1942 IZBICA ERMORDET 1942 |
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Standort | Kölner Straße 25 genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Hermann Koppel, geboren am 30. November 1856 in Neukirchen-Vluyn.[40]
Der Metzger Hermann Koppel war mit Josefine Voss verheiratet, gemeinsam hatten sie vier Kinder (u. a. Tochter Else Koppel – siehe Else Müller Roßstraße 249). Hermann Koppel heiratete ein zweites Mal. Am 19. Juni 1908 heiratete er Ida Winkler. Hermann Koppel wurde am 1. Dezember 1941 in die Jüdische Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn eingewiesen und von dort aus am 15. Juni 1942 in das Ghetto Izbica deportiert. Seine Ehefrau Ida wurde mit dem sogenannten Altentransport im Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert.[5] |
Sara Koppel | ||
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Inschrift | HIER WOHNTE SARA KOPPEL GEB. FALK JG. 1859 DEPORTIERT 1942 IZBICA ERMORDET |
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Standort | Uerdinger Straße 109 (vor Freifläche / Parkplatz) genauer Verlegeort | |
Datum der Erstverlegung | 19. November 2008 | |
Anmerkungen | Der Stolperstein erinnert an Sara Klara Koppel geb. Falk, geboren am 16. Mai 1859 in Krefeld.[41]
Sara Klara Koppel wurde am 25. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt und von dort am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Dort verliert sich ihre Spur... Ihr Sohn Hugo, der eine Firma die Öle und Fette importierte betrieb, wurde nach den Novemberpogromen 1938 verhaftet und im KZ Dachau inhaftiert. Um seine Firma zu „arisieren“ wurde er wieder entlassen. Hugo Koppel und seiner Frau Hilde gelang es mit ihrer Tochter Marion 1939 nach England zu emigrieren. Er arbeitete in Slough als Vertreter für eine Margarinefabrik. Hugo, Hilde und Marion Koppel überlebten den Holocaust. |