Los Angeles
bevölkerungsreichste Stadt des US-Bundesstaats Kalifornien / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Los Angeles [lɔs ˈændʒələs][2] (aus spanisch Los Ángeles [losˈaŋxeles], deutsch ‚Die Engel‘), offiziell City of Los Angeles,[3] häufig L.A. abgekürzt, ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie liegt am Pazifischen Ozean und am Los Angeles River.
Los Angeles | |
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Spitzname: L.A., City of Angels, City of Flowers and Sunshine, La La Land, The Big Orange, The Southland, El Pueblo | |
Skyline von Los Angeles | |
Siegel |
Flagge |
Lage im County und in Kalifornien | |
Basisdaten | |
Gründung: | 4. September 1781 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Kalifornien |
County: | Los Angeles County |
Koordinaten: | 34° 3′ N, 118° 15′ W34.052222222222-118.24361111111100 |
Zeitzone: | Pacific (UTC−8/−7) |
Einwohner: – Metropolregion: | 3.898.747 (Stand: 2020) 13.200.998 (Stand: 2020) |
Haushalte: | 1.402.522 (Stand: 2020) |
Fläche: | 1.290,6 km² (ca. 498 mi²) davon 1.214,9 km² (ca. 469 mi²) Land |
Bevölkerungsdichte: | 3.209 Einwohner je km² |
Höhe: | 100 m |
Gliederung: | 15 Stadtbezirke |
Postleitzahlen: | 90001–90068, 90070–90084, 90086–90089, 90091, 90093–90097, 90099, 90101–90103, 90174, 90185, 90189 |
Vorwahl: | +1 213, 310, 323, 424, 661, 818 |
FIPS: | 06-44000 |
GNIS-ID: | 1662328 |
Website: | lacity.gov |
Bürgermeister: | Karen Bass[1] |
Los Angeles auf der Karte der Vereinigten Staaten |
Los Angeles ist mit 3.898.747 Einwohnern (2020)[4] im Stadtgebiet nach New York City und vor Chicago die zweitgrößte Stadt der Vereinigten Staaten.[5] Mit 11,8 Millionen Einwohnern in der Agglomeration[6] sowie über 12,8 Millionen Einwohnern in der Metropolregion (Metropolitan Statistical Area) und knapp 17,8 Millionen in der erweiterten Metropolregion steht die Greater Los Angeles Area unter den größten Metropolregionen der Welt an 21. Stelle.[7] Die Einwohner von Los Angeles werden Angelenos [ændʒəˈlinoʊz] genannt.
Los Angeles ist Hauptstadt und Verwaltungssitz des Los Angeles County. Die Stadt ist das Wirtschafts-, Geschäfts- und Kulturzentrum Kaliforniens mit zahlreichen Universitäten wie der USC und UCLA, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Los Angeles ist weltgrößter Standort für die Flugzeug- und Raumfahrtindustrie und bekannt für die dort ansässige Film- und Fernsehindustrie (Hollywood) und Musikszene. Die Metropolregion Los Angeles erbrachte 2017 eine Wirtschaftsleistung von rund 1,04 Billionen US-Dollar. Unter den Städten der Welt belegt es damit den dritten Rang hinter Tokio und New York City.[8] Die Schere zwischen Arm und Reich ist in der Stadt allerdings auch sehr groß, bspw. ist Los Angeles die US-Stadt mit den meisten Obdachlosen (Stand 2023 etwa 75.000[9]).[10]
Die Stadt wurde am 4. September 1781 offiziell vom spanischen Gouverneur Felipe de Neve als El Pueblo de la Reina de Los Ángeles (spanisch „Das Dorf der Königin der Engel“) gegründet.[11] Der Name bezog sich damit also auf Maria als Königin der Engel, ein Marientitel, der aus der Lauretanischen Litanei stammt. Der heutige Name Los Angeles ist eine Verkürzung des Gründungsnamens auf „die Engel“.
Weit verbreitet war ursprünglich auch der inoffizielle Name El Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Ángeles del Río de Porciúncula [el ˈpweβlo de ˈnwestɾa seˈɲoɾa la ˈrei̯na de los ˈaŋxeles del ˈrio de poɾsiˈuŋkula] (Das Dorf Unserer Lieben Frau, Königin der Engel des Flusses Portiuncula).[11] Er nimmt konkreten Bezug auf die Basilika Santa Maria degli Angeli in Assisi, erbaut über der Portiuncula-Kapelle, in der Franz von Assisi starb. Er war der Gründer des Ordens, dem die Missionare angehörten, die mit den Entdeckern nach Amerika kamen.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass der ursprüngliche Name so lautete, haben Wissenschaftler aus offiziellen Dokumenten von Gouverneur Felipe de Neve, Generalbefehlshaber Theodor de Croix und Vizekönig Antonio María de Bucareli y Ursúa festgestellt, dass die Siedlung einfach den Namen El Pueblo de la Reina de Los Ángeles trug.
Die häufig (auch umgangssprachlich) verwendete Abkürzung lautet „L.A.“. Wegen der spanischen Bedeutung des Stadtnamens trägt die Stadt den Beinamen City of Angels (Stadt der Engel).
Lage
Der Stadtkern und die Vororte von Los Angeles liegen in einer hügeligen Küstenregion durchschnittlich 100 Meter über dem Meeresspiegel.[12] Im Westen und Süden grenzt die Stadt an die Bucht von Santa Monica des Pazifischen Ozeans. Im Osten und Norden ist sie von Gebirgsketten umgeben. Ebenfalls im Norden der Stadt liegt das San Fernando Valley, in dem ein Drittel der Bewohner in Einfamilienhäusern lebt. Das Tal ist durch den Griffith Park und die Santa Monica Mountains von Hollywood und der Innenstadt abgeschnitten.
