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Anne Rabe

deutsche Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Anne Rabe
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Anne Rabe (* 1. April 1986 in Wismar) ist eine deutsche Dramatikerin, Lyrikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Einem größeren Publikum wurde sie mit ihrem 2023 erschienenen Romandebüt Die Möglichkeit von Glück bekannt, das auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand.[1] 2025 veröffentlichte sie das Essaybuch Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral, in dem sie für eine erneuerte gesellschaftliche Verständigung über moralische Grundwerte plädiert.[2][3]

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Anne Rabe, 2023
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Leben

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Anne Rabe studierte ab 2005 zunächst Germanistik und Theaterwissenschaft an der FU Berlin. Von April 2006 bis Februar 2010 studierte sie Szenisches Schreiben an der Fakultät Darstellende Kunst der Universität der Künste Berlin. Sie veröffentlichte zu dieser Zeit erste Gedichte und Theaterstücke.[4] Rabe wuchs in der ostdeutschen Provinz auf und erlebte als Kind und Jugendliche die sogenannten „Baseballschlägerjahre“, in denen rechtsextreme Gruppen versuchten, „national befreite Zonen“ zu etablieren.[5]

Nachdem im Jahr 2008 Anne Rabes Kurzstück Das erste Stück über Martin an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin im Rahmen der „Deutschlandsaga“ aufgeführt worden war, erhielt sie noch im selben Jahr für ihr Stück Achtzehn Einhundertneun – Lichtenhagen den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker der Stadt Frankfurt (Oder).[6]

Bereits während ihres Studiums wurden ihre Theaterstücke im In- und Ausland gespielt. Neben diesen schreibt Rabe außerdem für Film und Fernsehen und veröffentlicht weiterhin Lyrik, Prosa und Essays. Außerdem übersetzt sie Theaterstücke und Hörspiele aus dem Englischen, u. a. von Dawn King.[4]

Im Jahr 2023 veröffentlichte sie einen Roman mit dem Titel Die Möglichkeit von Glück, dessen Handlungsort Wismar ist.[7] Inhaltlich geht es um die Aufarbeitung der DDR-Geschichte im Rahmen einer Familiengeschichte und deren Verstrickungen; das brachte Rabe die Nominierung als Finalistin für den Deutschen Buchpreis 2023 ein.[8][9][10] In dem Roman verarbeitet sie innerfamiliäre und gesellschaftliche Gewalterfahrungen Ostdeutscher in der Nachwendezeit.[5]

Anne Rabe ist Mitglied der SPD[11] und seit Juni 2022 des von ihr mitbegründeten PEN Berlin.[12] Sie lebt in Berlin.[4]

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Werke (Auswahl)

Themen und öffentliche Debatten

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Rabes Essay Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral entstand in der Zeit zwischen der Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten Ende 2024 und den ersten Regierungswochen der schwarz-roten Koalition im Frühjahr 2025 und ist von den politischen Debatten dieser Phase geprägt.[5] Mit Das M-Wort argumentiert Rabe gegen die Abwertung moralischer Maßstäbe in politischen Auseinandersetzungen und betont Empathie sowie Gleichwertigkeit als Leitprinzipien demokratischer Gesellschaften.[2]

Sie kritisiert Verschiebungen im öffentlichen Diskurs – etwa beim Umgang mit Geflüchteten, in Fragen der Gleichberechtigung oder in außenpolitischen Debatten – und fordert eine erneuerte Verständigung über gemeinsame Werte.[2][3] Sie wendet sich dabei gegen die Deutung, überzogene Rücksicht auf Gleichberechtigung und Minderheitenrechte habe den Erfolg autoritärer Kräfte befördert, und entwickelt stattdessen die These, dass fehlendes moralisches Rückgrat demokratischer Akteure deren Aufstieg erleichtert.[5] Anhand des sächsischen Waldheim schildert Rabe etwa, wie rechtsextreme Gruppen wie AfD und Freie Sachsen sogenannte Montagsspaziergänge organisieren und wie das zivilgesellschaftliche Bündnis „Bunte Perlen Waldheim“ der Stadt eine aktive Auseinandersetzung und die Genehmigungspflicht der Aufmärsche abringt.[5]

Sie beschreibt darüber hinaus, wie in der Kleinstadt Weißwasser eine Mehrheit im Stadtrat aus AfD, freien Wahlbündnissen und einem SPD-Abgeordneten mit dem Verweis auf knappe Kassen die Finanzierung des soziokulturellen Zentrums Telux aussetzt und damit aus ihrer Sicht eine weitere Verödung der Innenstadt in Kauf nimmt.[5] Diese lokalen Beispiele ordnet Rabe in einen umfassenderen Kulturkampf ein, in dem rechtskonservative und rechtsextreme Akteure nach ihrem Eindruck ähnlich wie in den Vereinigten Staaten die Verdrängung unliebsamer Kultur- und Bildungsangebote durch Kürzungen und politische Druckmittel anstreben.[5]

In einer Rezension in der taz wird Das M-Wort als „leidenschaftliches Plädoyer“ gewürdigt, moralische Haltungen offensiv zu vertreten und autoritären Erzählungen in der öffentlichen Debatte zu widersprechen.[5]

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Theater

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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