Somatoforme Störung
psychische Erkrankung / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Liebe Wikiwand-AI, fassen wir uns kurz, indem wir einfach diese Schlüsselfragen beantworten:
Können Sie die wichtigsten Fakten und Statistiken dazu auflisten Psychosomatische Erkrankung?
Fass diesen Artikel für einen 10-Jährigen zusammen
Somatoforme Störungen sind körperliche Beschwerden, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen (im klassischen medizinischen Sinne des ICD-10). Kennzeichnend ist eine intensive Fixierung auf bestimmte körperliche (somatische) Symptome, die zu erheblichem Leid führen und die alltägliche Lebensführung beeinträchtigen (DSM-5).[1][2][3]
Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen, die Artikel zusammenzuführen oder besser voneinander abzugrenzen (→ Anleitung).
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
F45.0 | Somatisierungsstörung |
F45.1 | Undifferenzierte Somatisierungsstörung |
F45.2 | Hypochondrische Störung |
F45.3 | Somatoforme autonome Funktionsstörung |
F45.4 | Anhaltende somatoforme Schmerzstörung |
F45.8 | Sonstige somatoforme Störungen |
F45.9 | Somatoforme Störung, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Neben Allgemeinsymptomen (wie Müdigkeit und Erschöpfung) stehen dabei Schmerzsymptome an erster Stelle, gefolgt von Herz-Kreislauf-Beschwerden, Magen-Darm-Beschwerden, sexuellen und neurologischen Symptomen. Somatoforme Symptome treten bei circa 80 Prozent der Bevölkerung zumindest zeitweise auf, gehen in der Regel von selbst vorüber und werden kaum beachtet. Bei einigen Personen (die Angaben über die Häufigkeit schwanken zwischen 4 und 20 Prozent) können sich diese Beschwerden jedoch chronifizieren und eine zentrale Rolle im Leben einnehmen.
Somatoforme Störungen gehören zu den häufigsten Beschwerden bei Patienten von Allgemeinärzten und Allgemeinkrankenhäusern: Mindestens 20 Prozent aller, die einen Hausarzt aufsuchen, leiden daran. Aus stationären Abteilungen wird eine Häufigkeit von 10 bis zu 40 Prozent berichtet. Patienten mit somatoformen Störungen werden vom Hausarzt oft als schwierig wahrgenommen; die Betroffenen selbst wiederum sind oft von ihren Behandlern enttäuscht, was einerseits zum Ärztehopping führen kann, zum anderen auch mit dem Begriff „Syndrom der dicken Akte“ bezeichnet wurde. Häufig wird die Erkrankung erst spät erkannt und es vergehen oft Jahre, bis der Patient zum Psychotherapeuten überwiesen wird oder bereit ist, sich mit einer anderen als einer rein körperlichen Verursachung auseinanderzusetzen.[4][5]
Die Kosten für die Behandlung dieser Personengruppe sind immens und liegen höher als die durchschnittlichen Pro-Kopf-Behandlungsausgaben.[6]