Siedlung im ehemaligen Lainzer Tiergarten
aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Siedlungen im ehemaligen Lainzer Tiergarten sind in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jh. in Wien-nahen Randzonen des damals zu Niederösterreich gehörenden Lainzer Tiergartens, eines der Öffentlichkeit bis 1918 nicht zugänglichen Teils des Wienerwaldes, entstanden. Das Gebiet dieser Siedlungen wurde wie der Tiergarten 1938 in das Groß-Wien des Nationalsozialismus eingemeindet. Die südlich gelegenen Siedlungen wurden schon damals dem 13. Wiener Gemeindebezirk, Hietzing, zugeordnet, der Tiergarten selbst und die Eisenbahnerfarm erst 1956 (1938 gehörte sie zum 25., 1954 zum 23. Bezirk). Alle Siedlungen gehören wie der Großteil des Tiergartens zur Katastralgemeinde Auhof.
Wesentlicher Antrieb für die damalige Siedlerbewegung war die wirtschaftliche Situation Österreichs. Wohnungsnot, Versorgungskrisen und Arbeitslosigkeit in der Hyperinflation nach 1918 ließen viele Menschen, vor allem Arbeiter, eigene Gartenparzellen mit anfangs zumeist selbst erbauten Hütten anstreben. Da Staat und Stadt den Menschen keine Alternativen anbieten konnten, mussten illegal errichtete Siedlungen letztlich legalisiert werden. Von 1925 an ermöglichten Hartwährungspolitik und ein vorübergehender Konjunkturschub bürgerliche Siedlungsprojekte, die nicht mehr durch unmittelbaren Notstand angetrieben waren.