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Athanasisches Glaubensbekenntnis
christliches Bekenntnis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das so genannte Athanasische oder Athanasianische Glaubensbekenntnis, auch Athanasianum (lateinisch Symbolum Athanasianum) und Quicumque nach dem lateinischen Anfang (Quicumque vult salvus esse) genannt, gehört zu den drei großen christlichen Glaubensbekenntnissen der westlichen Kirchen, wo es etwa seit dem 13. Jahrhundert ähnliches Ansehen genießt wie das Apostolikum und das Nicäno-Konstantinopolitanum.
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Textgeschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Frage nach dem Autor und der Entstehung ist offen. Traditionell wird Athanasius von Alexandria (4. Jh.) als der Autor dieses Bekenntnisses bezeichnet. Die älteste bekannte Nennung eines Glaubens des Heiligen Athanasius findet sich jedoch erst in den Bestimmungen des Konzils von Autun (ca. 670),[1] womit zwar nicht sicher, aber doch wahrscheinlich der Text „Quicumque“ gemeint ist.
Schon 1642 wies der niederländische Humanist Gerhard Johannes Vossius nach, dass dieses Bekenntnis nicht von Athanasius stammen könne. Unter anderem ist es klar lateinisch verfasst, während Athanasius griechisch schrieb. Ebenso lässt es alle theologischen Ausdrücke aus, die für Athanasius wichtig waren, wie z. B. homoousion, während es das typisch westliche Filioque einschließt. Zudem ist dieses Bekenntnis in den Ostkirchen unbekannt, obwohl der Name des Athanasius dort größte Hochachtung genießt.
Volker Drecoll wies nach, dass der rezipierte Text fast vollständig aus Zitaten verschiedener lateinischer Kirchenväter (überwiegend augustinischer Tradition) zusammengesetzt ist und dabei auf Ambrosius von Mailand, Vincent von Lérins, Fulgentius von Ruspe und zuletzt Caesarius von Arles zurückgeht.
Wahrscheinlich hat zwischen 540 und 670 ein namentlich nicht bekannter Kompilator den Text als „theologischen Grundkurs“ zur Klerikerausbildung zusammengestellt. Die ältesten Handschriften, die den Text des Symbols enthalten, stammen aus dem 8. Jahrhundert, eine davon möglicherweise sogar aus dem 7. Jahrhundert.
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Struktur
Das Bekenntnis besteht aus vierzig sorgfältig gegliederten Versen, aufgeteilt in zwei deutlich unterschiedene Hauptabschnitte:
- Einleitung
- Der erste Abschnitt konzentriert sich auf die Lehre von Gott als Trinität. Die Formulierungen zeigen den Einfluss der Theologie des Augustinus von Hippo und grenzen sich gegen den Modalismus und Arianismus ab.
- Der zweite Abschnitt schärft den Glauben an die Inkarnation ein und grenzt sich dabei gegen die Lehren von Sabellianismus, Apollinarianismus, Arianismus und Monophysitismus ab.
- Bekräftigung
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Volltext
Zusammenfassung
Kontext
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Gebrauch in den Kirchen
In der Zeit der Reformation galt das Bekenntnis noch als eines der drei klassischen Glaubensbekenntnisse. Sowohl die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche als auch reformierte Bekenntnisse erkennen seine Autorität an.
In der Gegenwart wird es in der Liturgie der anglikanischen Kirchen verwendet sowie am Trinitatis-Sonntag in den lutherischen Kirchen. In der katholischen Ordnung des Stundengebets wurde es bis zur Liturgiereform an Sonntagen außerhalb der geprägten Zeiten und außer an Hochfesten anstelle eines Psalms gesungen oder gebetet. Mit Abschaffung der Prim ist es nunmehr entfallen. Es wird nur noch im lateinischen Stundengebet der Anhänger der Liturgie von 1962 gebraucht, soweit sie die Prim beten. In der Handreichung der deutschen römisch-katholischen Bischöfe zur Trinitätstheologie (2006) wird es dementsprechend nicht mehr erläutert. Auch in der jüngeren Theologie und Katechese wird dieses Credo wenig gewürdigt.
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Einzelnachweise
Literatur
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