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Vollmond

Zeitpunkt, zu dem Sonne und Mond in Opposition zueinander stehen Aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie

Vollmond
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Vollmond (astronomisches Symbol: ) ist der Zeitpunkt, zu dem Sonne und Mond in Opposition zueinander stehen, also von der Erde aus gesehen in entgegengesetzten Richtungen. Die der Erde zugewandte Seite des Mondes wird dann vollstÀndig von der Sonne beleuchtet und scheint hell, sofern keine Mondfinsternis stattfindet. Quert der Mond zu Vollmond zugleich die Ebene der Erdumlaufbahn (Ekliptik), so kann seine OberflÀche durch den Erdschatten verdunkelt werden.

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Der Vollmond (November 2016) erscheint horizontnah gelblich bis rötlich, von der ErdoberflÀche aus
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Vollmond (Dezember 1999) und lichtbrechende ErdatmosphÀre, aufgenommen aus der RaumfÀhre Discovery (27. Flug)

DemgegenĂŒber ist Neumond, wenn der Mond zwischen Sonne und Erde in Konjunktion steht. Befindet sich der Mond dabei in der Ekliptikebene, so kann es zu einer Sonnenfinsternis kommen.

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Merkmale

Zusammenfassung
Kontext

Eine genauere Definition lautet: „Vollmond ist der Zeitpunkt, zu dem die ekliptikale geozentrische LĂ€nge des Mondes um 180° grĂ¶ĂŸer ist als die ekliptikale geozentrische LĂ€nge der Sonne.“

Dabei heißt geozentrisch: von einem hypothetischen Beobachter im Erdmittelpunkt aus gesehen. Vollmond findet daher weltweit zum selben Zeitpunkt statt (der aber in verschiedenen Zeitzonen verschiedenen Uhrzeiten entspricht). Bei Beobachtung von der ErdoberflĂ€che aus ist der Zeitpunkt und der Anblick des Vollmondes in geringem, unmerklichem Maße vom Standort des realen Beobachters abhĂ€ngig.

Bei Vollmond erreicht der Mond seine maximale Helligkeit und hat eine scheinbare Helligkeit von etwa −12,5 bis −13 mag. Im Vergleich zum Licht des Vollmondes ist das Sonnenlicht etwa 400.000-mal so hell; im Vergleich mit dem Licht eines sternklaren Nachthimmels ist der Vollmond etwa 250-mal so hell.[1] Die Helligkeit des Vollmondes schwankt aufgrund der elliptischen Umlaufbahnen von Erde und Mond. Ist die Erde der Sonne besonders nahe (Perihel) und zugleich der Mond an seinem erdnĂ€chsten Punkt (PerigĂ€um), so ist der Vollmond etwa 22 Prozent heller als im umgekehrten Fall, wenn beide Entfernungen maximal sind. Im MĂ€rz 2011 und im November 2016 stand der Vollmond mit einem scheinbaren Durchmesser von etwa 33,5 Winkelminuten in einer Distanz geringer als 356.600 km sehr nahe am PerigĂ€um; Ă€hnliche Konstellationen werden fĂŒr November 2034 und Januar 2036 erwartet.[2] Der Mond kulminiert am Tag des Vollmondes jeweils zu Mitternacht. Zu diesem Zeitpunkt durchlĂ€uft die Sonne den tiefsten Stand ihres Nachtbogens.

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Besondere Begriffe

FĂŒr die im PerigĂ€um des Mondes eintretenden Vollmonde wurden von den Medien ĂŒbertreibende Wortschöpfungen wie Supervollmond in Umlauf gebracht. In der englischen Sprache entstand fĂŒr den Eintritt eines zweiten Vollmondes in einem Monat oder eines dritten Vollmondes innerhalb einer Jahreszeit der Begriff Blue Moon.[3] Vollmonde im Juni werden auch als Erdbeermond bezeichnet.

Unter dem Erntemond (englisch harvest moon) wird nicht nur ein alter Name fĂŒr den Monat August verstanden, sondern auch ein Effekt, der um den Herbstanfang eintritt. Die scheinbare Bahn, die der Mond vor dem Hintergrund des Sternenhimmels zieht, verlĂ€uft zu dieser Jahreszeit ĂŒber dem östlichen Horizont sehr flach. Dadurch verschiebt sich in den Tagen um den Vollmond der Zeitpunkt des Mondaufgangs nur wenig. Ergebnis sind mehrere NĂ€chte mit hellem Mondlicht in Folge. Vor der EinfĂŒhrung der modernen, mit Beleuchtung ausgestatteten Landmaschinen ermöglichte es dieser Effekt, bei entsprechender Witterung die Erntearbeiten bis in die Nacht fortzusetzen.[4][5]

Im Neopaganismus gelten Vollmondphasen als Festtage, sogenannte Esbate. Dabei hat der Vollmond in jedem Monat einen eigenen Namen.

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Aberglaube

Dem Vollmond werden Auswirkungen auf WeihnachtsbÀume zugeschrieben. Ein geernteter Baum soll lÀnger seine Nadeln behalten können, wenn er bei Vollmond[6] oder wenige Tage davor geerntet wurde.[7][8] Es ist wissenschaftlich widerlegt, dass ein derartiger Zusammenhang besteht.[7]

In der Popkultur

Der britischen Pop-Rock-Musikers Peter Gabriel spielt mit der Symbolik des Vollmondes und veröffentlicht zum Beispiel an Vollmonden seine Full Moon Updates genannten Newsletter, in denen er aktuelle Neuigkeiten an seine Fans schickt.[9] Alle zwölf Lieder des im Dezember 2023 erschienenen Studioalbums i/o erschienen mit ihrer jeweils ersten Mix-Variante an den ersten zwölf Vollmonden des Jahres 2023.[10] Die weiteren Mixe wurden jeweils bei Neumond veröffentlicht.[11]

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Vollmondtage berechnen

Die Tage fĂŒr Vollmond lassen sich mit Hilfe von Teilen der Osterformel und Systematik von Lunisolarkalendern beginnend mit dem FrĂŒhlingsvollmond fĂŒr das Jahr mit einer Abweichung von einem Tag leicht berechnen. Man teilt die Jahreszahl ganzzahlig durch 19. Den Rest multipliziert man mit 19 und addiert die Konstante 24 (gĂŒltig von 1900 bis 2199) auf. Dies Ergebnis teilt man dann ganzzahlig durch 30. Der Rest gibt die Anzahl der Tage an, die der Vollmond nach dem 21 MĂ€rz liegt (0 bis 29 Tage). Um die weiteren Vollmonde bis zum nĂ€chsten FrĂŒhling zu berechnen, zĂ€hlt man abwechselnd 30 und 29 Tage weiter. Neumond ist jeweils 15 Tage vorher (ebenso mit Abweichung von einem Tag).

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Siehe auch

Commons: Vollmond â€“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Vollmond â€“ BedeutungserklĂ€rungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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