Olympische Sommerspiele 1932/Leichtathletik
Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1932 / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Bei den X. Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles fanden 29 Wettkämpfe in der Leichtathletik statt.
Olympische Spiele 1932 (Medaillenspiegel Leichtathletik) | |||||
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Platz | Mannschaft | Gesamt | |||
1 | Vereinigte Staaten 48 USA | 16 | 13 | 6 | 35 |
2 | Finnland Finnland | 3 | 4 | 4 | 11 |
3 | Vereinigtes Konigreich Großbritannien | 2 | 4 | 2 | 8 |
4 | Polen Polen | 2 | – | 1 | 3 |
5 | Irland 1922 Irischer Freistaat | 2 | – | – | 2 |
6 | Kanada 1921 Kanada | 1 | 3 | 5 | 9 |
7 | Japan Japan | 1 | 1 | 2 | 4 |
8 | Italien 1861 Königreich Italien | 1 | – | 2 | 3 |
9 | Argentinien Argentinien | 1 | – | – | 1 |
10 | Deutsches Reich Deutsches Reich | – | 2 | 3 | 5 |
11 | Lettland Lettland | – | 1 | – | 1 |
Schweden Schweden | – | 1 | – | 1 | |
13 | Frankreich Frankreich | – | – | 1 | 1 |
Philippinen 1919 Philippinen | – | – | 1 | 1 | |
Sudafrika 1928 Südafrikanische Union | – | – | 1 | 1 | |
Tschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei | – | – | 1 | 1 |
Leichtathletik bei den Olympischen Spielen 1932 | |
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Information | |
Austragungsort | Memorial Coliseum |
Wettkampfstätte | Vereinigte Staaten 48 Los Angeles |
Datum | 31. Juli bis 7. August 1932 |
Entscheidungen | 29 (23 , 6 ) |
← Amsterdam 1928 |
Im Wettbewerbsangebot für die Männer wurde das Gehen (Sport) wieder aufgenommen. Die Streckenlänge betrug jetzt erstmals fünfzig Kilometer. Damit fehlte im olympischen Männerprogramm gegenüber heute nur noch die Disziplin 20-km-Gehen. Bei den Frauen wurde die einzige Mittelstrecke, der 800-Meter-Lauf, gestrichen, weil die Strecke angeblich zu lang und nicht geeignet für Frauen sei. Neu ins Programm kamen der 80-Meter-Hürdenlauf sowie der Speerwurf. Damit gab es mit den 100 Metern, den 80 Meter Hürden und der 4-mal-100-Meter-Staffel drei Laufdisziplinen, mit dem Hochsprung einen Sprungwettbewerb und dem Diskus- sowie Speerwurf zwei Wurfdisziplinen. Mit jetzt sechs Konkurrenzen war das Frauenangebot damit weiterhin sehr reduziert gegenüber dem der Männer. Es wuchs dann in den kommenden Jahrzehnten langsam und sukzessive an, bis es abgesehen von kleinen Unterschieden dasselbe wurde wie bei den Männern.
Das 1921 erbaute und 1923 eröffnete Memorial Coliseum diente und dient vor allem der Austragung von American-Football-Spielen. Es fasst mehr als 90.000 Zuschauer und besitzt eine 400-Meter-Rundbahn, die den Leichtathleten optimale Bedingungen bietet. 1932 handelte es sich um eine Aschenbahn, die später unter anderem für die Olympischen Spiele 1984 durch eine Kunststoffbahn ersetzt wurde. Sämtliche Anlagen für die Leichtathletik boten den Sportlern optimale Voraussetzungen, die bei diesen Spielen auch zu einer regelrechten Leistungsexplosion führten.
Diese Spiele gingen in der Leichtathletik als Spiele der Rekorde ein. In dreizehn Disziplinen gab es insgesamt 22 egalisierte oder neue Weltrekorde. In neunzehn Disziplinen wurden weitere 35 olympische Rekorde aufgestellt. In nur drei Wettbewerben blieben die bisherigen olympischen Rekorde bestehen.
Hier eine Übersicht zu den einzelnen Rekorden.
- Weltrekorde:
- 100-Meter-Lauf, Männer: 10,3 s (egalisiert) – Eddie Tolan (USA), Finale
- 100-Meter-Lauf, Männer: 10,3 s (egalisiert) – Ralph Metcalfe (USA), Finale
- 400-Meter-Lauf, Männer: 46,2 s – Bill Carr (USA), Finale
- 800-Meter-Lauf, Männer: 1:49,7 min – Tommy Hampson (Großbritannien), Finale
- 110-Meter-Hürdenlauf, Männer: 14,4 s (egalisiert) – George Saling (USA), Halbfinale
- 400-Meter-Hürdenlauf, Männer: 51,9 s – Glenn Hardin (USA), Finale. Der irische Olympiasieger Bob Tisdall war zwar 51,7 s gelaufen, hatte jedoch eine Hürde gerissen, womit seine Zeit nach den damaligen Regeln nicht als Rekord anerkannt werden konnte.
