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Aichach

Stadt in Bayern, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aichachmap
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Aichach [ˈa͜içax]  ist die Kreisstadt des Landkreises Aichach-Friedberg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Geografie

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Geographische Lage

Die Stadt liegt im Städtedreieck München – Augsburg – Ingolstadt am Flüsschen Paar.

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Stadtansicht von Westen
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Stadtplatz in Aichach

Stadtgliederung

Gemeindeteile

Es gibt 39 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen (Hauptwohnsitz am 31. Dezember 2017) angegeben):[2][3]

Der Gemeindeteile „Aichach (Bahnhof)“ und „Untermühle“ wurden auf Antrag der Stadt Aichach durch Bescheid des Landratsamtes Aichach-Friedberg vom 14. April 2022 aufgehoben.[4] Die Untermühle wird aber im BayernPortal noch als Gemeindeteil geführt.[3]

Gemarkungen

Weitere Informationen Gemarkung, Fläche in Hektar ...

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Augsburg/Aichach 1990–2013
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −0,2 0,8 4,7 8,5 13,3 16,4 18,1 18,1 13,6 9,3 4,0 0,5 9
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,5 4,5 9,1 13,9 18,8 21,8 23,8 23,9 18,7 13,3 6,7 2,9 13,4
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,8 −2,8 0,3 3,2 7,7 11,0 12,5 12,3 8,5 5,3 1,3 −1,8 4,6
Niederschlag (mm) 40,5 35,5 50,4 48,6 79,8 92,9 121,0 88,4 66,5 53,7 54,4 55,7 Σ 787,4
Sonnenstunden (h/d) 2,0 3,0 4,3 5,9 7,1 7,5 7,7 7,3 5,3 3,4 1,9 1,7 4,8
Regentage (d) 13,9 14,2 14,7 13,0 14,4 15,8 15,3 13,8 13,1 13,6 14,7 16,6 Σ 173,1
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
2,5
−2,8
4,5
−2,8
9,1
0,3
13,9
3,2
18,8
7,7
21,8
11,0
23,8
12,5
23,9
12,3
18,7
8,5
13,3
5,3
6,7
1,3
2,9
−1,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Weather Online[7]
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Geschichte

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Aichach kann auf eine bald tausendjährige Geschichte zurückblicken. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts (vor 1078) wurde die Kirche von Aichach erstmals in einer chronikalen Notiz des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg genannt. Die Ansiedlung ist sicher älter.

1250 wurde erstmals ein Komtur als Leiter eines Hauses des Deutschen Ordens in Aichach genannt. Aichach war bis 1384 der Sitz einer Deutschordenskommende, die später nach Blumenthal umzog und bis 1806 bestand. 1347 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer „unser Statt Aychach […] allw die Recht […] die unser Statt due die Burger ze Munichen […] habent“.

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Oberes Tor mit umfangreicher Inschrift zur Stadtgeschichte

Im Jahre 1634 brannte Aichach nach einer Belagerung nahezu völlig ab. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges zogen die Truppen der Kriegsparteien immer wieder durch die schwer mitgenommene Stadt an der Straße von Augsburg nach Regensburg. Der Schwedengeneral Gustaf Horn rang mit den kaiserlichen Generälen Aldringen und Jan van Werth. 1704 kamen im Spanischen Erbfolgekrieg englische, holländische und spanische Truppen nach Aichach. Das herzogliche Schloss wurde zerstört.

Im Jahre 1796 zogen französische und österreichische Truppen durch die Stadt und nahmen zum Leidwesen der Bürger in und bei Aichach Quartier. Die Stadt hatte unter den wiederkehrenden Durchzügen der Armeen sehr zu leiden. Zwischen 1796 und 1809 mussten die Bürger von Aichach insgesamt 18.699 Offiziere und 194.086 Soldaten einquartieren.[8] Im Gasthof des Bräuers Lorenz Alois Gerhauser am Stadtplatz wohnten u. a. der französische General Saint Cyr und 1799 der Kosakenführer Rimski-Korsakow.

Die Stadt war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt München des Kurfürstentums Bayern. Aichach besaß ein Stadtgericht mit weitgehenden magistralen Eigenrechten.

Das Landgericht Aichach war ein von 1803 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung. Diese Landgerichte waren im Königreich Bayern Gerichts- und Verwaltungsbehörden, die 1862 in administrativer Hinsicht von den Bezirksämtern und 1879 in juristischer Hinsicht von den Amtsgerichten abgelöst wurden. Seit 1862 bestand das Bezirksamt Aichach, Vorläufer des Landkreises Aichach. Er bildete im Zuge der Kreisreform 1972 mit dem Landkreis Friedberg sowie einzelnen Gemeinden weiterer Landkreise den provisorischen „Landkreis Augsburg-Ost“. Dieser neue Landkreis gehörte zum Regierungsbezirk Schwaben. Der Landkreis erhielt am 1. Mai 1973 seinen endgültigen Namen Landkreis Aichach-Friedberg.

Eingemeindungen

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1970 die Gemeinden Untergriesbach und Unterschneitbach nach Aichach eingemeindet. Am 1. Januar 1972 folgte die Eingemeindung der von Oberschneitbach, Sulzbach und Unterwittelsbach, und am 1. April 1972 wurde Walchshofen nach Aichach eingemeindet.[9] Am 1. Januar 1974 schloss sich die Eingemeindung von Algertshausen an, am 1. Januar 1977 folgten dann noch Klingen und Obermauerbach. In der bislang letzten Eingemeindungsphase wurden die Gemeinden Ecknach, Gallenbach, Griesbeckerzell (mit dem bereits am 1. Januar 1972 eingegliederten Edenried), Oberbernbach und Oberwittelsbach am 1. Januar 1978 zu Gemeindeteilen von Aichach.[10]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Aichach von 1840 bis 2017
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Stadt von 16.352 auf 21.470 um 5.118 Einwohner bzw. um 31,3 %.

