Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – Marathon (Frauen)
Marathon der Frauen bei den Olympischen Sommerspielen 2012 / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Der Marathonlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 5. August 2012 auf einem Kurs in der Innenstadt von London ausgetragen. 118 Athletinnen nahmen teil, von denen 107 das Ziel erreichten.
Sportart | Leichtathletik | ||||||||
Disziplin | Marathonlauf | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 118 Athletinnen aus 67 Ländern | ||||||||
Wettkampfort | Rundkurs durch London | ||||||||
Wettkampfphase | 5. August 2012 | ||||||||
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Olympiasiegerin wurde die Äthiopierin Tiki Gelana. Die Kenianerin Priscah Jeptoo gewann die Silbermedaille, Bronze errang die Russin Tatjana Petrowa.
Für Deutschland starteten Susanne Hahn und Irina Mikitenko. Hahn erreichte das Ziel auf Platz 32, Mikitenko auf Platz vierzehn.
Die Schweizerin Maja Neuenschwander belegte Rang 53, die Österreicherin Andrea Mayr Rang 54.
Athletinnen aus Liechtenstein nahmen nicht teil.
Olympiasiegerin | Constantina Diță-Tomescu (Rumänien Rumänien) | 2:26:44 h | Peking 2008 |
Weltmeisterin | Edna Kiplagat (Kenia Kenia) | 2:28:43 h | Daegu 2011 |
Europameisterin | Anna Incerti (Italien Italien) | 2:32:48 h | Barcelona 2010 |
Zentralamerika- und Karibik-Meisterin | Michelle Coira (Puerto Rico Puerto Rico) | 1:21:07 h – Halbmarathon | Mayagüez 2011 |
Südamerika-Meisterin | Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm | Buenos Aires 2011 | |
Asienmeisterin | Noriko Higuchi (Japan Japan) | 2:44:10 h | Pattaya 2011 |
Afrikameisterin | Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm | Porto-Novo 2012 | |
Ozeanienmeisterin | Sally Gibbs (Neuseeland Neuseeland) | 2:41:15 h | Gold Coast 2012 |
Bestehende Rekorde
Weltrekord | Paula Radcliffe (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) | 2:15:25 h | London, Großbritannien | 13. April 2003[1] |
Olympischer Rekord | Naoko Takahashi (Japan Japan) | 2:23:14 h | OS Sydney, Australien | 24. September 2000 |
Rekordverbesserungen
Im Rennen am 17. August wurde der bestehende olympische Rekord verbessert und außerdem gab es sieben Landesrekorde.
- Olympischer Rekord:
- 2:23:07 h – Tiki Gelana, Äthiopien
- Landesrekorde:
- 2:26:09 h – Helalia Johannes, Namibia
- 2:26:13 h – Marisa Barros, Portugal
- 2:28:54 h – Inés Melchor, Peru
- 2:30:13 h – Diane Nukuri, Burundi
- 2:33:33 h – Erika Abril, Kolumbien
- 2:39:07 h – Slađana Perunović, Montenegro
- 2:40:13 h – Amira Ben Amor, Tunesien
Anmerkung:
Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.
Start und Ziel des Marathonlaufes befanden sich auf der Straße The Mall in Sichtweite des Buckingham Palace. Zuerst ging es Richtung Nordosten bis zum Trafalgar Square, dann nach rechts bis zum Ufer der Themse. Dort ging es weiter rechts in Richtung Süden entlang der Uferstraße. Am Londoner Wahrzeichen Big Ben bog der Kurs wiederum nach rechts in Richtung Westen ab. Weiter ging es entlang des St. James’ Parks und an dessen Ende in einem Bogen nach Norden. So führte die Strecke am Victoria Memorial wieder auf die Straße The Mall.
Der Weg verlief nun bis zur Themse, dort diesmal nach links Richtung Norden, wo die Strecke in einen Rundkurs von ca. zwölf Kilometern mündete, der drei Mal zu absolvieren war. Der Weg folgte dem Nordufer der Themse bis zur Blackfriars Bridge und bog dann nach links in die Innenstadt ab. Die St Paul’s Cathedral wurde passiert, anschließend das Museum of London. Dann wandte sich der Weg nach Osten und folgte einer kurvenreichen Streckenführung. Es ging vorbei am Mansion House, an der Bank of England und am Leadenhall Market bis zum Tower of London. Hier wendete der Kurs in Richtung Themseufer. Es ging zurück bis zum Big Ben, entlang des St. James’ Parks zum Victoria Memorial und dann zum Start- und Zielpunkt. Nach zwei weiteren Runden endete das Rennen schließlich auf The Mall.