- 4-mal-100-Meter-Staffel, Männer: 40,6 s (egalisiert) – USA (Bob Kiesel, Emmett Toppino, Hector Dyer, Frank Wykoff), Finale
- 4-mal-100-Meter-Staffel, Männer: 40,0 s – USA (Bob Kiesel, Emmett Toppino, Hector Dyer, Frank Wykoff), Finale
- 4-mal-400-Meter-Staffel, Männer: 3:11,8 min – USA (Ivan Fuqua, Edgar Ablowich, Karl Warner, Walter Klinger), Vorlauf
- 4-mal-400-Meter-Staffel, Männer: 3:08,2 min – USA (Ivan Fuqua, Edgar Ablowich, Karl Warner, Bill Carr), Finale
- Dreisprung, Männer: 15,72 m – Chūhei Nambu (Japan), Finale
- Zehnkampf, Männer: 8462,235 P (1912er Wertung) / 6736 P (nach heutiger Wertung von 1985) – James Bausch (USA)
- 100-Meter-Lauf, Frauen: 11,9 s (egalisiert) – Stanisława Walasiewicz (Polen), Vorlauf
- 100-Meter-Lauf, Frauen: 11,9 s (egalisiert) – Stanisława Walasiewicz (Polen), Halbfinale
- 100-Meter-Lauf, Frauen: 11,9 s (egalisiert) – Stanisława Walasiewicz (Polen), Finale
- 100-Meter-Lauf, Frauen: 11,9 s (egalisiert) – Hilda Strike (Kanada), Finale
- 80-Meter-Hürdenlauf, Frauen: 11,7 s – Mildred Didrikson (USA), Finale
- 80-Meter-Hürdenlauf, Frauen: 11,7 s – Evelyne Hall (USA), Finale
- 4-mal-100-Meter-Staffel, Frauen: 47,0 s – USA (Mary Carew, Evelyn Furtsch, Annette Rogers, Wilhelmina von Bremen), Finale
- 4-mal-100-Meter-Staffel, Frauen: 47,0 s – Kanada (Mildred Fizzell, Lillian Palmer, Mary Frizzell, Hilda Strike), Finale
- Hochsprung, Frauen: 1,65 m – Jean Shiley (USA), Finale
- Hochsprung, Frauen: 1,65 m – Mildred Didrikson (USA), Finale
- Olympische Rekorde:
- 100-Meter-Lauf, Männer: 10,6 s (egalisiert) – Arthur Jonath (Deutsches Reich), Vorlauf
- 100-Meter-Lauf, Männer: 10,4 s – Eddie Tolan (USA), Viertelfinale
- 100-Meter-Lauf, Männer: 10,3 s – Eddie Tolan (USA), Finale
- 100-Meter-Lauf, Männer: 10,3 s – Ralph Metcalfe (USA), Finale
- 200-Meter-Lauf, Männer: 21,5 s – Ralph Metcalfe (USA), Viertelfinale
- 200-Meter-Lauf, Männer: 21,5 s (egalisiert) – Eddie Tolan (USA), Viertelfinale
- 200-Meter-Lauf, Männer: 21,4 s – Carlos Bianchi (Argentinien), Viertelfinale
- 200-Meter-Lauf, Männer: 21,4 s – Arthur Jonath (Deutsches Reich), Viertelfinale
- 200-Meter-Lauf, Männer: 21,2 s – Eddie Tolan (USA), Finale
- 400-Meter-Lauf, Männer: 47,2 s – Bill Carr (USA), Halbfinale
- 1500-Meter-Lauf, Männer: 3:51,2 min – Luigi Beccali (Italien), Finale
- 5000-Meter-Lauf, Männer: 14:30,0 min – Lauri Lehtinen (Finnland), Finale
- 5000-Meter-Lauf, Männer: 14:30,0 min – Ralph Hill (USA), Finale
- 10.000-Meter-Lauf, Männer: 30:11,4 min – Janusz Kusociński (Polen)
- Marathonlauf, Männer: 2:31:36 h – Juan Carlos Zabala (Argentinien)
- 110-Meter-Hürdenlauf, Männer: 14,5 s – Jack Keller (USA), Halbfinale
- 400-Meter-Hürdenlauf, Männer: 52,8 s – Glenn Hardin (USA), Halbfinale
- 400-Meter-Hürdenlauf, Männer: 52,8 s (egalisiert) – Bob Tisdall (Irischer Freistaat), Halbfinale
- 3000-Meter-Hindernislauf, Männer: 9:18,8 min – Tom Evenson (Großbritannien), Vorlauf
- 3000-Meter-Hindernislauf, Männer: 9:14,6 min – Volmari Iso-Hollo (Finnland), Vorlauf
