William J. Rutter (* 28. August 1928 in Malad City, Idaho)[1] ist ein US-amerikanischer Biochemiker, Molekularbiologe und Biotechnologie-Unternehmer. Er hat sich um die Entwicklung der Abteilung für Biochemie an der University of California, San Francisco zu einem der Kristallisationspunkte des Biotechnologie-Clusters in Kalifornien verdient gemacht.
Leben
Rutter erwarb 1949 an der Harvard University einen Bachelor in Biochemie, 1950 an der University of Utah einen Master und 1952 an der University of Illinois einen Ph.D. mit einer Arbeit über Galaktosämie, ebenfalls in Biochemie. Seine Dissertationsarbeit hatte den Titel Some Aspects of Lactose Metabolism. Als Postdoktorand arbeitete er bei Henry Lardy an der University of Wisconsin–Madison und bei Hugo Theorell am Karolinska-Institut zur Aldolase.
1955 erhielt Rutter eine Professur für Chemie an der University of Illinois, 1963 für Biochemie und Genetik an der University of Washington. Rutter war ab 1969 Professor für Biochemie und Biophysik an der University of California, San Francisco (UCSF) und 1981 Mitgründer und Chairman der Chiron Corporation. 1982 legte er seine Professur nieder, um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Von 1983 bis 1989 leitete er in Nachfolge von Cho Hao Li das Hormone Research Institute der UCSF, danach blieb er dort als Forschungsgruppenleiter. 1994 verließ er ganz die Universität.
Chiron entwickelte den ersten rekombinanten Impfstoff gegen Hepatitis B, sequenzierte als erste das Genom des HI-Virus, entdeckte das Hepatitis-C-Virus und klonte und sequenzierte es. Chiron entwickelte außerdem quantitative Tests zur Bestimmung der Viruslast bei diesen Viren. 1995 erwarb Ciba-Geigy 49 % von Chiron, 2005 erwarb dessen Nachfolger Novartis Chiron ganz. Bis 2003 gehörte Rutter zum Aufsichtsrat von Chiron.
1999 gründete Rutter Synergenics, LLC, ein Konsortium zur Unterstützung mehrerer Start-up-Unternehmen in der Biotechnologie.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1962 Guggenheim Fellow[2]
- 1963 Ehrendoktorat der University of Illinois
- 1968 Pfizer Award in Enzyme Chemistry[3]
- 1976 Präsident der Society for Developmental Biology[4]
- 1984 Mitglied der National Academy of Sciences[5]
- 1987 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences[6]
- 1996 Heinz Award for Technology, the Economy and Employment[7]
- 1996 Ehrendoktorat der Eötvös-Loránd-Universität
- 1999 Gabbay Award[8]
- 2000 Bower Award for Business Leadership[9]
- 2003 Biotechnology Heritage Award[10][11]
Weblinks
- William J. Rutter bei der University of California, San Francisco (ucsf.edu)
- Management bei synergenics.net
- Biography und Curriculum Vitae bei billrutter.com
- Register of the William J. Rutter Papers (einschließlich biografischem Abriss) beim Online Archive of California (oac.cdlib.org)
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von William J. Rutter bei academictree.org
Einzelnachweise
Wikiwand in your browser!
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.