Walther Schieber
deutscher Chemiker und hoher Funktionär während der Zeit des Nationalsozialismus / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Walther Schieber oder auch Walter Schieber geschrieben (* 13. September 1896 in Beimerstetten bei Ulm; † 29. Juni 1960 in Würzburg) war ein deutscher Chemiker und Betriebsführer. In der Zeit des Nationalsozialismus amtierte er als Multifunktionär in leitender Funktion in verschiedenen Betrieben und Aufsichtsräten. Wesentliche Funktionen waren seine Tätigkeit als NSDAP-Gauwirtschaftsberater und als Chef des Rüstungslieferungsamtes im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion (ab Februar 1942), wo er auch Stellvertreter von Albert Speer war. Als nationalsozialistischer Wirtschaftsmanager setzte er sich für die Verknüpfung betrieblicher Großtechnologien mit naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und eine zentralistische Lenkung der chemischen und biologischen Industrieforschung ein. Er war maßgeblich an dem Aufbau von Industriefertigungen in den deutschen Konzentrationslagern beteiligt, geriet dabei aber auch in Gegensatz zu maßgeblichen Kreisen der SS. Gegen ihn wurde 1944 wegen Korruption ermittelt. Er verlor seine Positionen und wurde aus der NSDAP ausgeschlossen. Nach dem Krieg arbeitete er zeitweise für die Amerikaner und wurde 1948, ohne dass er eine Haftstrafe hätte verbüßen müssen, aus der Internierung entlassen.