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Als Arbeitsvorgang (auch Arbeitsgang) bezeichnet man in der Arbeitsanalyse und -synthese die Verrichtung oder Ablauffolge, die ein Aufgabenträger zur Aufgabenerfüllung an einem Arbeitsobjekt vollzieht.
In Wirtschaftseinheiten (Unternehmen, Staaten mit ihren Untergliederungen wie der öffentlichen Verwaltung) bestehen die einer Stelle zugewiesenen Arbeitsaufgaben meist aus einer Vielzahl von einzelnen Ablaufabschnitten (Arbeitsschritte; englisch task), die erst in ihrer Gesamtheit durch einen letzten komplettierenden Arbeitsschritt als erfüllt anzusehen sind. Viele dieser Ablaufabschnitte sind funktional, physikalisch oder technisch voneinander abhängig, so dass beim Arbeitsablauf eine bestimmte Reihenfolge (Ablauffolge) einzuhalten ist. Dazu setzen Arbeitskräfte meist Arbeitsmittel ein, um aufgrund der vorgegebenen Arbeitsaufgabe ein Arbeitsergebnis zu erzielen. Die REFA setzt zudem voraus, dass beim Arbeitsvorgang eine Mengeneinheit eines Auftrages (Arbeitsvolumen) erzeugt wird.[1] Bei komplexeren Arbeitsabläufen lohnt sich die Erstellung von Arbeitsablaufplanungen mit Organigrammen.
Ein Arbeitsablauf wird dazu durch Arbeitsplanung unter Berücksichtigung technischer oder organisatorischer Gegebenheiten in Ablaufabschnitte unterteilt und in einem Arbeitsplan dokumentiert.
Aufgaben, die unterschiedliche Maschinen oder Ressourcen benötigen, werden in arbeitsplatzbezogene Arbeitsvorgänge aufgeteilt, die in der Regel nacheinander durchlaufen werden müssen.
Das Bundesarbeitsgericht (BAG) versteht unter einem Arbeitsvorgang eine „unter Hinzurechnung der Zusammenhangstätigkeiten und bei Berücksichtigung einer sinnvollen, vernünftigen Verwaltungsübung nach tatsächlichen Gesichtspunkten abgrenzbare und rechtlich selbständig zu bewertende Arbeitseinheit der zu einem bestimmten Arbeitsergebnis führenden Tätigkeit eines Angestellten“.[2]
Man unterscheidet[3]
Die auftragsorientierten Arbeitsgänge sind die einzigen, mit einem Kundenauftrag zusammenhängenden Arbeitsvorgänge.
Zur Beschreibung eines Arbeitsvorganges gehören:
Diese Kriterien werden als Sollvorgaben in einem Ablaufplan berücksichtigt und können zudem teilweise Bestandteil einer Stellenbeschreibung sein.
Für die Arbeitsplanung spielen Beginn und Ende eines einheitlichen Arbeitsvorgangs eine große Rolle. Deshalb gibt es Abgrenzungskriterien, durch die Arbeitsvorgänge voneinander unterschieden werden können. Ein neuer Arbeitsvorgang liegt dann vor, wenn[5]
Wechselnde Bearbeiter, Arbeitsobjekte oder Arbeitsmittel können somit die Ursache für einen neuen Arbeitsvorgang darstellen.
Im Produktionsprozess greifen verschiedene Arbeitsvorgänge unter Berücksichtigung der vorgegebenen Ablauffolge ineinander über. Die Ablauforganisation sorgt mit Ablaufplänen dafür, dass die verschiedenen, am Ablaufplan beteiligten Stellen eine nahtlos funktionierende Produktionskette bilden. Die Arbeitsplanung muss den Arbeitsablauf unter Berücksichtigung technischer oder organisatorischer Gegebenheiten in Ablaufabschnitte unterteilen und im Arbeitsplan dokumentieren. In der Produktion unterscheidet man Fertigungsarbeitsgänge (beispielsweise Drehen, Härten, Schleifen) und Montagearbeitsgänge (Vormontage, Baugruppenmontage, Endmontage).
Wird der geplante Arbeitsvorgang unerwartet unterbrochen oder gestört, liegt eine Betriebsstörung vor. Eine geeignete Ablaufplanung sorgt für reibungslose Arbeitsabläufe und beseitigt vorhandene Schwachstellen durch Schwachstellenanalysen.
Für eine Bewertung im Tarifvertrag ist der Arbeitsvorgang entscheidend, da er die Tätigkeitsmerkmale aus einer Entgeltordnung auf konkrete Arbeitsplätze überträgt. Erfüllt ein Arbeitsvorgang die Tätigkeitsmerkmale einer Entgeltgruppe, ist der Arbeitsvorgang durch das Tätigkeitsmerkmal bewertet und für die Eingruppierung relevant. Zu prüfen ist bei der Einstellung oder Versetzung, ob mindestens 50 % der anfallenden Arbeitsvorgänge einem oder mehreren Tätigkeitsmerkmalen der Entgeltordnung entsprechen.[6] Im Sinne des TVöD gehören zu einem Arbeitsvorgang „Arbeitsleistungen (einschließlich Zusammenhangsarbeiten), die, bezogen auf den Aufgabenkreis der Beschäftigten, zu einem bei natürlicher Betrachtung abgrenzbaren Arbeitsergebnis führen“.[7]
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