Das administrative Stadtgebiet hat eine Fläche von 1290,6 km². Davon sind 1214,9 km² Land- und 75,7 km² Wasserfläche. Das Stadtgebiet erstreckt sich 71 km in Nord-Süd-Richtung und 47 km in Ost-West-Richtung. Es ist durch ein System von Schnellstraßen aus Stahl- und Betonkonstruktionen miteinander verbunden. Die Stadt wird durch die größte Kraftfahrzeugdichte der Welt belastet, die Auto- und Industrieabgase sind zu einem drängenden Umweltproblem geworden. Daher gehört Los Angeles zu den Städten mit der größten Belastung durch Smog in den Vereinigten Staaten.
Die Stadt wird manchmal als horizontal city (horizontale Stadt) bezeichnet, da sie relativ wenige Wolkenkratzer besitzt und das gesamte Stadtgebiet sehr weitläufig ist. Hohe Grundstückspreise führen im Zentrum von Los Angeles trotzdem dazu, dass Hochhäuser sich dort inzwischen auch durchsetzen. Die Agglomeration, also das durchgängig bebaute Gebiet, nimmt eine Fläche von 4320 km² ein.
Zur Metropolregion von Los Angeles gibt es verschiedene Definitionen:
- Das Metropolitan Statistical Area (MSA) umfasst die 15 Stadtbezirke (Districts) von Los Angeles sowie die beiden Countys Los Angeles (Metropolitan Division Los Angeles–Long Beach–Glendale) und Orange (Metropolitan Division Riverside-San Bernardino-Ontario). Es hat eine Bodenfläche von 12.562 km².
- Zum Combined Statistical Area (CSA) gehören 173 selbstständige Städte. Es umfasst die Countys Los Angeles, San Bernardino, Riverside, Ventura und Orange. Die erweiterte Metropolregion erstreckt sich somit bis an die Grenze von Nevada und hat eine Fläche von 87.941 km². Dabei wird nur ein Bruchteil dieser Fläche städtebaulich genutzt. Der größte Teil besteht aus unbewohnten Teilen, nämlich der Mojave-Wüste sowie dem Joshua-Tree-Nationalpark, der sich in Riverside und im San Bernardino County befindet.
Geologie
Am Ostrand der Metropolregion verläuft die San-Andreas-Verwerfung; außerdem befindet sich direkt unter der Stadt die Puente-Hills-Verwerfung. Die daraus resultierende Erdbebengefahr erklärt die strengen Bauvorschriften, die im gesamten südkalifornischen Erdbebengebiet angewandt werden. Seit 1800 wurde Los Angeles von neun großen Erdbeben mit einer Magnitude von sechs und höher und Tausenden von kleineren Beben erschüttert. Zahlreiche Gebäude sind erdbebensicher gebaut, was die Anzahl an Todesopfern bei Beben wesentlich verringert.
Bis zum Jahre 1958 bestand zudem eine gesetzliche Vorschrift, wonach die Obergrenze für Gebäude 45 Meter beziehungsweise 14 Stockwerke nicht übersteigen durfte. Eine Ausnahme war nur das Rathaus von 1928 mit 138 Metern. Erdbebensichere Konstruktionen machten das Gesetz später überflüssig. Die Gefährdung durch Erdbeben, die Abkehr von dichter Bebauung und die Festlegung eines Leitbildes, wonach Los Angeles eher eine Art „City in the Garden“ (Stadt im Garten) werden sollte, standen als Idee hinter dieser Vorschrift. Auch dies ist eine Erklärung für die Ausdehnung der Stadt.
Das schwerste Erdbeben in der jüngeren Geschichte war das Fort-Tejon-Erdbeben am 9. Januar 1857, nahe den heutigen Gemeinden Wrightwood und Palmdale. Das Beben der Magnitude 7,9 verursachte nur geringe Schäden, da die Region zu dieser Zeit nur gering besiedelt war. Würde ein derartiges Beben heute auftreten, entstände ein Schaden von mehreren Milliarden US-Dollar, die Verluste an Menschenleben wären erheblich.
Am 10. März 1933 forderte das Long-Beach-Erdbeben der Magnitude 6,4 120 Todesopfer. In Long Beach und weiteren Orten entstand ein Sachschaden von 50 Millionen US-Dollar. Zahlreiche der beschädigten Gebäude waren nicht erdbebensicher gebaut. Ein weiteres schweres Erdbeben war das sogenannte San-Fernando-Erdbeben von 1971 (auch Sylmar-Erdbeben) mit einer Stärke von 6,6. Es ereignete sich am 9. Februar 1971 und verursachte im San Fernando Valley einen Schaden von 500 Millionen US-Dollar und forderte 65 Todesopfer. Das Beben am 28. Juni 1991 hatte eine Stärke von 5,8, verursachte aber wegen seiner Tiefe keinen Oberflächenbruch. Es entstanden dennoch Schäden in Höhe von 40 Millionen US-Dollar, vor allem im San Gabriel Valley.
