Saalkirche, spätgotischer Backsteinbau aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das Langhaus später um ein Westjoch erweitert, nordseitig Chorflankenturm mit oktogonalem Oberbau und Spitzhelm; mit Ausstattung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die einschiffige, nach Osten ausgerichtete Saalkirche umfasst einen nur wenig eingezogenen Chor mit zwei Jochen und Schluss in drei Achteckseiten sowie ein Langhaus mit vier Jochen, wobei das westlichste erst um 1900 angebaut wurde. Der Bau ist größtenteils unverputzt. Die spitzbogigen Fensteröffnungen, die im Zuge der Regotisierung vergrößert wurden, enthalten zweibahnige Maßwerkfenster. Da das ehemalige Südportal im dritten Langhausjoch von Osten vermauert ist, befindet sich heute der einzige Zugang zum Kircheninneren auf der Westseite.[2]
An den Chor ist südlich die Sakristei, nördlich der weitgehend ungegliederte Turm über quadratischemGrundriss angebaut. Während der einmal abgesetzte Turmunterbau aus der Entstehungszeit der Kirche stammt, wurde der achtseitige Oberbau erst um 1900 aufgesetzt. Letzterer enthält den Glockenstuhl und besitzt nach vier Seiten hin jeweils eine spitzbogige Schallöffnungen und ein Ziffernblatt der Turmuhr. Acht Dreiecksgiebel vermitteln den Übergang zu dem achtseitigen Spitzhelm.[2]
Innenraum
Der Innenraum wird von einem Netzgewölbe mit einfach gekehlten Rippen und runden Schlusssteinen überspannt. Das Gewölbe ruht auf halbrunden Diensten mit Achteckskapitellen, die den Wandpfeilern vorgelegt sind, und Schildbögen mit Rundstabprofil. Der spitze Chorbogen ist an den Kanten abgeschrägt und im Bogen beidseits mit einer Hohlkehle zwischen Fasen profiliert. In der Sakristei befindet sich ein barockes Gewölbe.[2]
Der Hochaltar, die beiden Seitenaltäre und die Kanzel sind einheitlich neugotisch und wurden etwa Mitte des 19. Jahrhunderts geschaffen. Die neugotischen Altäre enthalten spätgotische Heiligenfiguren aus der Zeit um 1500. Am Hochaltar befinden sich nahezu lebensgroße Figuren der Heiligen Nikolaus und Benno. Am südlichen Seitenaltar befindet sich eine 3/4-lebensgroße Figur der heiligen Magdalena und eine Statuette des heiligen Georg, am nördlichen Seitenaltar eine 3/4-lebensgroße Figur der heiligen Katharina. In der Kirche befinden sich außerdem einige Epitaphien der früheren Schlossherrn von Wurmsham.[2][3]
St. Ulrich besitzt für eine Landkirche ein mit sechs Glocken sehr stattliches Geläut. Die fünf neueren Glocken, Bronzeglocken aus der Gießerei Perner in Passau, ertönen im Westminster-Motiv. Eine sechste, gotische Glocke stammt wohl aus dem Jahr 1449. Sie besitzt die Umschrift † Ano · dni · m · cccc · xlviiii · iar · maria · hilf · p in gotischen Minuskeln.[2][5]