Insgesamt hatten die Athletinnen einen Höhenunterschied von ca. sechzehn Metern zu bewältigen. Start und Ziel lagen auf fünf Metern Höhe, die tiefste Stelle auf ca. 1,5 Metern am Themseufer. Der höchste Punkt von 17,7 Metern wurde bei der St Paul’s Cathedral erreicht.
Dieser Wettbewerb wurde von sechs Deopingfällen belastet:
- Die zunächst fünftplatzierte Ukrainerin Tetjana Hamera-Schmyrko wurde vom ukrainischen Leichtathletikverband vom 30. September 2015 bis zum 29. September 2019 wegen Verstoßes gegen die Antidopingregeln gesperrt, ihre vom 26. August 2011 bis zum 30. September 2015 erzielten Resultate wurden ihr aberkannt. Der Weltleichtathletikverband bestätigte diese Sanktionen im Jahr 2015.[2]
- Die zunächst auf Rang 58 platzierte Chinesin Wang Jiali erhielt wegen Manipulationen ihres Biologischen Passes zwischen Mai 2012 und Januar 2013 eine zweijährige Sperre, unter anderem hier in London erzieltes Resultat wurde ihr aberkannt. Für das Jahr 2017 wurde ihr ein zweites Mal Dopingmissbrauch nachgewiesen und sie erhielt eine Sperre für die Dauer von acht Jahren.[3]
- Die Türkin Bahar Doğan rangierte zunächst auf Platz 63. Beginnend mit dem 3. Juni 2011 wurden bei ihr Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass nachgewiesen. Ihre seitdem bis 2013 erzielten Resultate wurden annulliert und sie erhielt eine Startsperre vom 31. März 2015 bis 30. September 2017.[4]
- Die zunächst auf Platz 89 eingelaufene Türkin Ümmü Kiraz wurde für zwei Jahre und sechs Monate suspendiert, weil ihr der Einsatz einer verbotenen Substanz nachgewiesen wurde. Ihre zwischen 2011 und 2013 erzielten Resultate wurden gestrichen.[5]
- Die Kolumbianerin Yolanda Caballero hatte ihr Rennen vorzeitig beendet. Wegen Irregularitäten in ihrem Biologischen Pass wurden ihre zwischen 2011 und 2015 erzielten Resultate annulliert.[6]
- Die Russin Lilija Schobuchowa, die ihr Rennen vorzeitig beendet hatte, wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen vom russischen Leichtathletikverband für zwei Jahr gesperrt. Alle ihr vom 9. Oktober 2009 bis 2013 erzielten Resultate wurden ihr aberkannt.[7]
Da es für die Läuferinnen nicht wie in anderen Disziplinen möglich ist, in mehreren Marathonläufen einer Saison ihre Leistungsfähigkeit zu zeigen, ist es immer schwierig, für diesen Wettbewerb einen Favoritenkreis auszumachen. Mit sehr guten Aussichten gingen hier in erster Linie die Athletinnen aus Afrika an den Start, die bei den letzten Weltmeisterschaften die bis dahin sehr erfolgreichen Chinesinnen an der Spitze abgelöst hatten. Die kenianische Weltmeisterin Edna Kiplagat, Vizeweltmeisterin Priscah Jeptoo, ebenfalls aus Kenia, gehörten zu den Topläuferinnen. Aber auch die Äthiopierin Aselefech Mergia, WM-Dritte von 2009 und die Chinesin Zhu Xiaolin als jeweils WM-Fünfte von 2009 und 2011 sowie als Olympiavierte von 2008 sollten nicht zu unterschätzen sein.
Resultat
5. August 2012, 11.00 Uhr
Zwischenzeiten | |||
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Zwischenzeit- Marke |
Zwischenzeit | Führende | 5-km-Zeit |
5 km | 17:20 min | Shalane Flanagan mit großer Gruppe | 17:20 min |
10 km | 34:46 min | Valeria Straneo mit großer Gruppe | 17:26 min |
15 km | 52:10 min | Yoshimi Ozaki mit großer Gruppe | 17:24 min |
20 km | 1:09:26 h00 | Valeria Straneo mit großer Gruppe | 17:16 min |
25 km | 1:26:23 h00 | Keitany mit 6köpfiger Spitzengruppe 5 s vor größerer Verfolgergruppe | 16:57 min |
30 km | 1:42:44 h00 | Keitany mit 5köpfiger Spitzengruppe 9 s vor Flanagan und 11 s vor Augusto | 16:21 min |
35 km | 1:59:29 h00 | Petrowa, Gelana, Keitany, Jeptoo 4 s vor Kiplagat und 27 s vor Flanagan und Dibaba | 16:45 min |
40 km | 2:16:10 h00 | Gelana, Jeptoo, Keitany, Petrowa 1:12 min vor Zhu; 1:19 min vor Schmyrko und 1:31 min vor Augusto | 16:41 min |