Am 17. Januar 1994 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,7 die Stadt Los Angeles. Das Epizentrum des Northridge-Erdbebens lag im Stadtteil Reseda im San Fernando Valley. 57 Menschen kamen dabei ums Leben, 12.000 Personen wurden verletzt. Wichtige Verkehrsverbindungen und schätzungsweise 100.000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Nach Angaben der Federal Emergency Management Agency (FEMA) entstand ein Sachschaden in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar.[13]
Im Jahr 2008 publizierten der Geologische Dienst der USA (USGS) und das Südkalifornische Erdbebenzentrum eine neue Studie. Die Forscher prognostizierten darin für Kalifornien bis 2038 mit einer 99,7-prozentigen Wahrscheinlichkeit ein schweres Erdbeben der Stärke 6,7. Ein Beben der Stärke 7,5 oder mehr wurde mit einer 46-prozentigen Wahrscheinlichkeit vorausgesagt. Der Großraum Los Angeles ist dabei etwas stärker gefährdet als San Francisco im Norden des Bundesstaates. So liegt die Möglichkeit eines Bebens der Stärke 6,7 in Los Angeles bei 67 Prozent und in San Francisco bei 63 Prozent.[14]
Am 29. Juli 2008 wurde um 11:42 Uhr Ortszeit ein Erdbeben der Stärke 5,4 registriert. Das Epizentrum lag ca. 46 km ostsüdöstlich vom Stadtzentrum entfernt, in der Nähe von Chino Hills.[15]
Stadtgliederung
Los Angeles gliedert sich in 15 Bezirke (Districts). Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf die Volkszählung vom 1. April 2000.[16]
Stadtbezirk | Fläche in km² |
Einwohner- zahl |
Einwohner je km² |
---|---|---|---|
1st District | 36,17 | 236.344 | 6.534 |
2nd District | 130,64 | 258.603 | 1.980 |
3rd District | 107,54 | 258.788 | 2.406 |
4th District | 78,00 | 252.787 | 3.241 |
5th District | 122,72 | 258.749 | 4.106 |
6th District | 63,02 | 235.885 | 3.743 |
7th District | 78,09 | 235.869 | 3.020 |
8th District | 46,35 | 243.108 | 5.245 |
9th District | 38,09 | 236.932 | 6.220 |
10th District | 35,19 | 243.664 | 6.924 |
11th District | 167,68 | 258.433 | 1.541 |
12th District | 161,31 | 242.361 | 1.502 |
13th District | 34,01 | 244.369 | 7.185 |
14th District | 59,43 | 235.036 | 3.955 |
15th District | 99,74 | 253.884 | 2.545 |
Los Angeles | 1.257,97 | 3.694.813 | 2.937 |
Siedlungsform
Die Region Los Angeles ist durch eine extreme Zersiedelung gekennzeichnet. Die gesamte Stadt ist mosaikartig aufgelöst in eine Vielzahl von einzelnen Stadtbezirken. Die Bezirke haben unterschiedliche Funktionen wie Geschäftsviertel oder Wohnviertel und sind deutlich voneinander unterschieden. In den einzelnen Wohnbezirken leben Bevölkerungsgruppen, die sich hinsichtlich Herkunft, Bildung, Einkommen oder Altersstruktur ebenfalls deutlich unterscheiden. Teilweise sind die Bezirke voneinander isoliert, und nicht selten sogar durch Mauern oder Zäune abgeschottet.[17] In der gesamten Stadtregion gibt es kein dominantes Zentrum. Die Innenstadt, die Downtown Los Angeles, verfügt zwar über die einzige Ansammlung an Wolkenkratzern in dem riesigen Häusermeer und hat auch eine symbolische Bedeutung, ist jedoch lediglich einer von vielen Stadtbezirken. Innerhalb der Agglomeration von Los Angeles existieren viele Bezirke mit eigenem Zentrum, eigenem Charakter und mit spezialisierten Funktionen, so etwa Long Beach, Santa Ana, Anaheim oder Pasadena.
Diese Diversifizierung und Fragmentierung ist einerseits ein Problem, kann andererseits jedoch auch einer der Gründe für den Aufstieg der Stadt sein. Los Angeles ist eine der heterogensten[18] Städte der Welt, geprägt vom Individualismus seiner Bewohner. Unterschiedliche Milieus und Lebensstile existieren nebeneinander,[19] wodurch der städtische Raum nicht mehr als zusammenhängende Einheit zu erkennen ist. Dies spiegelt sich insbesondere auch in dem Fehlen eines klar erkennbaren Zentrums wider.[20] Für diese postmodernistischen Siedlungsformen sind seit Ende des 20. Jahrhunderts eine Reihe neuer Begriffe entwickelt worden, so etwa Exopolis, Postmetropolis oder auch der Begriff der Zwischenstadt.[21][22][23] Häufig werden solche Städte auch als Edgeless Cities oder Edge Cities bezeichnet, als suburbane, posturbane oder auch desurbane Räume.[24][25][26] Mit dem Terminus des Stadtlandhybriden wird versucht, den Entwicklungen postmoderner Siedlungsformen – mit Fokus auf Los Angeles – Rechnung zu tragen. Solche Agglomerationen stellen eine neue Art der räumlichen Entwicklung dar, „deren Voraussetzung eine umfangreiche Suburbanisierung darstellt.“[19] Der Erforschung dieser Entwicklungen widmete sich insbesondere in den späten 1980er und 1990er Jahren die Forschergruppe der Los Angeles School of Urbanism.[27]
Klima
Die Stadt liegt in der subtropischen Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 18 Grad Celsius und die jährliche Niederschlagsmenge 379,2 Millimeter im Mittel. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 22,8 Grad Celsius und der kälteste der Januar mit 13,2 Grad Celsius im Mittel. Fast der gesamte Jahresniederschlag fällt in den Monaten November bis März, dementsprechend ist es zwischen Mai und Oktober überwiegend trocken.
Im Sommer herrschen in Los Angeles tagsüber meist Temperaturen um die 28 bis 30 Grad Celsius. Ohne die Lage an der Pazifikküste wäre es noch wärmer, da der Wind vom Meer die Temperaturen abschwächt. Im Winter dagegen ist es etwas kälter, wobei die Tagestemperaturen fast nie unter 15 Grad Celsius sinken. Nachts sinkt die Temperatur durchschnittlich um circa zehn Grad Celsius ab. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 50 bis 75 Prozent.
Typisch für das Klima in der Region von Los Angeles sind auch mehrere, relativ deutlich voneinander abgrenzbare kleinere Klimazonen. Der Grund hierfür liegt vor allem in den verschiedenen Gebirgszügen, die das Becken von Los Angeles zum Beispiel vom San Fernando Valley und anderen, weiter landeinwärts gelegenen Gebieten trennen. Im San Fernando Valley beispielsweise ist es im Sommer oft mehrere Grade wärmer als an der Küste, während es im Winter dort spürbar kühler ist.
