Verbotene Farben
Buch von Mishima Yukio / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Verbotene Farben (japanisch 禁色, Kinjiki) ist der vierte Roman des japanischen Schriftstellers Yukio Mishima. Er wurde in zwei Bänden 1951 respektive 1953 publiziert und erschien als internationale Vollbuchveröffentlichung am 30. September 1953.
Wie Mishimas vorherige Werke behandelt er düstere, damals tabuisierte Themen wie Frauenhass, Homosexualität, Pädophilie, Rache, Prostitution und Suizid und wurde in dem Zusammenhang vor allem für seine vielschichtigen Figuren und die psychologische Tiefe seiner bisweilen philosophischen Themen gelobt.[1] Mit über 600 Seiten ist er Mishimas längster Roman und auch die gekürzte Vollbuchveröffentlichung gehört mit 420 Seiten zu den umfänglicheren Werken seiner Bibliografie.
Inhaltlich geht es um Shunsuke, einen alternden, zynischen Mann und erfolgreichen Autor, der bedingt durch alte Erfahrungen misogyne Züge entwickelt hat. Im Urlaub lernt er Yuichi kennen, einen jungen, bildhübschen Mann, der mit einer wohlhabenden Frau verlobt ist. Yuichi gesteht Shunsuke, dass er die Hochzeit aus monetären Gründen benötigt, jedoch kein sexuelles Verlangen nach seiner Verlobten oder generell einer Frau verspürt. Darin wittert Shunsuke seine Chance, den naiven Schönling als Waffe gegen das weibliche Geschlecht zu nutzen. Er verspricht ihm Geld, wenn er im Gegenzug die Hochzeit durchführt und gleichzeitig möglichst viele Affären hat; gleichzeitig könne er sein geheimes Leben als Homosexueller in Tokios Unterwelt voll ausleben. Obgleich anfangs in voller Kontrolle über den naiven Jüngling, schöpft Yuichi durch die ihm zuteil werdende Aufmerksamkeit Mut, sich von Shunsuke zu lösen. Dieser ist Yuichis Charme inzwischen aber selbst erlegen und begeht Suizid.
Wie schon die vorausgehenden Romane Bekenntnisse einer Maske und Liebesdurst wurde das Buch ein großer Erfolg und katapultierte Mishima in seinen 20ern zum erfolgreichsten Autor Japans.[2][3][4]
Durch seine explizite Darstellung von Homosexualität und seiner bisweilen zynischen Gesellschaftskritik wurde er aber ebenso Subjekt großer Empörung unter japanischen Konservativen. Auch Mishima selbst wurde Opfer homophober Beleidigungen und Spekulationen, da er während der Schaffensphase des Romans in Tokio Schwulenbars besuchte.[5][6] Wie schon Bekenntnisse einer Maske besitzt Verbotene Farben in der Retrospektive viele Parallelen zum wahren Leben des Autors und wird gemeinhin als Semi-Autobiografie bezeichnet.