Lutz-Röhrich-Preis
Preis für junge Volkskundler und Literaturwissenschaftler (1994-) / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Der Lutz-Röhrich-Preis der Märchen-Stiftung Walter Kahn wird seit 1994 jährlich für volkskundlich historisch-vergleichende Erzählforschung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vergeben.[1] Seit 2000 ist ihm ein Gesonderter Förderpreis beigeordnet (bis 2015 „Anerkennungspreis“),[2] der zusätzlich vergeben werden kann, wenn „mehrere herausragende Einsendungen zum Lutz-Röhrich-Preis vorliegen“.[2] Ausgezeichnet werden soll die jeweils „beste studienabschließende Arbeit“.[1][3] Der Lutz-Röhrich-Preis ist derzeit mit 2500 Euro dotiert, der Gesonderte Förderpreis mit 1500 Euro.[3]
Die Kandidaten werden durch Eigenbewerbungen und durch Vorschläge von Hochschullehrenden ermittelt. Die eingereichten Arbeiten dürfen noch nicht ausgezeichnet worden sein und werden von einer fachkundigen Jury beurteilt. Den Juroren ist es überlassen, den Preis nicht zu verleihen.[1] Er wird aus dem Fonds der Märchen-Stiftung Walter Kahn finanziert.
Der Preis ist nach dem Volkskundler und Erzählforscher Lutz Röhrich (1922–2006) benannt. Er war 1991 Preisträger des ebenfalls von der Märchen-Stiftung verliehenen Europäischen Märchenpreises, von 1992 bis zu seinem Tode Kuratoriumsmitglied der Stiftung und ein Freund von Walter Kahn, dem er einen Preis vorschlug, „der nun wirklich jungen Wissenschaftlern zugute kommt“.[1] Walter Kahn ging darauf ein und benannte den Preis nach dem Ideengeber, „auch als nachträgliche Ehrung zu [Lutz Röhrichs] 70. Geburtstag“.[1] Entsprechend „berücksichtigt [der Preis] insbesondere Forschungsansätze im Sinne [von Lutz Röhrich] (interdisziplinäre historisch-vergleichende Erzählforschung) unter Einbezug von beurteilbaren Forschungsansätzen verwandter Fächer.“[3]
Überreicht wird der Preis seit 2000[4] im September während der Märchentage im unterfränkischen Volkach im Rahmen eines Festaktes im Schelfenhaus.[3] Vorher fanden die Verleihungen in Rheine (1994), Gelsenkirchen (1998) und Kassel (1999) statt,[4] nämlich bei den Kongressen der Europäischen Märchengesellschaft und im „Märchenmuseum an der Schönen Aussicht“.[5]