Alle zwei bis drei Jahre kommt es zu Hitzewellen, bei denen die Temperaturen über 40 Grad Celsius steigen können. Ursache dafür sind die sogenannten Santa-Ana-Winde, die über die Santa-Ana-Berge aus den östlich der Stadt gelegenen Wüsten kommen. Dabei entstehen immer wieder ausgedehnte Wald- und Buschbrände. Am 3. Oktober 1933 starben im Griffith Park bei einem der schlimmsten Buschbrände in den Vereinigten Staaten 29 Feuerwehrleute. Zwischen Ende Oktober und Anfang November 1993 vernichteten Brände im Stadtbereich von Los Angeles tausende Hektar bebauten Landes.[28] Die höchste Temperatur wurde am 22. Juli 2006 in Woodland Hills mit 48,3 Grad Celsius gemessen, die tiefste Temperatur am 6. Februar 1989 in Canoga Park mit −7,8 Grad Celsius.[29][30]
Los Angeles | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Los Angeles
Quelle: [32]; wetterkontor.de |
Umweltprobleme
Sorgen bereitet die große Luftverschmutzung – hohe Werte an Ozon-, Stickoxid- und Kohlenwasserstoff – in Los Angeles, verursacht durch die dort ansässige Industrie und den Autoverkehr. Der Großraum Los Angeles/Long Beach/Riverside zählte 2007 nach einem Bericht der American Lung Association zum städtischen Gebiet mit der höchsten Luftverschmutzung in den Vereinigten Staaten.[33] Neben Industrien und Alltagsverkehr der privaten Autos und Lastwagen kann die Luftverschmutzung zu einem wesentlichen Teil dem Hafen-Binnenverkehr zugeschrieben werden, d. h. den Lastwagen, die zwischen Kai und Ablage Güter tragen und bei denen sich oft die Motoren im Leerlauf befinden. Abhilfe sollen elektrische Schwerlastwagen schaffen, die seit 2009 eingeführt werden.[34]
Die Schadstoffkonzentrationen sind besonders im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr am höchsten. Der photochemische Smog, dessen Hauptbestandteil das Ozon ist, erreicht dagegen am Mittag seine höchste Konzentration. Da die Stadt von Gebirgsketten umgeben ist, wird der Luftaustausch mit dem weiten Umland gehemmt. Der Seewind erreicht lediglich das Becken von Los Angeles, ohne die Inversionswetterlage über der Stadt aufzulösen.
Ozon und andere Chemikalien führen bei der Bevölkerung zu Husten, Augenreizungen, Kopfschmerzen und Lungenfunktionsstörungen. Seit Anfang der 1980er Jahre werden Anstrengungen zur Lösung des Problems unternommen. So wurden noch 1979 an 120 Tagen im Jahr erhöhte Schadstoffwerte gemessen, 1996 nach Einführung noch stärkerer Abgasbestimmungen für Neuwagen (Katalysatoren waren seit 1973 Vorschrift) nur noch an sieben Tagen. Im neuen Jahrtausend ist die Anzahl an Smogtagen fast auf null gesunken. Trotzdem entlässt der Großraum Los Angeles immer noch eine der landesweit größten Mengen an toxischen Gasen in die Atmosphäre. Hauptgrund ist der nur schwach entwickelte öffentliche Verkehr.
Die Luftverschmutzung in Los Angeles gefährdet auch die weiter entfernt liegenden Gebirgsseen und schneebedeckten Regionen der Sierra Nevada und ist verantwortlich für das Waldsterben. Starke Winde tragen die Schadstoffe bis nach Palm Springs im Riverside County und führen dort zu erhöhten Schadstoffkonzentrationen.
Stadtgründung
Der erste Europäer in der Region war der Entdecker Juan Rodríguez Cabrillo, der 1542 das Land für Spanien beanspruchte, ohne jedoch eine Siedlung zu gründen. 1771 gründeten spanische Mönche des Franziskanerordens die Mission „San Gabriel“ nahe Whittier Narrows, die später den Ausgangspunkt für die Besiedlung der Region bildete. Die spanischen Missionen in Kalifornien sollten den Einfluss Spaniens und die Macht der Kirche erweitern. Um sie vor Angriffen der dort lebenden Ureinwohner zu schützen, wurde die Mission durch ein Fort befestigt.
Nachdem sich die Mission etabliert hatte, schickte der spanische Gouverneur Kaliforniens, Felipe de Neve, elf Familien, um das Land zu bebauen. Am 4. September 1781 wurde die Gemeinde Los Angeles mit 44 Siedlern auf dem Gebiet der Tongva-Ureinwohner gegründet. Damals wurde dort noch hauptsächlich Viehzucht betrieben. In den folgenden Jahrzehnten etablierten sich die ersten US-amerikanischen Siedler in der Region.
1821 fiel Los Angeles an Mexiko, das nach einem langen Krieg seine Unabhängigkeit von Spanien errungen hatte. 1835 wurde die Siedlung vom mexikanischen Kongress zur Stadt und gleichzeitig zur Hauptstadt von Mexikos nördlichster Region Alta California erhoben. Der zweite Teil des Erlasses wurde allerdings niemals durchgesetzt und bald wieder revidiert. So blieb Monterey bis 1849 die Hauptstadt von Kalifornien. Die Bevölkerung von Los Angeles wuchs bis 1836 auf 2.228 Einwohner an, um danach wieder vorübergehend zurückzugehen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Los Angeles eine mexikanische Gemeinde, die aber sich vorwiegend aus amerikanischen Siedlern, armen chinesischen Arbeitern und einigen wenigen wohlhabenden mexikanischen Großgrundbesitzern zusammensetzte.
1846 proklamierte der Schulmeister William Ide die Unabhängigkeit Kaliforniens. Die Republik bestand nur kurze Zeit. Während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges zwischen 1846 und 1848 wurden Alta California und damit auch Los Angeles von US-amerikanischen Soldaten besetzt und den USA angegliedert. 1848 wurde nördlich von Sacramento Gold gefunden, was den bekannten Goldrausch auslöste. Zahlreiche Goldsucher kamen in die Region, wovon auch Los Angeles profitierte, indem es Fleisch, Obst und Gemüse an die Digger verkaufte.
Kurz danach kam der erste von zwei europäischen Apothekern (beide deutscher Abstammung) in Los Angeles an.[35] Der erste war der Apotheker Theodore Wollweber. Im Jahr 1861 siedelte sich Adolph Junge als zweiter Apotheker an. Er betrieb seinen „Drug-Store“ im „Temple Block“ in der Main Street rund 20 Jahre lang.[36] Der später sehr bekannte deutsche Apotheker F. J. Gieze arbeitete 1874 als Angestellter bei Junge. Junges Rezeptbuch und sein Nachlass befinden sich heute im Natural History Museum of Los Angeles.
