Wacker-Hoechst-Verfahren
Synthese von Acetaldehyd aus Ethylen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Das Wacker-Hoechst-Verfahren ist ein großtechnischer Prozess der chemischen Industrie, bei dem durch die Oxidation von Ethylen in Gegenwart von Palladium(II)-chlorid als Katalysator Acetaldehyd entsteht. Der Sauerstoff der entstehenden Aldehydfunktion stammt dabei aus dem als Lösungsmittel verwendeten Wasser; der im Verfahren verwendete Sauerstoff dient der Reoxidation des Katalysators.
Die installierte Produktionskapazität betrug 2009 etwa zwei Millionen Jahrestonnen. Acetaldehyd ist ein wichtiger Ausgangsstoff der chemischen Industrie und dient hauptsächlich der Herstellung von Essigsäure und Essigsäureanhydrid; weitere Folgeprodukte sind 1,3-Butadien, Acrolein oder Pentaerythrit.
Walter Hafner, Jürgen Smidt, Reinhard Jira und weitere Mitarbeiter der Wacker Chemie entwickelten gegen Ende der 1950er Jahre das Verfahren im Wacker-Forschungszentrum, dem Consortium für elektrochemische Industrie. Es nutzte als erstes Verfahren im industriellen Maßstab eine Palladiumverbindung als Katalysator.
Die Veröffentlichung des Verfahrens bewirkte eine rege Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der palladiumkatalysierten Olefinreaktionen im technischen und chemisch-präparativen Bereich und führte zu zahlreichen mechanistischen Studien der Reaktion. Neben den vielfältigen ausgearbeiteten Synthesewegen bei höheren Olefinen entwickelte Hoechst basierend auf dem Wacker-Hoechst-Verfahren ein technisches Verfahren, bei dem aus Propylen das Lösungsmittel Aceton gewonnen wird, welches wiederum Ausgangsstoff für viele Synthesen ist.