Worcester Castle
Burg im Vereinigten Königreich / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Worcester Castle war eine normannische Festung in Worcester in der englischen Grafschaft Worcestershire. Urse d'Abetot ließ sie auf Geheiß von Wilhelm dem Eroberer in den Jahren 1068 und 1069 anlegen. Die Motte lag auf der Südseite der angelsächsischen Siedlung, teilweise auf dem Gelände der Kathedrale. Königliche Burgen gehörten dem König persönlich und wurden in seinem Auftrag von einem ernannten Konstabler verwaltet. In Worcester wurde diese Aufgabe von der Familie Beauchamp erfüllt und dort vom Vater an den Sohn vererbt. So hatten sie stets Kontrolle über die Burg und in der Stadt eine beträchtliche Macht. Die Burg spielte in den Kriegen des 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts eine wichtige Rolle, z. B. in der Anarchie und im ersten Krieg der Barone.
1217 entschied sich die Regierung unter König Heinrich III. die Macht der Beauchamps zu brechen und die fortlaufende militärische Bedrohung, die die Burg darstellte, zu reduzieren, indem sie den größten Teil der Vorburg an die Kathedrale zurückgab. Ohne funktionierende Vorburg hatte die Burg keinen militärischen Wert mehr, spielte aber im zweiten Krieg der Barone in den 1260er-Jahren noch eine kleine Rolle. Anfang des 13. Jahrhunderts baute man ein Gefängnis in Worcester Castle und so blieb die Burg bis ins 19. Jahrhundert das Grafschaftsgefängnis von Worcestershire. Dann baute man ein neues Gefängnis auf der Nordseite der Stadt, riss die alte Burg ab und überbaute sie. Heute ist mit Ausnahme des Edgar's Tower nichts mehr von der Burg erhalten. An Stelle des früheren Eingangs zur Burg steht heute das Torhaus der Kathedrale.