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Politik

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Aichacher Rathaus
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Aichacher Rathaus Südseite

Stadtrat und Bürgermeister

Der Stadtrat setzt sich aus dem 1. Bürgermeister und 30 Stadträten zusammen. Die drei vergangenen Kommunalwahlen führten zu folgenden Ergebnissen:

Weitere Informationen Parteien und Wählergemeinschaften, % 2020 ...

Bürgermeister ist seit 1. Mai 1996 Klaus Habermann (SPD); am 15. März 2020 wurde er mit 63 Prozent für eine fünfte Amtszeit gewählt.

Gemeindefinanzen

Im Jahr 2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 23,524 Mio. Euro, davon waren 8,155 Mio. Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto). 2017 betrug die Verschuldung 8,953 Mio. Euro, das sind 425 Euro je Einwohner.

Wappen

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Blasonierung: „In Silber ein bewurzelter grüner Eichenbaum mit fünf Blättern und sechs goldenen Eicheln.“[13]
Wappenbegründung: Das Wappen von Aichach ist mit der Darstellung des Eichenbaums ein redendes Wappen. Der Ortsname bedeutet „Siedlung bei dem Eichenwald“.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
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Blick auf das Untere Tor

Theater und Museen

Bauwerke

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Schneidergasse in Aichach

Grünflächen und Naherholung

Der Walderlebnispfad der Stadt Aichach liegt im Aichacher Grubet.

Neu angelegt wurde 2016 der Stadtpark Aichach, welcher direkt am Flutgraben entlang verläuft. Im Stadtpark befindet sich auch der neue Kinderspielplatz „Biberburg“. Der Stadtpark ist ein wichtiges Bindeglied des bald im Zuge des Hochwasserschutzes fertiggestellten Paartalweges durch Aichach. Über diesen kann man vom Segelfluggelände Aichach durch das Stadtgebiet bis zur am anderen Ende des Ortes gelegenen Tränkmühle entlang der Paar wandern und die Natur genießen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jedes Jahr wird im Juli das zehntägige Aichacher Volksfest veranstaltet.
  • Alle drei Jahre finden die Mittelalterlichen Markttage in der historischen Altstadt statt.
  • Jedes Jahr wird am Faschingssamstag ein Faschingstreiben veranstaltet.
  • Jedes Jahr am zweiten Augustwochenende wird das Stereostrand Festival (ehem. Stereowald Festival[14]) veranstaltet.[15]

Sport

  • Freibad Aichach
  • Hallenbad Aichach (an der Wittelsbacher Realschule)
  • Landkreisstadion
  • Tennisclub Aichach

Vereine

Musik

Orchester

  • Crazy Oak Bigband[18]
  • Philharmonie Aichach[19]
  • Aichacher Stadtkapelle[20]

Chöre

  • Kammerchor St. Sebastian[21]
  • Liederchor Aichach[22]

Musikgruppen

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Unternehmen

Der größte Arbeitgeber ist die Julius Zorn GmbH mit über 800 Angestellten.[24] Das internationale Bauunternehmen Züblin hat in Aichach eine Tochterfirma für Holzingenieurbau, die Züblin Timber GmbH mit ca. 200 Mitarbeitern.[25] Ähnlich viele Arbeiter beschäftigt die Firma Zenker Backformen, welche 2003 vom Haushaltsartikel-Hersteller Fackelmann übernommen wurde.[26] An der Schnittstelle von B 300 und A 8 haben sich Unternehmen wie DPD, Raben Group und Norma mit Logistikzentren niedergelassen.[27]

Medien

In Aichach erscheinen als Tageszeitungen:

In der Radiolandschaft Aichachs gibt es zwei Lokalsender, Hitradio RT1 und Radio Fantasy, die eigene terrestrische Frequenzen besitzen, über Kabel können noch weitere angrenzende Regionalhörfunkprogramme und Sender mit nationalem und internationalem Verbreitungsgebiet empfangen werden.

Seit Februar 2011 gibt es einen Internet-Fernsehsender Aichach.tv, der mit regionalen Nachrichten, Berichten, Reportagen und Talksendungen aus Aichach und Region berichtet.

Öffentliche Einrichtungen

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Landratsamt Aichach
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Amtsgericht Aichach
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JVA Aichach

Bildung

Verkehr

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Bahnhof Aichach
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Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Sonst mit Aichach verbunden

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Literatur

  • Martin Zeiller: Aicha. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bavariae (= Topographia Germaniae. Band 4). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1644, S. 10–11 (Volltext [Wikisource]).
  • Franz Dionys Reithofer: Chronologische Geschichte der Stadt Aichach in Bayern. München 1818 ( Digitalisat).
  • Josef Müller: Aichach einst und jetzt. Aichach 1968, 2. Auflage 1972, 3. Auflage 1997
  • Stadtmuseum Aichach (Hrsg.): Lorenz Aloys Gerhauser (1768–1837). Aichach, 2018.
  • Stadtmuseum Aichach (Hrsg.): 900 Jahre Wittelsbach und Aichach. Aichach, 2. Auflage, 2020.
  • Christoph Lang et al. (Hrsg.): Aichach: Geschichte einer Stadt in Bayern. Pustet Verlag, Regensburg 2025. ISBN 978-3791735627.
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Commons: Aichach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Aichach – Reiseführer

Einzelnachweise

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