- 50-km-Gehen, Männer: 4:50:10 h – Tommy Green (Großbritannien)
- Stabhochsprung, Männer: 4,315 m – Bill Miller (USA), Finale
- Kugelstoßen, Männer: 16,005 m – Leo Sexton (USA), Finale
- Diskuswurf, Männer: 48,23 m – Henri LaBorde (USA), Qualifikation
- Diskuswurf, Männer: 48,86 m – John Anderson (USA), Qualifikation
- Diskuswurf, Männer: 49,39 m – John Anderson (USA), Qualifikation
- Diskuswurf, Männer: 49,49 m – John Anderson (USA), Finale
- Speerwurf, Männer: 68,18 m – Gottfried Weimann (Deutsches Reich), Qualifikation
- Speerwurf, Männer: 71,25 m – Matti Järvinen (Finnland), Qualifikation
- Speerwurf, Männer: 72,71 m – Matti Järvinen (Finnland), Qualifikation
- 100-Meter-Lauf, Frauen: 12,2 s (egalisiert) – Marie Dollinger (Deutsches Reich), Vorlauf
- 80-Meter-Hürdenlauf, Frauen: 11,8 s – Mildred Didrikson (USA), Vorlauf
- Diskuswurf, Frauen: 40,12 m – Ruth Osburn (USA), Finale
- Diskuswurf, Frauen: 40,58 m – Lillian Copeland (USA), Finale
- Speerwurf, Frauen: 43,69 m – Mildred Didrikson (USA), Finale
Die alles überragende Nation war das Gastgeberland USA mit alleine sechzehn Goldmedaillen. Der Abstand zu Finnland, das bei den beiden vorangegangenen Spielen nahe hatte heranrücken können, war jetzt riesig, drei Olympiasiege errangen die Finnen. Mit Großbritannien, Polen und Irland gab es noch drei Nationen mit jeweils zwei Goldmedaillen.
Bei den Sportlern kristallisierten wie schon vor vier Jahren hier in Los Angeles nicht die alles überragenden Athleten heraus, wie es sie bei früheren Spielen – beispielsweise mit dem Finnen Paavo Nurmi – schon einmal gegeben hatte. In vielen Disziplinen wurden für die damaligen Verhältnisse überragende Leistungen erbracht und die Medaillen verteilten sich unter den einzelnen Athleten.
- Die erfolgreichsten Männer waren:
- Eddie Tolan, USA – 2-mal Gold: 100 Meter, 200 Meter
- Bill Carr, USA – 2-mal Gold: 400 Meter, 4-mal-400-Meter-Staffel
- Chūhei Nambu, Japan – 1-mal Gold: Dreisprung / 1-mal Bronze: Weitsprung.
- Die erfolgreichsten Frauen waren:
- Mildred Didrikson, USA – 2-mal Gold: 80 Meter Hürden, Speerwurf / 1-mal Silber: Hochsprung
- Wilhelmina von Bremen, USA – 1-mal Gold: 4-mal-100-Meter-Staffel / 1-mal Bronze: 100 Meter.
Die erfolgreiche Kombination so unterschiedlicher Disziplinen wie Hürdenlauf, Speerwurf und Hochsprung würde es heute im Bereich der Weltklasse – außer im Mehrkampf – sicherlich nicht mehr geben. Aber Mildred Didrikson war so vielseitig, dass sie in den Anfangsjahren der Frauenleichtathletik Medaillen und Siege in ganz verschiedenen Disziplinen erreichen konnte. Sie kehrte nach diesen Spielen der Leichtathletik den Rücken und wurde nach ihrer Heirat unter dem Namen Mildred Zaharias eine sehr erfolgreiche Golfspielerin.
Außerdem gab es zwei Sportler, die bereits bei zuvor ausgetragenen Olympischen Spielen siegreich waren:
- Pat O’Callaghan, Irischer Freistaat – Hammerwurf: Wiederholung seines Erfolgs von 1928
- Frank Wykoff, USA – 4-mal-100-Meter-Staffel: Wiederholung seines Erfolgs von 1928