Industrialisierung
Der Ort erhielt am 4. April 1850 das US-Stadtrecht im Rahmen der Gründung des Staates Kalifornien durch die USA; er hatte damals 1.610 Einwohner. Vom Sezessionskrieg (1861–1865) zwischen den aus den Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten – der Konföderation – und den in der Union verbliebenen Nordstaaten, blieb Los Angeles nahezu unberührt.
Überschwemmungen 1861/62 und eine anschließende verheerende Dürre führten zum Ruin vieler auf Viehzucht spezialisierter Farmen. Gleichzeitig begann, vor allem durch die Grundstücksspekulation, ein neuer Aufschwung. Die Folge war ein Anstieg der Grundstückspreise und der Zuzug von zahlreichen chinesischen, japanischen und europäischen Einwanderern.
Die Ablehnung der chinesischen Migranten durch weite Teile der US-Bevölkerung steigerte sich in der wirtschaftlichen Krisenzeit der 1870er Jahre zu einer antichinesischen Hysterie. Am 24. Oktober 1871 kam es in Los Angeles zu einem rassistischen Aufstand, nachdem bei einem Krieg zwischen rivalisierenden chinesischen Banden zufälligerweise ein Weißer getötet wurde. Im weiteren Verlauf des Aufstandes fiel ein Mob von mehr als 500 europäischstämmigen Personen in Chinatown ein und tötete 19 der Bewohner. Unter den Getöteten war lediglich einer an dem ursprünglichen Bandenkrieg beteiligt. Außerdem war ein Weißer getötet worden, der versucht hatte, das Morden zu verhindern.
Die größte Zuwanderergruppe stammte aus dem Mittleren Westen, aus Staaten wie Iowa und Indiana, und löste als neue politische Klasse die alte mexikanische Elite ab. Schon bald wurden die alten Großfarmen parzelliert und die Bevölkerung wuchs. Von 1870 bis 1900 vergrößerte sich die Einwohnerzahl der Stadt von knapp 6.000 auf ca. 102.000 Einwohner. In den ersten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts konnte die Einwohnerzahl sogar mehr als verdreifacht werden (1910: 319.000 Einwohner). Zu diesem enormen Wachstum trugen aber auch umfangreiche Eingemeindungen bei, darunter der Städte Wilmington und San Pedro (beide 1909) im Süden sowie Hollywood (1910) im Westen. Von 1899 bis 1914 wurde in San Pedro der heutige Hafen von Los Angeles gebaut. 1915 kam es zur gebietsmäßig größten Erweiterung, als der Großteil des San Fernando Valley Los Angeles angegliedert wurde.[37]
Als wichtiger Entwicklungsmotor für die nächsten Jahrzehnte sollte sich die Eisenbahn herausstellen. 1869 wurde die erste Eisenbahnlinie in Los Angeles eröffnet. Sie verlief über 34 Kilometer vom heutigen Stadtzentrum zum damals noch unabhängigen San Pedro, wo sich heute der Hafen von Los Angeles befindet. Aber erst nachdem die Union Pacific Railroad im Jahre 1876 (San Francisco) und die Eisenbahnlinie nach Santa Fe im Jahre 1885 die Verbindungen zum Rest des Landes hergestellt hatten, beschleunigte sich das Wachstum der Stadt. Zu dieser Zeit wurden neue Bewässerungstechniken erprobt und für die Region geeignete Anbauprodukte wie z. B. Orangen entdeckt. Die Stadt wurde in den Metropolen im Osten der USA bald zu einem Synonym für gute Gesundheit, eine saubere Umwelt, reichlich Sonne und endlose Zitrusplantagen. Die beiden konkurrierenden Eisenbahnlinien unterboten sich schon bald gegenseitig mit Niedrigpreisen für Tickets von der Ostküste und trugen damit dazu bei, Ansiedler nach Los Angeles zu locken.
Ab 1890 wurde Kohle gefördert. Als weitaus wichtiger für die weitere Entwicklung erwiesen sich jedoch die umfangreichen Ölvorräte unter der Stadt, die im Jahre 1892 erstmals in der Nähe des heutigen Dodger Stadium angebohrt wurden. Von da an breiteten sich die Bohrtürme in kurzer Zeit in weiten Teilen der Region aus. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Los Angeles zu einem der wichtigsten Zentren der Ölproduktion und 1923 wurde gar ein Viertel der Weltfördermenge in der Region von Los Angeles produziert. Auch heute noch spielt die Ölförderung eine gewisse Rolle.
Um das enorme Wachstum auch für die weitere Zukunft sicherzustellen, machten sich die Verantwortlichen der Stadt in den Jahren vor der Jahrhundertwende Gedanken um die Wasserversorgung von Los Angeles. Für eine in einer halbtrockenen Klimazone gelegenen Stadt war und ist dies ein enorm wichtiges Thema. Bis dahin wurde Los Angeles durch den nahegelegenen Los Angeles River mit Trink- und Brauchwasser versorgt. Als dessen Wasservorräte nicht mehr ausreichten, wurde 1913 im Norden das erste Los-Angeles-Aquädukt errichtet, das Wasser aus dem 300 Kilometer entfernten Owens Valley nach Los Angeles beförderte. Mithilfe der billigen Trinkwasserversorgung war Los Angeles in den Jahren vor und nach 1910 in der Lage, zahlreiche Umlandgemeinden einzugemeinden, darunter Wilmington, San Pedro (beide 1909) und Hollywood (1910).
