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Stadt in Dänemark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aalborg oder Ålborg dänische Großstadt mit Seehafen und Verwaltungssitz der Region Nordjylland.
( , deutsch veraltet Aalburg) ist eineÅlborg (deutsch Aalborg) | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Dänemark | |||
Region: | Nordjylland | |||
Landesteil: | Nordjylland | |||
Kommune (seit 2007): | Aalborg | |||
Koordinaten: | 57° 3′ N, 9° 55′ O | |||
Gegründet: | 1342 | |||
Einwohner: (2023[1]) | 120.914 | |||
Fläche: | 139 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 870 Einwohner je km² | |||
Höhe: | 5 m.o.h. | |||
Telefonvorwahl: | (+45) 9 | |||
Postleitzahl: | 9000 – 9220 (Kommune: - 9430) | |||
Bürgermeister: | Thomas Kastrup-Larsen,[2] Socialdemokratiet | |||
Partnerstädte: | siehe hier | |||
Website: | www.aalborg.dk | |||
Nytorv, der Neumarkt in Aalborg. (2018) |
Nach Kopenhagen, Aarhus und Odense ist Aalborg die viertgrößte Stadt des Landes.
Aalborg liegt am Limfjord, der dort flussartig verengt über eine Entfernung von etwa 35 Kilometer die Verbindung zur Ostsee herstellt. Über den Limfjord führen eine Eisenbahnbrücke von 1879 und die Limfjordsbroen für den Autoverkehr; beide wurden als Klappbrücken ausgeführt, um die Durchfahrt größerer Schiffe zu ermöglichen. Die Autobahn wird durch den Limfjordtunnel geführt.
Die ersten Siedlungen im heutigen Stadtgebiet sind Ausgrabungen zufolge bereits über 1000 Jahre alt. Am Lindholm Høje, einem Hügel nördlich der Stadt, fanden zu dieser Zeit rituelle Begräbnisse statt.
Die erste Erwähnung Aalborgs datiert auf das Jahr 1040: Die Bezeichnung Alabu als damaliger Name der Stadt erscheint auf einer in diesem Jahr von König Hardiknut geprägten Münze. Um 1075 erwähnte Adam von Bremen Aalborg, das bereits ein bedeutender Handelsplatz war, als einen wichtigen Hafen für Schiffe, die nach Norwegen segelten. Im Lauf des späteren Mittelalters lebte der Handel von Aalborg weiter auf und bewirkte ebenso wie die Gründung von Kirchen und anderen Gotteshäusern ein Wachstum der Stadt. Das älteste bekannte königliche Privileg wurde Aalborg um 1342 von Waldemar IV. Atterdag verliehen.[3]
Ein weiterer Wachstumsschub der Stadt setzte ein, als ihr 1516 das Monopol auf den Handel mit gesalzenem Hering zugestanden wurde. In der sogenannten Grafenfehde stürmten am 18. Dezember 1534 die Dänen und Holsteiner unter Johann Rantzau, dem Feldherrn Christians III., das von Bauern besetzte Aalborg, wobei 2000 Bauern mit ihren Familien niedergemacht wurden. 1554 wurde die Stadt Sitz des lutherischen Bistums Aalborg mit dem St. Budolfi Dom als Hauptkirche. Als Wallenstein im Dreißigjährigen Krieg 1627 Jütland verwüstete, wurde Aalborg geplündert und hier am 27. September des gleichen Jahres das Korps des Markgrafen Georg Friedrich von Baden vom kaiserlichen General Schlik gefangen genommen. Die Stadt wurde auch später, 1644 und 1657, von den Schweden heimgesucht. Am 10. Juli 1864 überschritten preußische Truppen bei Aalborg, das sie okkupiert hatten, den Limfjord und besetzten dann den nordöstlichen Teil von Jütland bis Skagen.
Im Zuge der dänischen Rechtschreibreform von 1948 wurde generell der Digraph Aa durch den Buchstaben Å ersetzt; somit änderte sich auch die formal richtige Schreibweise von Aalborg zu Ålborg. Diese Schreibweise konnte sich aber bei den Stadtbehörden und in der Bevölkerung nicht durchsetzen (vgl. Aabenraa). Seit 1984 darf man den Namen auch offiziell wieder Aalborg schreiben. Jedoch bleibt Ålborg die empfohlene Wahl der Dänischen Sprachkommission (Dansk Sprognævn).[4] Das Doppel-A ist den Aalborgern inzwischen ein Identifikationssymbol geworden, dem der in Aalborg beheimatete Rapper Niarn den Titel Dobbelt-A widmete.
1988 wurde Aalborg mit dem Europapreis für seine hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.
