Nikolai Fjodorowitsch Fjodorow
russischer Philosoph / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Nikolai Fjodorowitsch Fjodorow (* 26. Maijul. / 7. Juni 1829greg. in Kljutschi im Gouvernement Tambow; † 15. Dezemberjul. / 28. Dezember 1903greg. in Moskau) war ein russischer Philosoph.
Fjodorow war uneheliches Kind der russischen Adeligen Elizaveta Ivanova und des Fürsten Pavel Gagarin. Aufgewachsen in Okna bei der Familie Gagarin, besuchte er von 1836 bis 1842 die Schule in Eack und anschließend bis 1849 das Gymnasium in Tambow. 1849 bis 1852 studierte er Verwaltungswissenschaft an der Richelieu-Hochschule in Odessa. Dort entwarf er bereits die Grundideen seiner „unsystematischen Philosophie“. Nach der Hochschule, die er ohne Abschluss verließ, arbeitete Fjodorow an mehreren Provinzschulen als Geschichtslehrer. 1868 zog er nach Moskau, wo er Privatunterricht gab und 1869 eine Anstellung als Hilfsbibliothekar in der Tschertkow-Bibliothek fand. 1874–1899 arbeitete er als Bibliothekar im Rumjanzew-Museum, wo er als erster einen systematischen Buchkatalog erstellte. Während seiner letzten Lebensjahre war er Bibliothekar im Lesesaal des Moskauer Archivs des Außenministeriums.
Fjodorows Philosophie, die unter anderem auch im Werk von Boris Pasternak zu spüren ist, verbindet christliche und philosophische Konzepte, unter anderem auch die Idee der Auferstehung des Körpers oder die Vorstellung eines Weltbewusstseins (Noosphäre).