1910 entdeckten die Filmproduzenten die Region Los Angeles als ideales Produktionsgelände und zogen von New York und Chicago nach Hollywood. In den folgenden Jahren erzielten Gilbert M. Anderson mit seinen Western und Mack Sennett mit seinen Slapstick-Komödien weltweit große Erfolge. Als 1927 der Film Der Jazzsänger dem Tonfilm zum Durchbruch verhalf, setzte erneut ein Aufschwung ein. Die Filmindustrie mit Sitz in Hollywood wurde zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in den Vereinigten Staaten und lockte viele Neuankömmlinge nach Los Angeles. Der erste Monumentalfilm in Farbe – David O. Selznicks Film Vom Winde verweht – kam 1939 in die Kinos und gewann zehn Oscars.
In den 1920er Jahren kam es zur Eingemeindung zahlreicher weiterer Nachbargemeinden wie Sawtelle (1922), Hyde Park (1923), Eagle Rock (1923), Venice (1925), Watts (1926), Barnes City (1927) und Tujunga (1932). Santa Monica und Beverly Hills, die wirtschaftlich und kulturell als Teile von Los Angeles betrachtet werden, konnten verwaltungsmäßig aber ihre Selbständigkeit bis heute bewahren.
Zu den wichtigsten Ereignissen der dreißiger Jahre gehören sicher die Olympischen Spiele des Jahres 1932. Erstmals in der Geschichte der Spiele wurde zu diesem Anlass für die männlichen Teilnehmer ein Olympisches Dorf gebaut. Heute ist das Dorf ein Teil des Stadtteils Baldwin Hills. Im gleichen Jahr 1932 stieg die Einwohnerzahl von Los Angeles auf über eine Million.
Wirtschaftszentrum
Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts war das kleine Vorstadthaus mit Swimming Pool und Doppelgarage zum dauerhaften Symbol der Stadt geworden. Ein großer Aufschwung setzte während des Zweiten Weltkriegs mit der Luft- und Raumfahrtindustrie ein, die sich kriegsbedingt in großer Anzahl im Großraum Los Angeles ansiedelten.
Zahlreiche deutschsprachige Kulturschaffende und Intellektuelle wählten Los Angeles als Zufluchtsort vor den Nationalsozialisten. Dazu gehörten unter anderem Bertolt Brecht, Marlene Dietrich, Lion Feuchtwanger, Otto Klemperer, Fritz Lang, Ernst Lubitsch, Heinrich Mann, Thomas Mann, Luise Rainer und Billy Wilder. Aber auch Künstler aus anderen Ländern fanden hier ein neues zu Hause: Luis Buñuel, Jean Renoir, Igor Strawinsky, Arturo Toscanini und viele andere. Zahlreiche große Werke der Dichter, Dirigenten, Regisseure und Maler entstanden im Exil; die Emigranten machten das Los Angeles der 1940er Jahre zu einem lebendigen Zentrum der europäischen Kultur.
Aber auch mit rassistischer Gewalt hatte die Stadt weiterhin zu kämpfen. 1943 kam es zu einer Serie von Unruhen, die als Zoot Suit Riots in die Geschichte eingingen. Sie entflammten zwischen den in der Stadt stationierten Soldaten und mexikanisch-amerikanischen Jugendbanden, angeführt von sogenannten Pachucos, die wegen der Zoot Suits, die sie trugen, bekannt waren.
Bereits in den 1920er Jahren hatte sich trotz eines leistungsfähigen Straßenbahnnetzes das Automobil zum bevorzugten Verkehrsmittel der Angelenos entwickelt. So gab es in diesem Jahrzehnt in Los Angeles mehr Autos relativ zur Einwohnerzahl als in jeder anderen amerikanischen Großstadt. Am 1. Januar 1940 wurde der Arroyo Seco Parkway, die erste Stadtautobahn, zwischen Pasadena und dem nördlichen Stadtzentrum eröffnet. Damit war der Kurs für die weitere Entwicklung geprägt. Nach dem Krieg kauften Unternehmen wie General Motors, Greyhound Lines und die Firestone Tire & Rubber Company das Straßenbahnnetz der Los Angeles Railway auf und demontierten es anschließend – dieser Vorgang ging als der große amerikanische Straßenbahnskandal in die Geschichte ein. An dessen Stelle entstand ein weitverzweigtes Autobahnnetz. Nach der Prämisse der 1950er Jahre sollte kein Bürger mehr als sechs Kilometer von einer Autobahnauffahrt leben. 1960 wurde das erste Bürohochhaus in die ehemals niedrige Silhouette der Stadt gebaut, deren höchstes Bauwerk bis dahin das Rathaus (City Hall) von 1928 war.
Im August 1965 kam es zu schweren Rassenunruhen in Los Angeles’ südlichem Stadtteil Watts. Die als Watts-Aufruhr bezeichneten Ausschreitungen forderten innerhalb von sechs Tagen 32 Todesopfer und 874 Verletzte. Der Sachschaden betrug 45 Millionen US-Dollar.
Der stark zunehmende Autoverkehr führte ab Ende der 1970er Jahre zu ersten Problemen. Smog, Dezentralisierung und eine stark steigende Kriminalität prägten das Bild der Stadt. Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitet LA jedoch wieder am Bau eines Stadtbahnnetzes, nachdem der Öffentliche Nahverkehr der Millionenmetropole fast drei Jahrzehnte lang mit Bussen auskommen musste. Der finanzielle und bürokratische Aufwand zum Bau der Metro ist jedoch ungleich größer als beim Bau des ursprünglichen Netzes, da nicht nur die Stadt heute sehr viel dichter bebaut ist, sondern beim Bau der unterirdischen Strecken auch Rücksicht auf Erdbeben genommen werden muss.
Die Unruhen in Los Angeles vom 29. April bis 2. Mai 1992 stellten eine der größten Rassenunruhen in der Geschichte der USA dar. Auslöser war der Freispruch von vier Polizisten weißer Hautfarbe, die der Misshandlung des Afroamerikaners Rodney King angeklagt waren. Bei den Unruhen starben 53 Menschen, 2.383 wurden verletzt, der Sachschaden belief sich auf 800 Millionen US-Dollar.[38]
Mit dem Ende des Kalten Krieges 1990 war ein wichtiger Wirtschaftszweig der Stadt, die Luft- und Raumfahrtindustrie, stark betroffen. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 und der Neuausrichtung der Verteidigungsstrategie zur Bekämpfung des Terrorismus besitzt dieser Industriezweig wieder eine große wirtschaftliche und auch strategische Bedeutung für die USA. Anfang des 21. Jahrhunderts ist der Status der Stadt als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region unumstritten. Probleme, mit denen die Stadt zu kämpfen hat, sind die Arbeitslosigkeit, der enorme Verkehr, Umweltbelastungen und Bandenkriminalität.