In Aalborg lebten am 1. Januar 2022 insgesamt 119.862 Einwohner. Nørresundby, in unmittelbarer Nähe zu Aalborg nördlich des Limfjords gelegen, hatte zur gleichen Zeit 23.736 Einwohner.[5]
Von 1947 bis 2010 gab es im nördlichen Teil der Stadt einen kleinen Freizeitpark. Von 1947 bis 2006 trug er den Namen Tivoliland. 2007 wurde er in „Karolinelund“ umbenannt,[6] musste jedoch wegen zu geringer Besucherzahlen geschlossen werden.[7]
In der Hafenstadt setzte die Industrialisierung verhältnismäßig früh ein, was noch heute an der starken Chemie-, Metall-, Tabak- und Textilindustrie sowie dem dort ansässigen Schiffbau zu beobachten ist. Der Aalborg Akvavit, auch Aalborger genannt, wurde bis April 2015 in der Stadt hergestellt, seitdem entsteht er in Norwegen.
Des Weiteren besitzt Aalborg eine Trabrennbahn.[8]
Der Bahnhof Aalborg ist in das Intercity-Netz der Dänischen Staatsbahnen eingebunden und besitzt stündliche Verbindungen in Richtung Kopenhagen und Frederikshavn. Im Nahverkehr sind Nordjyske Jernbaner im Fahrplanangebot.
Aalborg liegt direkt an der E45, die Jütland von der deutschen Grenze bis nach Frederikshavn durchquert.
In Aalborg war, wie auch in Arhus und Odense, in den 2010er Jahren der Bau eines neuen Straßenbahnsystems geplant. Das Netz sollte 24 Stationen und eine Länge von 12 Kilometern umfassen. Die Fertigstellung wurde für das Jahr 2021 erwartet.[9] Während Aarhus und Odense ihre Pläne realisieren konnten, wurde das Projekt in Aalborg 2015 auf Eis gelegt, da die dänische Regierung die Zuschüsse strich.
Es existiert ein dichtes Stadtbus-Netz. Im Rahmen des CIVITAS Programms der Europäischen Union wurden Haltestellen mit modernen Anzeigen ausgestattet und das Informations-Angebot im Internet massiv ausgebaut.[10] Als Ersatz für das 2015 gestrichene Straßenbahn-Projekt wurde am 23. September 2023 eine Bus-Rapid-Transit-Strecke namens plusbus eröffnet.[11] Die Doppelgelenkbusse mit Überlänge, die in kurzen Abständen fahren, verbinden auf einer Strecke mit zunächst 19 Haltestellen die Innenstadt mit den wachsenden Stadtteilen im Osten und Westen der Stadt. An der Strecke liegen unter anderem die Universität Aalborg, die Multifunktionsarena Gigantium und das Universitätskrankenhaus Aalborg.
Der Flughafen Aalborg wird von u. a. SAS Scandinavian Airlines, Norwegian und KLM angeflogen.
Aalborg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aalborg
Quelle: wetterkontor.de |
Aalborg listet folgende 34 Partnerstädte auf:[12]
Stadt | Land | seit |
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Almere | Niederlande | 1984 |
Antibes | Frankreich | 1967 |
Büdelsdorf | Deutschland | 2007 |
Edinburgh | Vereinigtes Königreich | 1964 |
Fredrikstad | Norwegen | 1951 |
Fuglafjørður | Färöer | 1987 |
Galway | Irland | 1997 |
Gdynia | Polen | 1966 |
Haifa | Israel | 1972 |
Hefei | Volksrepublik China | 1986 |
Innsbruck | Österreich | 1967 |
Ittoqqortoormiit | Grönland | 1963 |
Kaliningrad | Russland | 2000 |
Karlskoga | Schweden | 1963 |
Lancaster | Vereinigtes Königreich | 1977 |
Lerum | Schweden | 2007 |
Liperi | Finnland | 2007 |
Norðurþing | Island | 1966 |
Nuuk | Grönland | 1963 |
Orsa | Schweden | 2007 |
Orust | Schweden | 2007 |
Ośno Lubuskie | Polen | 2007 |
Puschkin | Russland | 1971 |
Racine | Vereinigte Staaten | 1965 |
Rapperswil-Jona | Schweiz | 1968 |
Rendalen | Norwegen | 2007 |
Rendsburg | Deutschland | 1967 |
Riga | Lettland | 1989 |
Riihimäki | Finnland | 1961 |
Solvang | Vereinigte Staaten | 1971 |
Tulcea | Rumänien | 1970 |
Vilnius | Litauen | 1979 |
Warna | Bulgarien | 1976 |
Wismar | Deutschland | 1961 |
Die Stadt Aalborg veranstaltet alle vier Jahre Jugendspiele (dän. Ungdomslegene), ein Sportfest, zu dem Jugendliche aus allen Partnerstädten eingeladen werden. Ähnliche Spiele finden in den dazwischenliegenden Jahren – ebenfalls jeweils alle vier Jahre – in den Partnerstädten Rendsburg, Lancaster und Almere statt.[13]
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