Ranzion
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Der oder die Ranzion ist eine vom 15. bis 19. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für Lösegeld (Geldbetrag für den Loskauf aus der (Kriegs-)Gefangenschaft sowie für gekaperte Schiffe etc.). Auch wurde der Loskauf oder der Gefangenenaustausch selbst so bezeichnet. Das Freikaufen oder Austauschen von Gefangenen hieß „ranzionieren“. Ein „Ranzionierter“ war ein durch Loskauf, Austausch oder Flucht aus der Kriegsgefangenschaft freigekommener einzelner Soldat. Als „ranzioniert“ bezeichnete daher die Umgangssprache des 18. und 19. Jahrhunderts ganz allgemein jemanden, der sich aus einer üblen Lage befreit hatte. Der Loskauf von (christlichen) Gefangenen und Sklaven galt seit Laktanz († um 320) als Werk der Barmherzigkeit; diesem Zweck widmete sich vorrangig der Orden der Mercedarier (lateinisch Ordo Beatae Mariae de Mercede Redemptionis Captivorum).
Der Ursprung der Bezeichnung wird im altfranzösischen Wort rançon bzw. raençon gesehen, was sich aus dem Lateinischen redemptio („das Loskaufen“) herleitet.