24. Juni: Schwedische Streitkräfte mit sieben Schiffen unter dem Kommando von Karl Lewe versuchen ohne Erfolg den Hafen von Archangelsk in Besitz zu nehmen und zu zerstören. Zwei schwedische Schiffe werden von den Russen erbeutet.
9. Juli: In der Schlacht an der Düna bei Riga stehen sächsische, russische und kurländische Soldaten gemeinsam der schwedischen Armee gegenüber. Die Schweden können einen Brückenkopf bilden und die Alliierten vernichtend schlagen. Die Russen verlassen fluchtartig den Kriegsschauplatz und die sächsische Armee macht mit ihrem Rückzug nicht Halt, ehe sie preußischen Boden erreicht hat. Kurland ist damit für die Schweden offen, die die Hauptstadt Mitau ohne nennenswerten Widerstand einnehmen. Ende des Jahres fällt auch die Festung Dünamünde.
29. Dezember: Während der zweiten großen Invasion nach Livland unter der Führung von General Boris Scheremetjew gewinnen die Russen gegen die etwa 2200 Mann zählende schwedische Armee unter Kommando von Schlippenbach in der Schlacht bei Erastfer. Die schwedischen Verluste werden auf etwa 1000 Mann geschätzt. Nachdem sie die Gegend geplündert und zerstört haben, ziehen sich die russischen Streitkräfte wieder zurück. Der Sieg hat große moralische Bedeutung für die Russen, die erstmals sehen, dass sie die Schweden besiegen können.
5. Oktober: Der sogenannte Sagenserhandel innerhalb der Drei Bünde zwischen katholischen und reformierten Gemeinden eskaliert zu einem militärischen Konflikt. Sagogn wird von Reformierten besetzt, Falera wird geplündert. Am 28. Oktober werden die katholischen Gemeinden in einem Vergleich mit einer Geldbuße belegt.
Januar/Februar: In Trévoux erscheint erstmals das Journal de Trévoux oder Mémoires pour l'Histoire Des Sciences & des beaux-Arts, eine von Mitgliedern des Jesuitenordens herausgegebene Wissenschaftszeitschrift, in dem bis 1767 monatlich Neuerscheinungen aus allen Gebieten der Wissenschaft, aus Geschichts-, Literatur- und Sprachwissenschaft, den Rechtswissenschaften, Kirchenrecht, Theologie, Philosophie, Ökonomie, Mathematik, Physik, Astronomie und in geringerem Umfang auch aus den Schönen Künsten und der Belletristik vorgestellt und diskutiert werden.
9. Oktober: Die englische Kolonie Connecticut beschließt eine Collegiate School zu errichten, aus welcher sich die Yale University entwickelt.
Georg Philipp Telemann kommt als Student nach Leipzig und sammelt mit Unterstützung des Bürgermeisters Franz Conrad Romanus eine Schar musikbegeisterter Kommilitonen um sich. Dieses bald Telemannisches Collegium Musicum genannte Ensemble entwickelt trotz der starken Fluktuation seiner studentischen Mitglieder eine feste Organisationsstruktur mit regelmäßigen Proben und Konzerten und spielt das neueste Repertoire auf professionellem Niveau.
23. Februar: Christoph Kormart, deutscher Schriftsteller und Übersetzer (* 1644)
23. Februar: William Williams, englischer Violinist und Komponist (* 1675)
04. März: Keichū, japanischer buddhistischer Mönch und Philologe (* 1640)
05. März: Richard Coote, 1. Earl of Bellomont, irischer Peer und Politiker, Kolonialgouverneur Englands in verschiedenen amerikanischen Provinzen (* 1636 oder 1655)
23. Mai: William Kidd, schottisch-amerikanischer Freibeuter (* 1654)
02. Juni: Madeleine de Scudéry, französische Schriftstellerin des Barock (* 1607)
04. Juni: Ernst Rüdiger von Starhemberg, Wiener Stadtkommandant und kaiserlicher General, Verteidiger Wiens bei der Zweiten Türkenbelagerung 1683 (* 1638)