Ethnizitäten
In Los Angeles leben Menschen aus insgesamt 140 Ländern, die 224 verschiedene Sprachen sprechen. Die Volkszählung von 2020 ergab rund 3,9 Millionen Einwohner. Die größte Bevölkerungsgruppe stellten die 1,8 Millionen Latinos mit einem Anteil von 48,5 % an der Gesamtbevölkerung der Stadt, 28,6 % der Einwohner gehörten der (nicht hispanischen) weißen Bevölkerungsgruppe an. Eine ebenfalls stark zunehmende Bevölkerungsgruppe bilden die Asiaten, überwiegend Chinesen, Japaner, Koreaner, Vietnamesen, Thais und Filipinos. Zusammen mit den aus Iran stammenden, häufig jüdischen, Einwohnern (mehr als eine halbe Million[39][40]) hatten sie einen Anteil von 11,6 % an der Gesamtbevölkerung der Stadt. Die Afroamerikaner hatten einen Anteil von 8,9 %, die Ureinwohner bildeten mit 0,7 % bzw. 28.215 Personen die kleinste Bevölkerungsgruppe.[41] In 60 % der Haushalte wird eine andere Sprache als Englisch gesprochen, hauptsächlich Spanisch. Aufgrund eines englischsprachigen Lebensumfelds, wie in der Schule oder in den Medien, spricht und versteht ein Großteil der in den USA geborenen Latinos jedoch gutes Englisch.[4][42][43]
Obgleich sich in der Stadt und im Los Angeles County generell die Kulturen stark mischen, gibt es wie in allen internationalen Städten und Metropolregionen mit multikultureller Bevölkerung eine gewisse Aufteilung der Wohngegenden nach ethnischer oder kultureller Herkunft. Fast immer gehen solche „Aufteilungen“ fließend ineinander über und verschmelzen miteinander.
Stadtgebiete mit einem sehr hohen Anteil an Latinos sind klassischerweise East Los Angeles und Montebello, in welchen sich seit den 1970er Jahren, und teilweise auch schon zu Anfang des Jahrhunderts, immer mehr Menschen aus Lateinamerika, speziell Mexiko, aber auch El Salvador oder Honduras niedergelassen haben. Zudem ist South Los Angeles, auch South Central genannt, ein Bezirk mit sehr großer hispanischer Bevölkerung, deren Anteil in manchen östlich gelegenen Vierteln nicht selten bei über 90 % liegt. Viertel und Städte wie Huntington Park, South Gate, Lynnwood, Bell (Kalifornien), Bell Gardens sowie Lennox, Hawthorne und Westlake sind ebenfalls sehr stark hispanisch geprägt. Im westlichen South Los Angeles leben viele Afroamerikaner. Ebenso sind Stadtgebiete beziehungsweise Städte wie Inglewood, Crenshaw, Leimert Park, Westmont und Compton mehrheitlich von Schwarzen bewohnt. Asiaten, hauptsächlich Ost- und Südostasiaten wie Chinesen, Taiwaner und Vietnamesen chinesischer Abstammung leben zum Großteil in Monterey Park und in der Gegend um Alhambra im westlichen San Gabriel Valley. Darüber hinaus gibt es signifikante Bevölkerungsanteile von Asiaten in den Städten des L.A. County wie Torrance, Carson, Gardena sowie Koreatown und Chinatown. Die Mehrheit der weißen Bevölkerung lebt entlang der Pazifischen Küste von Rancho Palos Verdes über Redondo Beach, Manhattan Beach, El Segundo, Marina del Rey bis einschließlich Santa Monica sowie zwischen Lakewood und dem östlichen Long Beach. Des Weiteren lebt eine größere weiße Bevölkerung im Bereich zwischen Santa Monica und Hollywood. Die Gebiete dazwischen umfassen West Los Angeles, Culver City, Beverly Hills, West Hollywood und Hancock Park. Die auf und am Rand der Santa Monica Mountains gelegenen Viertel wie Pacific Palisades, Brentwood, Westwood, Bel Air, Hollywood Hills, Loz Feliz und Silver Lake haben ebenfalls zum Großteil weiße Einwohner.[44]
Religionen
Los Angeles ist die Heimat von Anhängern vieler Religionen. Unter den mehr als 100 christlichen Glaubensrichtungen ist die römisch-katholische Kirche aufgrund der hohen Zahl an Hispanics dominierend. Weitere wichtige christliche Konfessionen sind die Adventisten, Baptisten, Lutheraner, Methodisten, Orthodoxen und Zeugen Jehovas. Kleinere religiöse Gruppen sind Anhänger der Bahai-Religion, des Buddhismus, Hinduismus, Islam, der jüdischen Religion, des Mormonentums, Sikhismus, Sufismus und des Zoroastrismus.
Die römisch-katholische Kirche der Region ist im Erzbistum Los Angeles organisiert. Es wurde am 1. Juni 1922 als Bistum Los Angeles–San Diego errichtet und am 11. Juli 1936 zum Erzbistum erhoben. Mit 4,2 Millionen Gläubigen (2004) gilt es als das größte Bistum in den Vereinigten Staaten.[45] Es ist einer der typischen Kardinalssitze der Katholischen Kirche, dessen Erzbischof zur Erledigung seiner Hirtenpflichten sechs Weihbischöfe zur Verfügung stehen. Die Kirchenprovinz umfasst heute die Bistümer Fresno, Monterey, Orange, San Bernardino und San Diego. Erzbischof von Los Angeles ist seit 2011 José Horacio Gómez. Die 2002 nach Plänen des spanischen Architekten Rafael Moneo fertiggestellte Kathedrale Unserer Lieben Frau von den Engeln (Cathedral of Our Lady of the Angels) ist die Bischofskirche des Erzbistums.
