Ross-Orogen
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Das Ross-Orogen war ein Falten- und Überschiebungsorogen am damaligen Ostrand Ostantarktikas. Die orogene Phase erstreckt sich etwa von 580 bis 480 Millionen Jahren (abgekürzt mya) und steht im Zusammenhang mit dem Zerfall des Superkontinents Rodinia und der Bildung Gondwanas, insbesondere Ostgondwanas. Es entstand eines der größten Gebirgszüge im späten Neoproterozoikum bis zum Phanerozoikum mit einer Länge von ca. 3.500 Kilometern. Infolge lang andauernden Erosionen mit Abtragungen bildeten sich oft flache, undeformierte Rumpfflächen bzw. Ebenen, auf denen sich mächtige Sedimentpakete ablagerten, die z. B. die Beacon Supergroup bildeten.
Man geht davon aus, dass die magmatische Geochemie, die Deformationsmuster und die Sedimentationsgeschichte das Ergebnis von Konvergenzen zwischen paläopazifischer ozeanischer und antarktischer kontinentaler Lithosphärenplatten sind. Beweise in den metamorphen Bereichen reflektieren 60 bis 100 Millionen Jahre anhaltende Kontinentalplattensubduktionen, die charakterisiert sind durch akkretionen und Verdickungen der kontinentalen Erdkruste, Inselbogenbildungen sowie seewärtigem Wachstum eines Plattenrand-Akkretionssystems.
Das Ross-Orogen bildet das Grundgebirge des heutigen Transantarktischen Gebirges, welches sich ab 65 mya entwickelte und große Gebiete des erodierten Ross-Orogens überdeckt.