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Asen (Mythologie)

Göttergeschlecht der nordischen Mythologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Asen (Mythologie)
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Die Asen (von altnordisch áss „Ase“, Plural: æsir „Asen“), eine nordische Bezeichnung der germanischen Götter,[1] sind nach Snorri Sturluson in der Prosa-Edda ein Göttergeschlecht der nordischen Mythologie. Dieses Geschlecht ist nach der Zahl der ihm zugehörigen Gottheiten größer als das ebenfalls nordische Göttergeschlecht der Wanen.

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Mårten Eskil Winge: Thor, 1872

Die Asen werden von ihrer Mentalität als kriegerische und herrschende Götter geschildert, wohingegen die Wanen als Fruchtbarkeitsgottheiten stilisiert werden. Bei Snorri findet jedoch eine stringente Trennung der Geschlechter nicht statt. Zudem wird der Begriff „Ase“ in Quellen auch als ein genereller Begriff für (heidnischer) „Gott“ gebraucht (siehe auch: Abschnitt Etymologie im germanischen Sprachraum bei Gott).

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Etymologie

Zusammenfassung
Kontext

Der Begriff „Ase“ ist inschriftlich zuerst fassbar belegt in einer Runeninschrift aus dem 2. Jahrhundert aus Vimose in Dänemark: asau wija „ich weihe dem Asen/Gott“. Ein weiterer Beleg ist die Form Ansis bei Jordanes (Getica 13,78), hier werden diese als mythische Vorfahren der Goten als semideos, lateinisch für „Halbgötter“, bezeichnet.

Vermutet wird, dass die Herkunft des Wortes Asen auf die Pfahlidole oder Pfahlgötter zurückgehen könnte.[2] Die Wurzel der heutigen Worte „Balken“ und „Pfosten“ haben eine nahe Verwandtschaft zu den Bezeichnungen æsir und áss.[3]

Der Historiker Friedrich Rühs spekulierte 1812, das Wort sei später entstanden, nachdem sich bei den Mönchen und Gelehrten ein System über die Bevölkerung des Nordens von Asien her gebildet habe; daher erscheine das Wort so isoliert, in einer so bestimmten Bedeutung, in keinem verwandten Dialekt wiederkehrend, und gehe in der lebendigen Sprache endlich völlig unter.[4]

Das altisländische, beziehungsweise altnordische áss weist durch den runischen Beleg einen u-Stamm auf, wodurch auf ein germanisches *ansu-z zu schließen ist.[5][6] Durch den Beleg bei Jordanes wird in der Forschung diskutiert, ob durch die Form ansis, neben der altnordischen Form mit dem u-Stamm, berechtigt ein i-Stamm anzunehmen ist und in der Folge auf ein germanisches *ansi-z rückzuführen ist.[7][8]

Im deutschsprachigen Raum hat sich das Wort Asen (über āss entwickelt aus germanisch ans- „Gott“; vgl. auch anses „Halbgötter“, bei Jordanus um 550) als Bezeichnung der germanischen Götter im 19. Jahrhundert eingebürgert.[9]

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Die Asen der Edda

Nach der Jüngeren Edda wohnen die Asen in Asgard (Sitz der Götter). Sie herrschen über die Welt und die Menschen. Ihnen werden Eigenschaften wie Stärke, Macht und Kraft zugeschrieben. Sie sind weitgehend vermenschlicht, haben also einen irdischen Alltag. Wie die Menschen sind sie sterblich. Nur durch die Äpfel der Idun halten sie sich jung, bis fast alle von ihnen zur Ragnarök getötet werden.

Stammbaum der nordischen Gottheiten

Die folgende Übersicht zeigt die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den bekanntesten nordischen Gottheiten aus den Geschlechtern der Asen und Wanen:

Stammbaum der Asen und Wanen
Buri Bölthorn
Delling Nott Börr Bestla Fjörgyn
Dagr 2. Jörd Vili Odin 1. Frigg Ivaldi
Thjazi Sif Thor Nanna Baldr Hödr Hermodr Bragi Idun
Nerthus Njördr Skadi Ullr Thrud Forseti
Gerda Freyr Freyja 4. Grid Odin 3. Rinda
Fjölnir Vidar Vali

Das goldene Zeitalter

Tefldu í túni,
teitir váru,
var þeim vettergis
vant ór gulli,
uns þrjár kvámu
þursa meyjar
ámáttkar mjök
ór Jötunheimum.[10]

Das goldene Zeitalter wird beschrieben als eine glückliche Zeit, in der die Götter ohne Menschen auf einer grünen Erde wie Kinder lebten. In dieser Zeit legten sie Essensvorräte an, fertigten Zangen, Ambosse und Hämmer.[11]

Siehe auch

Literatur

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Einzelnachweise

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