In der Stadt steht mit dem 1956 errichteten „Los Angeles California Temple“ das (nach dem Salt Lake Temple) zweitgrößte Heiligtum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen). Der Tempel ist 112 Meter lang, 82 Meter breit und besitzt eine Höhe von 78 Metern. Auf der Spitze des Tempelturmes ist eine Statue des Engels und Propheten Moroni angebracht.[46]
Los Angeles verfügt mit 490.000 Personen (2001) über die (nach New York und Miami) drittgrößte jüdische Gemeinde in den Vereinigten Staaten.[47] Viele Synagogen befinden sich in der Stadt, die meisten im San Fernando Valley und in West Los Angeles.
Aufgrund der vielen Einwanderer aus Asien verzeichnete die buddhistische Gemeinde in den letzten Jahren einen starken Zuwachs. Los Angeles hat gegenwärtig die größte buddhistische Bevölkerung in den Vereinigten Staaten und beherbergt eine große Vielzahl an Schulen und Systemen des Buddhismus. Es gibt mehr als 300 buddhistische Tempel über die Stadt verteilt.
In Los Angeles praktizierten seit Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Hindu-Swamis und Gurus. Die Self-Realization Fellowship (Gemeinschaft der Selbst-Verwirklichung) hat ihren Sitz in Hollywood und besitzt einen privaten Park in Pacific Palisades. Die gemeinnützige religiöse Gesellschaft wurde 1920 in Los Angeles von Paramahansa Yogananda als „Kirche aller Religionen“ gegründet. Hier errichtete auch der Gründer der Hare-Krishna-Bewegung (ISKCON), Bhaktivedanta Swami, deren weltweites Hauptzentrum ab 1968. ISKCONs Krishna-Tempel in der Watseka-Avenue ist täglich geöffnet und wird von vielen Hindus indischer Abstammung unterstützt. Am Wagenfest Ratha-yatra am Venice Beach nehmen in jedem Juli mehrere zehntausend Menschen teil.
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsexplosion im 20. Jahrhundert – 1900 hatte die Stadt erst 102.000 Einwohner – traf Los Angeles gänzlich unvorbereitet. Neue Gebäude wie Einfamilienhäuser, Handelsgebäude oder Einkaufszentren wurden meist als Flachbauten errichtet, wodurch sich die Stadt enorm in der Fläche ausdehnte. Die Einwohnerzahl nimmt auch heute noch kontinuierlich zu. Eine bedeutende Rolle spielt dabei auch die Zuwanderung aus Lateinamerika, insbesondere aus Mexiko, sowie auch aus Asien. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung von Los Angeles wurde außerhalb der USA geboren.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt nach dem jeweiligen Gebietsstand. Für die Jahre 1800 bis 2010 sind die Volkszählungsergebnisse angegeben. Für den 1. Juli 2013 liegt die Schätzung des United States Census Bureau bei 3.884.307 Einwohnern. Dies entspricht einem sehr hohen Wachstum verglichen mit dem Zeitraum 1990 bis 2010[4]
Jahr/Datum | Einwohner |
---|---|
1781 | 44 |
1790 | 139 |
1800 | 315 |
1810 | 354 |
1820 | 650 |
1830 | 770 |
1836 | 2.228 |
1. Juni 1850 | 1.610 |
1. Juni 1860 | 4.399 |
1. Juni 1870 | 5.728 |
1. Juni 1880 | 11.183 |
1. Juni 1890 | 50.395 |
Datum | Einwohner |
---|---|
1. Juni 1900 | 102.479 |
15. April 1910 | 319.198 |
1. Januar 1920 | 576.673 |
1. April 1930 | 1.238.048 |
1. April 1940 | 1.504.277 |
1. April 1950 | 1.970.358 |
1. April 1960 | 2.479.015 |
1. April 1970 | 2.816.061 |
1. April 1980 | 2.966.850 |
1. April 1990 | 3.485.557 |
1. April 2000 | 3.694.820 |
1. April 2010 | 3.792.621 |
1. April 2020 | 3.898.747 |
Kriminalität
Probleme bereitet die hohe Kriminalität, darunter besonders die Bandenkriminalität. Los Angeles zählt zu den Städten mit der höchsten Zahl an Straßenbanden. Nach einer Schätzung des Los Angeles Police Departments (LAPD) sind in der Stadt mehr als 400 Gangs mit mindestens 39.000 Mitgliedern aktiv. Ihnen stehen 350 Sonderbeamte der Polizei gegenüber, die auf Bandenkriminalität spezialisiert sind.
Einige Gegenden gelten wegen der Straßenbanden besonders in der Nacht als sehr gefährlich. Dazu zählen vor allem viele Stadtteile im Bezirk South Los Angeles sowie die Vororte Compton und Lynwood. Die Mordrate ist in Compton etwa sechsmal höher als im US-weiten Landesdurchschnitt.[48]
Insgesamt wurden 2006 in Los Angeles 132.034 Straftaten registriert (2005 = 142.506 und 2004 = 163.626). Die Gesamt-Kriminalitätsrate sank zum Vergleichszeitraum 2005 um 7,3 Prozent, gegenüber 2004 um 19,3 Prozent. In den einzelnen Sparten verlief die Entwicklung 2006 folgendermaßen (in Klammern Rückgang gegenüber 2005): 481 Morde (−1,8 Prozent), 903 Vergewaltigungen (−7,2 Prozent), 14.235 Raubüberfälle (+5,5 Prozent), 14.118 schwere Körperverletzungen (−9,1 Prozent), 20.020 Einbruchdiebstähle in Privatwohnungen und -gebäuden (−8,2 Prozent), 29.911 Diebstähle aus Kraftfahrzeugen (−8,8 Prozent), 27.779 Diebstähle persönlicher Sachen/andere Diebstähle (−9,3 Prozent) und 24.587 Autodiebstähle (−8,1 Prozent).[49]